2:4-Pleite in Rennertshofen
Nächster Nackenschlag für den FC Gerolsbach im harten Abstiegskampf der Kreisliga Ostschwaben

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 18:37 Uhr

Einer der Rennertshofener Torschützen beim 4:2-Heimsieg gegen den FC Gerolsbach: Kapitän Roland Heckel (r.), hier in einem Zweikampf mit Florian Plöckl, erzielte den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Foto: D. Worsch

Christian Sturm hatte sich absolut nichts vorzuwerfen. Die Leistung, die der Schlussmann des FC Gerolsbach am Sonntagnachmittag zeigte: à la bonne heure. Was zu halten beziehungsweise zu parieren war, hielt beziehungsweise parierte der 20-Jährige. Und trotzdem reichte es wieder nicht für ihn sowie seine Schwarz-Weißen. Am Ende stand eine bittere 2:4 (1:1)-Auswärtspleite beim FC Rennertshofen auf der Anzeigetafel, der Gerolsbacher Rückstand auf einen Relegationsrang wuchs dadurch auf vier Punkte an.

Kreisliga Ostschwaben

Also kein Befreiungsschlag des FCG im harten Abstiegskampf, stattdessen ein schmerzhafter Nackenschlag für ihn. Zumal die Niederlage nicht hätte sein müssen. „Wir machten eigentlich ein richtig gutes Auswärtsspiel“, bestätigt Chefcoach Roman Redl: „Aber wenn dir dann ein Fehler passiert, der auch schon in der A- oder B-Klasse rigoros bestraft wird, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du zum Schluss mit leeren Händen dastehst.“

Was der 33-Jährige damit meint, war die wohl spielentscheidende Szene in der 77. Minute: Beim Stande von 2:2 fühlte sich bei einem Rennertshofener Eckstoß niemand aus dem FCG-Team für David Litzl zuständig – und jener netzte dann, mutterseelenallein am langen Pfosten stehend, aus vier Metern Torentfernung ein.

Zuvor wurde den rund 130 Zuschauern ein ausgeglichenes Duell geboten, in dem der heimische FCR zwar optische Vorteile besaß, aber auch die Gerolsbacher immer wieder zu guten Gelegenheiten kamen. Die zurechtgelegte Marschroute, die von Co-Trainer Jakob Streber auch immer wieder aufs Feld gerufen wurde („Wir müssen geduldig spielen“): Sie wurde zunächst gut befolgt. Und wenn doch mal ein Rennertshofener Angriff durchrutschte, stand da ja eben noch Sturm im FCG-Kasten.

So rettete der Gerolsbacher Schlussmann schon der Anfangsphase zweimal spektakulär – zunächst gegen den wieselflinken Tobias Kruber (4.) dann den ideenreichen David Pickhard (8.), womit auch bereits die beiden gefährlichsten Akteure der Platzherren genannt sind. Auf der andere Seite zielte Luis Gebhardt im Anschluss an einen Eckball einen Tick zu hoch (16.), und auch Lennart Fuhrmann jagte die Kugel nach einer tollen Kombination über Marco Kutscherauer sowie Sebastian Limmer knapp über die Latte (17.).

Nach einer halben Stunde Spielzeit gab es aber doch Jubel im Lager der Schwarz-Weißen, denn nach einem Riesenpatzer des Rennertshofener Keepers Manuel Fieger brauchte Fuhrmann den Ball nur noch zum 1:0 in den verwaisten Kasten schieben (31.). Schade nur aus FCG-Sicht, dass man diesen Vorsprung nicht in die Halbzeitpause brachte. Stattdessen flog in der 43. Minute nochmals eine Freistoßhereingabe in den Gästestrafraum, die Gerolsbacher brachten irgendwie die Kugel nicht weg − und Roland Heckel stocherte sie dann zum Ausgleich in die Maschen.

Kurz nach dem Seitenwechsel stand erneut Sturm im Brennpunkt des Geschehens. Zunächst parierte der 20-Jährige stark gegen Litzl (55.) – ehe er nur 60 Sekunden danach gegen Kruber einen Tick zu spät dran war. Schiedsrichter Bernd Ziegler (DJK Stotzard) sah in dieser Szene ein regelwidriges Verhalten des Keepers und entschied sofort auf Foulelfmeter für den FC Rennertshofen, der von Pickhard prompt verwandelt wurde. Aber die Gerolsbacher Antwort folgte schnell: 2:2 durch einen geschickten Kopfballheber von Matthias Steurer im Anschluss an einen Freistoß (61.).

Bloß dann kam eben die bereits beschriebene 77. Minute mit dem Gegentreffer zum 2:3 – und den dadurch erlittenen Nackenschlag konnten die Schwarz-Weißen nicht mehr wegstecken. Sogar ganz im Gegenteil: In der Nachspielzeit zerstörte Pickhard mit dem 4:2 auch allerletzte Zweifel an einem Rennertshofener Heimsieg (90.+1). Zu diesem Zeitpunkt standen die Gerolsbacher übrigens nur noch zu zehnt auf dem Rasen, nachdem Lucas Felber Gelb-Rot gesehen hatte (86.).

SZ