SG Inzell/Weißbach in der Aufbauphase
Söll: „Uns geht definitiv ein Knipser ab“ − Klassenerhalt bleibt primäres Ziel

24.02.2024 | Stand 24.02.2024, 8:55 Uhr

Der spielende Co-Trainer Martin Söll (am Ball) hält die Abwehr bei der SG Inzell/Weißbach zusammen. Hier ist er im letzten Spiel vor der Winterpause (0:0) vor dem Fridolfinger Michael Auer am Leder. − Foto: Wegscheider

14 Punkte aus 17 Partien. Den bisherigen Saisonverlauf hat sich die SG Inzell/Weißbach in der Fußball-Kreisliga 2 durchaus anders vorgestellt. Vor dem Frühjahrsrundenauftakt (22. März gegen den TSV Reischach) bedeutet dies den ersten Abstiegs-Relegationsplatz 12. Diesen hat sich die Truppe größtenteils selbst zuzuschreiben. „Wir haben oftmals nicht das nötige Massel gehabt und teilweise gute Spiele abgeliefert, in denen wir aus eigener Dummheit nicht gewonnen haben. Spielerisch sind wir definitiv in der Lage, die Liga zu halten“, betont der spielende Co-Trainer Martin Söll, der das Zepter gemeinsam mit Matthias Öttl wohl auch über den Sommer hinaus in den Händen halten wird.

Auffällig: Gegen die im Klassement eher vorn angesiedelten Mannschaften schnitten Söll und Co. besser ab (3:3 gegen Tüßling/Teising, 1:1 gegen Tacherting, 2:0 gegen Mehring) als gegen die direkten Konkurrenten. Allgemein sei die „neue“ Spielgemeinschaft laut dem Ex-Bayernliga-Kicker, der 65 Mal für den SV Kirchanschöring im Einsatz war, bislang ganz gut angelaufen. Zwei bis drei Weißbacher gehören inzwischen mehr oder weniger zum Stammpersonal. Doch auch so habe sich die personelle Lage aufgrund des Zusammenschlusses deutlich entspannt. „Mittlerweile haben wir um die 30 Leute im Training. Das schaut eigentlich super aus“, betont der 32-Jährige, der inzwischen auch – bis zu den kommenden Wahlen – kommissarisch das Amt des Fußball-Abteilungsleiters innehat. Söll trat damit die Nachfolge von Erika Pohlner an und kümmert sich seit Sommer in erster Linie um die Belange der „Ersten“ und „Zweiten“. Innerhalb des Kreisliga-Teams verfolgt er nun das Ziel, die nächste Riege mit jüngeren Kickern nach und nach zu integrieren. Der Kern der SG-Mannschaft ist durchschnittlich circa 30 Jahre alt.

„Ich habe ja auch schon drei Kreuzbandrisse hinter mir“

Zur eher erfahreneren Generation gehört auch Söll selbst, der in allen 17 Auseinandersetzungen in der Startformation stand. Zuvor hatte er fünf Jahre lang nicht gegen das runde Leder getreten. „Mal schauen, wie lange die Knie halten. Ich habe ja auch schon drei Kreuzbandrisse hinter mir.“ Das war vor allem der Grund, weshalb der Innenverteidiger, der auch auf der Sechserposition einsetzbar ist, vorübergehend mit dem Kicken aufhören wollte. Allerdings hatte der SCI – damals noch vor der Fusion mit Weißbach – einen personellen Engpass, sodass ihn sein kongenialer Trainerkollege „Hias“ Öttl fragte, ob er nicht für ein, zwei Partien die Fußballschuhe schnüren möchte. Heuer funktioniert’s körperlich bei Söll bislang ganz gut. „Leistungstechnisch ist es natürlich nicht das, was ich mal gewohnt war. Da werde ich auch nicht mehr hinkommen. Wenn du fünf Jahre lang keinen Ball mehr am Fuß hattest, merkst du das einfach.“ Es sei jetzt nichts Weltbewegendes, jedoch in Ordnung.

Größtes Manko bislang: die Offensive. Mit 13 Treffern stellt Inzell/Weißbach den schwächsten Sturm der Liga. „Vorne sind wir in diesem Jahr echt miserabel. Da geht uns definitiv ein Knipser ab“, spricht Söll Klartext. Ohne die Lebensversicherung Fabian Zeidler, die ein Dreivierteljahr verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand und die Duelle – insbesondere mit 18 „Buden“ in der vergangenen Spielzeit – quasi im Alleingang entschied, wird’s schwierig. „Wir haben uns heuer teilweise wirklich gute Chancen rausgespielt, sind ins letzte Drittel gekommen, haben die Gelegenheiten dann teilweise kläglich vergeben“, berichtet Söll. Zusätzlich kam auch noch die alte Fußballweisheit zum Tragen: Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein. So sprangen anstelle von sicher geglaubten Dreiern lediglich ein Punkt beziehungsweise sogar Niederlagen heraus. Mit acht Remis ist die SG der Unentschiedenkönig der Liga. „Das hilft uns vorne und hinten nicht weiter“, so der Assistenztrainer.

Training auf Rasen in der Vorbereitung möglich

Großer Vorteil: Dadurch dass die großen Schneemengen bislang ausblieben, können die Kicker im Rahmen der Vorbereitung immerhin auf (Kunst-)Rasen trainieren. In den vergangenen Jahren war das vor dem ersten Match teilweise noch anders. „Wir waren dann entweder in der Halle oder beim Laufen, mehr ist da nicht gegangen“, erzählt Söll. In vier Testspielen – das erste geht am Sonntag (25. Februar, 14 Uhr) in Fridolfing gegen den Kreisklassisten SV Laufen über die Bühne – soll’s vor allem darum gehen, langsam in den Wettkampfmodus zu kommen, den Ball am Fuß zu haben und allgemein ein Dinge auszuprobieren. Personell hat die SG in der Winterpause weder Zu- noch Abgänge zu vermelden.