„Wir sind im Duell gegen Viktoria Zizkov der Außenseiter“, hatte Jaroslav Tichacek, Präsident und Hauptsponsor von Jiskra Domazlice, schon vor den beiden Aufstiegspartien zur zweiten tschechischen Fußball-Liga betont. Und im entscheidenden Rückspiel um den Sprung in den Profi-Fußball am Samstagvormittag bestätigte sich dieses Kräfteverhältnis.
Hatten die Westböhmen zuvor vor heimischer Kulisse noch ein glückliches, torloses Unentschieden geholt, machte Zizkov dieses Mal kurzen Prozess und siegte deutlich mit 4:0 (3:0). Das Ergebnis war auch in dieser Höhe verdient, Domazlice hatte nur in den ersten Minuten dagegenhalten können.
Der ehemalige Erstligist Viktoria Zizkov kehrt durch diesen Erfolg nach einem Jahr Drittklassigkeit in den Profifußball in der zweithöchsten Spielklasse zurück, Jiskra muss in der kommenden Saison einen neuen Anlauf starten. Der Frust bei Macher Tichacek und Co. hält sich aber trotz der Niederlage in Grenzen, denn auch wenn sich der finale Gegner als zu stark herausstellte, war es mit der Meisterschaft in der A-Staffel der Dritten Liga Böhmens die bisher erfolgreichste Saison des kleinen Vereins nahe der ostbayerischen Grenze, der sich damit auch mehr überregionale Aufmerksamkeit sichern konnte. Vor 2447 Zuschauern im damit ausverkauften Stadion von Viktoria Zizkov (ein Großteil der Gegengerade kann nicht genutzt werden) in der Nähe des Prager Hauptbahnhofs hatten die etwa 300 mitgereisten Jiskra-Fans nur eine Viertelstunde lang die Hoffnung, dass aus dem Zweitliga-Traum Realität werden konnte, denn anfangs konnten die Gäste die Partie noch ausgeglichen gestalten. Dann legten die Hausherren aber zu – und wurden belohnt: Einen satten Schuss konnte Torhüter Andrii Cherepko (ohnehin der beste Akteur an diesem Vormittag im Jiskra-Trikot) noch glänzend parieren, beim Nachschuss des Ecuadorianers Augusto Batijoa war aber dann auch er machtlos – 1:0 (15.).
Das Tor wirkte als Dosenöffner für Zizkov. Domazlice musste nun offensicher werden, was aber zu noch größeren Lücken in der Defensive führte. Die Hausherren blieben am Drücker und mit dem 2:0 durch Michal Rezak in der 27. Minute per Traumtor in den Winkel war das Duell quasi schon entschieden. Radek Voltr machte dann völlig frei per Kopf schon in der ersten Halbzeit mit dem 3:0 endgültig alles klar (38.).
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie, Zizkov musste nicht mehr viel tun, Jiskra konnte nicht entscheidend zulegen. Jaroslav Tregler sorgte in der 80. Minute für den 4:0-Endstand, die heimischen Anhänger feierten da schon lange die Rückkehr in die Zweite Liga.
Meister der A-Staffel in der Dritten Liga: Die Fans feierten trotz der Relegations-Niederlage gegen Viktoria Zizkov ihre Mannschaft.
