Neuling unterliegt FC Rennertshofen mit 0:2
Kreisliga Ostschwaben: FC Gerolsbach muss Lehrgeld bezahlen

13.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:37 Uhr |

Hängen geblieben: Für Routinier Sebastian Limmer (schwarze Kleindung) und seinen FC Gerolsbach gab es gegen den FC Rennertshofen mit Daniel Litzl (l.) sowie Manuel Zinner (r.) kaum ein Durchkommen. Foto: H. Steurer

Aydin Güner könnte es sich nach der 0:2-Auftaktpleite seines FC Gerolsbach gegen den FC Rennertshofen leicht machen. Aber dafür ist der 34-Jährige ein viel zu fairer Sportsmann. Also denkt er nicht mal ansatzweise daran, den Fehlstart der Seinen in die Kreisliga Ostschwaben an diesmal fehlenden Leistungsträgern festzumachen. Oder ihn gar dem Schiedsrichter in die Schuhe zu schieben.

„Unser Gegner war an diesem Tag einfach besser. Unsere Niederlage war absolut verdient“, redet der FCG-Spielertrainer nicht lange um den heißen Brei herum. Wobei es dann doch eine kleine Einschränkung von ihm gibt: „Am Anfang haben’s wir gar nicht so schlecht gemacht, bis zum 0:1 konnten wir die Partie absolut offen gestalten.“

Mehr noch: Mit ein bisschen Glück hätten die heimischen Schwarzweißen sogar selbst in Führung gehen können. So tankte sich Roman Redl nach rund einer Viertelstunde Spielzeit allein bis vor den Rennertshofener Kasten durch – allerdings wollte Referee Jürgen Schneider zuvor ein Foul an Rennertshofens Fabian Rothmann gesehen haben und pfiff die Aktion ab.

Tja, wäre in dieser Szene das 1:0 gefallen... Tat es aber nicht. Stattdessen schlug es in der 31. Minute im FCG-Gehäuse ein – nachdem die Heimischen bei einer kurzen FCR-Ecke einen kleinen Augenblick gepennt hatten und David Pickhard das rigoros mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze aus in die Gerolsbacher Maschen bestrafte. „Ich wusste ja, dass wir als Aufsteiger wohl einiges an Lehrgeld bezahlen müssen“, so Güner: „Aber die Art und Weise, wie dieses Gegentor fiel, war schon extrem ärgerlich.“

Und es hatte aus schwarzweißer Sicht auch böse Folgen, denn nach dem 0:1 ging plötzlich nichts mehr bei den Platzherren. „Wir haben komplett die Orientierung verloren“, bestätigt Güner traurig: „Spätestens da war deutlich zu erkennen, dass wir eine sehr junge Mannschaft besitzen, der in so einer Situation doch noch etwas die nötige Erfahrung fehlt.“

Beziehungsweise die nötige Cleverness, die stattdessen die Rennertshofener Kicker an den Tag legten. So ging es in der 39. Minute nach einem FCG-Ballverlust im Spielaufbau blitzschnell, Pickhard bediente Daniel Litzl – und gegen dessen platzierten Schuss war kein Gerolsbacher Kraut gewachsen. Also 0:2. Und das ging zu diesem Zeitpunkt hundertprozentig in Ordnung.

Eigentlich hätte der FCR bereits kurz zuvor erhöhen müssen, aber da war Niklas Schelchshorn noch mutterseelenallein am sensationell reagierenden Christian Sturm gescheitert (32.). Und auch nach dem Seitenwechsel bewies der Schlussmann der Schwarzweißen, dass er wohl zu den Allerbesten seines Fachs in der gesamten Kreisliga Ostschwaben gehört. Egal, ob gegen Dennis Giess (63.) oder den quirligen Tobias Kruber (85.): Auch in diesen beiden 1:1-Situationen nach sehenswerten Rennertshofener Konterangriffen blieb Sturm siegreich. Und er hielt damit sein Team noch irgendwie im Spiel.

Wobei jenes in der Offensive doch arg harmlos wirkte, Goalgetter Daniel Fischer (Urlaub) fehlte hier an allen Ecken und Enden. Auch Kapitän Alexander Gräf (private Gründe) und Lennart Fuhrmann (Urlaub), die diesmal ebenfalls fehlten, hätten dem FCG zweifellos sehr gut getan. Aber, wie anfangs schon angedeutet: „Das allein war sicher nicht schuld, dass wir am Ende das Nachsehen hatten“, so Güner wohltuend ehrlich.

Ebenso wenig die Tatsache, dass den Gerolsbachern ein wohl klarer Foulelfmeter verweigert wurde. So traf FCR-Keeper Manuel Fieger bei einer Faustabwehr im eigenen Strafraum eigentlich nur den Kopf von Lucas Felber – und keineswegs den Ball. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb allerdings stumm. Andererseits waren zu diesem Zeitpunkt bereits über 90 Minuten absolviert (90.+1). Die große Wende oder zumindest ein Remis hätte es also wohl höchstwahrscheinlich selbst bei einer Strafstoßentscheidung zugunsten der Schwarzweißen nicht mehr gegeben.

Die nächste Gelegenheit für den FCG, seine ersten Kreisligapunkte nach dem Aufstieg 2022/23 einzufahren, gibt es am kommenden Sonntag, wenn die SG Stätzling/Igenhausen bei ihm zu Gast ist (Anstoß um 15 Uhr). Die ursprünglich für den morgigen Dienstag geplante Auswärtspartie der Schwarzweißen beim SV Hammerschmiede wurde auf den 3. Oktober (14 Uhr) verlegt.

SZ



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