A-Klasse 4 Donau/Isar
Winterfazit: Uttenhofen und Jetzendorf II kaum noch einzuholen – Viel Lob für Toptorjäger Huber

09.12.2023 | Stand 09.12.2023, 5:00 Uhr

Bereits neun Punkte trennen den Zweitplatzierten TSV Jetzendorf (rechts Bryan Beyreuther) vom Dritten TSV Reichertshausen (links Pierre Reisner). Foto: Stolle

Auf dem besten Weg zurück in die Kreisklasse ist der BC Uttenhofen. Der Absteiger musste nur eine Saisonniederlage hinnehmen und thront mit 40 Punkten aus 15 Spielen an der Tabellenspitze der A-Klasse 4 Donau/Isar.

Wer hat überzeugt?

Hinter Primus Uttenhofen reiht sich mit einem Spiel mehr der TSV Jetzendorf II auf dem Relegationsplatz ein (38 Punkte, 16 Spiele), der allerdings mit Abstand die beste Tordifferenz aufweist (58:16). Die Jetzendorfer zeigten in dieser Saison häufig ihr spielerisches und technisches Potenzial, ließen aber den ein oder anderen Punkt liegen. Der BCU dagegen besticht durch seine Konstanz. „Ihre Spiele waren zwar oft eng, aber sie gewinnen und leisten sich eigentlich keine Ausrutscher“, sagt Unterpindharts sportlicher Leiter Johannes Rambach. Pörnbachs Coach Josef Harrer relativiert diese Einschätzung etwas: Er sieht den BCU und TSV zwar als die spielstärksten Teams, keines habe sein Potenzial aber voll ausgeschöpft. Einen positiven Eindruck hinterließen der ST Scheyern II (Platz 4, 27 Punkte) und Aufsteiger SV Fahlenbach (Platz 7, 22 Punkte). „Es ist stark, was Scheyerns Coach Daniel Huber mit seinen Jungs bislang abliefert“, sagt Geroldshausens Abteilungsleiter Max Demmel. „Fahlenbach hat läuferisch und kämpferisch in jedem Spiel alles gegeben“, lobt BCU-Spielleiter Sascha Seitz. Aus Sicht der Fahlenbacher sind aber nicht nur Mannschaften hervorzuheben. „Die Schiedsrichter haben bislang überzeugt“, meint SVF-Spielleiter Tommy Mehlhose.

Wer hat enttäuscht?

Während Uttenhofens Seitz die Fahlenbacher lobt, zeigt sich Mehlhose selbstkritisch und bezeichnet die Leistungen seiner Mannschaft in vielen Spielen als enttäuschend. Auch Schlusslicht Engelbrechtsmünster (4 Punkte) und der Vorletzte Steinkirchen (7 Punkte) sind unzufrieden mit ihren Leistungen. So meint Steinkirchens Coach Veysel Sentürk etwa: „Wenn wir nicht so viele Verletzte hätten, hätte ich uns einen Platz unter den ersten Fünf zugetraut“. Auch Geroldshausen (Platz 6, 25 Punkte) und der VfB Pörnbach (Platz 10, 20 Punkte) hatten sich mehr ausgerechnet. „Der VfB war spielerisch das beste Team, gegen das wir dieses Jahr gespielt haben. Es wundert mich, dass sie nur 20 Punkte haben“, sagt Hohenwarts dritter Abteilungsleiter Mathias Dischner. Die größte Enttäuschung – da sind sich die Vereine einig – ist aber Absteiger FC Schweitenkirchen (Platz 5, 27 Punkte). „Schweitenkirchen hätte ich stärker und taktisch stabiler eingeschätzt“, meint Engelbrechtsmünsters Trainer Johannes Pichler.

Wer ist aufgefallen?

Großen Respekt zollen die Vereinsvertreter Geroldshausens Maximilian Huber, der mit 23 Treffern die Torjägerliste klar vor Reichertshausens Manuel Bednarik (17) anführt. Die Konkurrenten bewundern beim 29-Jährigen vor allem die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. „Er trifft konstant und wird sich die Torjäger-Kanone auch nicht mehr nehmen lassen“, meint FCU-Abteilungsleiter Rambach. „Er ist ein klassischer Stürmer, der nicht viele Chancen braucht“, sagt Steinkirchens Sentürk. Neben Huber heben viele Alexander Pfoser (14 Tore) vom BC Uttenhofen heraus. „Er ist eine Maschine und der beste Spieler der Liga. Er hat alles: Technik, Schnelligkeit, Körperlichkeit, Kaltschnäuzigkeit“, sagt Schweitenkirchens Abteilungsleiter Baris Basaran. Aus Fahlenbacher Sicht überzeugte Dennis Weinrich (15 Tore) vom FC Unterpindhart, da er neben seinen Offensivqualitäten auch den größten Sportsgeist auf den Platz bringe. Scheyerns Coach Huber schätzt darüber hinaus Jetzendorfs Stürmer Samuel Jung (14 Tore) und Pörnbachs Thomas Schneider (9 Tore). Doch nicht nur Angreifer sorgten für Aufsehen. Die Vereinsvertreter heben einige Torhüter hervor. Uttenhofens Seitz schätzt besonders die Leistungen von Niederlauterbachs Schlussmann Tizian Arnold. Geroldshausens Demmel hebt BCU-Keeper Elias Brummer hervor: „Er ist ein toller Keeper mit der nötigen Ausstrahlung. Für den BCU eine klasse Verstärkung und ein fehlendes Puzzleteil.“ Pfaffenhofens Peter Walter zeigt sich grundsätzlich von den starken Torhütern in der Liga beeindruckt und nannte Scheyerns Marco Petrovic.

Wie geht es 2024 weiter?

Tabellenführer Uttenhofen, bei dem die Langzeitverletzten Roland Eckerl und Andrea Brancaccio wieder zurückkehren werden, fokussiert sich vor allem auf die Entwicklung der Mannschaft und denkt von Spiel zu Spiel. In Jetzendorf ist das Ziel klar. „Wir wollen bis zum Schluss ganz vorn dabei sein und den Aufstieg packen“, sagt Trainer Thomas Eichner. Schlusslicht Engelbrechtsmünster muss neben dem Abschied von Coach Pichler auch den Weggang von Dennis Helm zum SV Karlskron verkraften. Dennoch glaubt die SpVgg noch fest an den Klassenerhalt. Das tut auch die SpVgg Steinkirchen. „Ich hoffe, dass unsere verletzten Spieler nach der Winterpause genesen sind und mit Marius Cosa (vom Bezirksligisten Kammerberg) ein wichtiger Spieler wieder dabei sein kann“, sagt Sentürk. Auch für den SV Niederlauterbach und den TSV Hohenwart II geht es um den Klassenerhalt. Dabei helfen wird dem TSV Rückkehrer Daniel Kreitmayr von der DJK Brunnen. Sich deutlich steigern will der FC Schweitenkirchen: „Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen und schauen, was am Ende dabei raus kommt“, lautet die Devise von Abteilungsleiter Baris Basaran. Der SV Geroldshausen hofft, sein Saisonziel, ein Platz im oberen Tabellendrittel, erfüllen zu können. Im Sommer erhält der SVG dann Verstärkung von Maximilian Hubers Bruder Alexander. Plätze gut machen wollen nach der Winterpause der FC Unterpindhart, der MTV Pfaffenhofen und der VfB Pörnbach. „Wir denken von Spiel zu Spiel, wollen den ein oder anderen Favoriten ärgern und im gesicherten Mittelfeld landen“, sagt VfB-Coach Harrer.

Das kurioseste Spiel

Am 1. Oktober lieferten sich die SpVgg Engelbrechtsmünster und der VfB Pörnbach einen wilden Schlagabtausch. Zunächst lief für den Favoriten aus Pörnbach alles nach Plan. Der VfB dominierte und führte durch Thomas Schneider (21.) sowie ein Eigentor von André Lawall (23.) mit 2:0. Mit dem 3:0 durch Michael Salvamoser schien der Sieg in trockenen Tüchern. Dies sollte sich im zweiten Durchgang allerdings ändern. Pörnbachs Jakob Kollmannsberger sah in der hitzigen Partie die Gelb-Rote Karte (47.). Die Gastgeber schlugen daraus Profit und nach einem schnellen Doppelschlag von Lukas Wittmann (53., 55., Elfmeter) zum 2:3 war plötzlich wieder alles offen. Schneider traf zwar für den VfB zum 4:2 (62.), doch danach sahen auch Alexander Credet (63.) und Matthias Köchl (64.) die Gelb-Rote Karte und der VfB musste über eine halbe Stunde zu acht spielen. Salvamoser schaffte kurz vor Schluss das 5:2 (85.), doch selbst damit war die Partie noch nicht entschieden. Lawall erzielte das 3:5 (88.) und Julian Niedermeier stellte mit dem 4:5 den Anschluss wieder her (90. + 3). Dabei blieb es dann. „Kurioser ging es kaum. Durch die drei Platzverweise war es ein Zitterspiel bis zum Schluss“, sagte Harrer. „Trotz des 0:3-Rückstands haben wir nicht aufgegeben und das Spiel nochmal spannend gemacht. Klar, dass Pörnbach dann nervös wurde. Die Partie war hitzig, doch nach Spiel waren alle Unstimmigkeiten vergessen. Jeder hat sich als Sportsmann erwiesen“, blickte SpVgg-Trainer Pichler zurück.

PK