Der Regen hat der Fußball-Kreisliga 1 Donau/Isar zu schaffen gemacht: Zwei Spiele wurden abgesagt, und wo gespielt wurde, war schöner Fußball wegen den schlechten Platzverhältnissen oftmals nicht möglich. Tore gab es dennoch zuhauf – vor allem beim 7:0-Schützenfest des FC Gerolfing gegen Schusslicht DJK Ingolstadt. Während die DJK wieder in alte Muster verfiel, gelang dem TSV Großmehring dagegen in Spiel eins nach der Trennung von Coach Marco Spreng ein Befreiungsschlag.
TSV Gaimersheim - SV Menning 2:0 (0:0): Wenn die drittschlechteste Abwehr der Liga auf den besten Sturm trifft, ist eigentlich klar, welche Marschroute für erstgenannte Mannschaft am erfolgversprechendsten erscheint. Zumindest interpretierte das Mennings Coach Dejan Micic so: „Wir hatten heute nur eine Möglichkeit, und das war hinten drinzustehen und mit aller Macht zu verteidigen – was wir auch gemacht haben. Bis zum 1:0 hatte Gaimersheim eigentlich keine Chance.“ Sein Gegenüber Manfred Kroll sah das ein wenig anders: „Sie hatten kein Interesse, am Spiel teilzunehmen. Unsere Geduld wurde von Minute zu Minute mehr auf die Probe gestellt.“ Es dauerte bis Mitte der zweiten Halbzeit, als Menning einmal nicht richtig klären konnte, Nicolea Nechita sich den Ball schnappte und trocken zum 1:0 traf (66.). In der Schlussphase drückten die Gäste dann auf den Ausgleich. Gaimersheim nutzte die entstandenen Räume und setzte mit einem Konter in der Nachspielzeit den Deckel drauf – Jan Witek war der Torschütze (90.+1.). So konnten die Gastgeber ihren Vorsprung an der Tabellenspitze weiter ausbauen. Ein Sonderlob hatte Kroll auch noch zu verteilen. Empfänger war sein Torwart Sebastian Hirschbeck, der sein Team beim Stand von 0:0 im Eins-gegen-Eins gegen Liga-Toptorjäger Fabian Neumayer vor dem Rückstand bewahrt hatte. „Sonst wäre der komplette Bus im Tor gestanden“, meinte Kroll. Micic hingegen lobte gleich seine gesamte Mannschaft: „Es ist nicht einfach, defensiv so diszipliniert zu arbeiten. Aber der Sieg geht natürlich verdient an Gaimersheim.“
FC Gerolfing - DJK Ingolstadt 7:0 (4:0): Ein unerwartetes Erfolgserlebnis kann ja durchaus neue Kräfte freisetzen. Etwa der erste Saisonsieg nach zuvor 16 erfolglosen Anläufen. Bei der DJK Ingolstadt hat das 1:0 in der Vorwoche allerdings eher das Gegenteil bewirkt. „Wir wollten auf Konter setzen und Gerolfing wenig Möglichkeiten zum Torabschluss geben. Das ist uns 20 Minuten ganz gut gelungen. Ab dem 1:0 ist bei uns dann aber alles wie ein Kartenhaus zusammengebrochen“, sagte DJK-Coach Michael Dittenhauser. Nach diesem 1:0 durch Raymond Kreizer (20.) kam Gerolfing ins Rollen – und ließ nicht mehr locker. „Wir haben das Spiel von Anfang an ernst genommen, vor allem da wir in der Hinrunde ja gesehen haben, wie schwer wir uns gegen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel tun“, meinte Coach Marcus Stadler. Dieses Mal war das nicht der Fall. Zwei weitere Tore von Kreizer (28., 30.) und eines von Matthias Hamm (42.) sorgten für die klare 4:0-Halbzeitführung. „Nach dem dritten Tor war eigentlich der Ofen aus bei der DJK. Da war mir klar, dass nichts mehr anbrennen kann“, sagte Stadler, der weitere Tore bejubeln konnte. Aus dem 4:0 wurde sogar noch ein 7:0 durch die Treffer von Kreizer (61.), Niklas Nissl (72.) und Christian Träsch (88.). DJK-Trainer Dittenhauser malte nach Spielschluss ein düsteres Bild: „Wenn wir uns in den letzten Spielen so präsentieren, dann werden wir nicht mehr viele Punkte holen. Ich erwarte, dass Dienstag und Donnerstag im Training Gas gegeben wird und dass wir am Samstag ein komplett anderes Gesicht zeigen.“
Türkisch SV Ingolstadt - TSV Großmehring 0:1 (0:1): So schnell kann es also gehen: Kaum hat der TSV Großmehring seinen Trainer rausgeworfen, schon läuft es. Das 1:0 gegen den formstarken Türkisch SV Ingolstadt war erst der dritte Saisonsieg. „Wir haben nicht viel verändert. In erster Linie hat die Mannschaft aufopferungsvoll gekämpft. Jeder hat es geschafft, sein Maximum abzurufen. Das ist uns in den letzten Wochen leider zu selten gelungen“, sagte Interimscoach Christian Kern, der, wie der Verein mitteilte, nun auch bis zum Saisonende gemeinsam mit Torwarttrainer Mathias Huber und Spielertrainer Berthold Schneider das Team anleiten wird. Von einem „Turnaround“ wollte er aber nicht sprechen. „Das war heute genau die richtige Einstellung. Wir hoffen, dass wir so auch die nächsten Spiele bestreiten.“ Ein Expresstor von Dominic Filser nach zwei Minuten war letztendlich spielentscheidend. In der Schlussminute verschoss Großmehring in Person von Filser noch einen Elfmeter – es sollte sich aber nicht mehr rächen. Für den Türkisch SV war es die erste Niederlage nach zuvor drei Siegen am Stück. Abteilungsleiter Ertugrul Topcu haderte: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Leider konnten wir trotz zahlreicher Chancen kein Tor erzielen. Ein Unentschieden hätte das Spielgeschehen besser widergespiegelt.“ Der Abstand auf Großmehring beträgt aber immer noch zehn Punkte. „Wir blicken trotz dieser Enttäuschung mit Zuversicht auf die kommenden Wochen und setzen uns das Ziel, den direkten Klassenerhalt zu schaffen“, betonte Topcu.
SV Hundszell - TSV Oberhaunstadt 1:2 (0:1): Der TSV Oberhaunstadt bleibt weiter auf Kurs. Selbst der starke Aufsteiger SV Hundszell musste sich gegen die Elf von Trainer Daniel Fries geschlagen geben – ein Spaziergang zu den drei Punkten war es allerdings nicht. „Es war ein hart umkämpftes Spiel und aufgrund der Platzverhältnisse sicher kein Leckerbissen“, räumte TSVO-Kapitän Simon Bellinghausen ein. In der Anfangsphase war Hundszell am Drücker. Danach bekam Oberhaunstadt aber mehr und mehr Oberwasser – und belohnte sich mit dem 1:0 durch Dogan Tiryaki kurz vor der Halbzeitpause (39.). Maximilian Friebe gelang Mitte der zweiten Hälfte der Ausgleich (61.), kurze Zeit später brachte Emre Erdogan wieder die Gäste in Führung (68.). Nach der Gelb-Roten Karte für Stefan Härdl (83.) musste Oberhaunstadt die Schlussphase in Unterzahl überstehen. „Die letzten Minuten waren dann ein reiner Kampf. Am Ende haben wir es aber verdient über die Zeit gerettet“, sagte Bellinghausen. Hundszells Coach Florian Kunz war mit dem Ergebnis nicht besonders glücklich: „Beide Mannschaften haben sich weitestgehend neutralisiert, es gab wenig Torchancen. Dementsprechend hätte es gut und gerne auch Unentschieden ausgehen können.“
TSV Baar-Ebenhausen - FC Mindelstetten 1:3 (1:2): Der FC Mindelstetten hat sich nach der 0:4-Pleite gegen Gerolfing schnell rehabilitiert – und die Krise beim TSV Baar-Ebenhausen verschlimmert. Schon früh stellten Jonas Schoberer (5.) und Josef Wilhelm (17.) mit ihren Treffern die Weichen auf Sieg. Danach verpasste es Mindelstetten, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen. Stattdessen gelang Alexander Seidl per Elfmeter der Anschlusstreffer (29.). Baar-Ebenhausen wollte den Ausgleich, Mindelstetten verlor ein wenig die Ordnung – und machte 15 Minuten vor Schluss durch den zweiten Treffer von Wilhelm doch alles klar. Abteilungsleiter Christian Wambach hob danach zwei Spieler hervor: „Großes Sonderlob an Jonas Schoberer und Lukas Gaul, die über die linke Seite durchgehend für Betrieb gesorgt haben.“ Baar-Ebenhausens Trainer Herbert Riedl haderte dagegen mit dem Spielverlauf: „Ein individueller Fehler und kollektives Fehlverhalten bei zwei aufeinanderfolgenden Ecken – dann liegst du schon mal 0:2 zurück. Das macht die Ausgangslage nicht leichter.“ Es war bereits die fünfte Pleite in Serie. Eine unnötige noch dazu, wie Riedl fand: „Wir hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt.“ Für Wambach war es dagegen ein „verdienter Sieg“. Mindelstetten hat mittlerweile 14 Punkte Vorsprung auf Baar-Ebenhausen. „Wir haben den Abstand zum Relegationsplatz ausbauen können und kommen unserem Ziel Nichtabstieg immer näher“, lobte Wambach.
Die Partien FC Hitzhofen/Oberzell - FC Sandersdorf und SV Manching II - SV Kasing wurden wegen der schlechten Platzverhältnisse abgesagt.
DK
