Es dürfen gerne auch „dreckige Punkte“ sein
Kreisliga Ostschwaben: FC Gerolsbach hat in den nächsten Wochen immens hohe Hürden vor sich

24.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:55 Uhr

Doppelpacker: Co-Spielertrainer Roman Redl (l.) hatte am jüngsten 3:0-Heimtriumph seines FC Gerolsbach gegen die SG Stätzling/Igenhausen einen großen Anteil. Foto: H. Steurer

Für den FC Gerolsbach stehen in den kommenden Wochen regelrechte Kärrnerarbeiten an. So treffen die Schwarzweißen in den nächsten vier Partien ausnahmslos auf Mannschaften, die im Schlussklassement der Kreisliga Ostschwaben weit oben anzutreffen sein dürften. Eine davon ist der TSV Friedberg, bei dem der FCG am Sonntag (15 Uhr) gastiert.

„Speziell das Duell mit den Friedbergern, aber auch das die Woche darauf gegen den BC Aichach findet unter ganz anderen Voraussetzungen statt als etwa unser jüngstes Match gegen den FC Stätzling/Igenhausen“, erklärt FCG-Abteilungsleiter Korbinian Reiner. Die anschließenden Partien gegen den BC Adelzhausen und den BC Rinnenthal hätten es ebenfalls in sich. „Wir müssen die Rolle des Außenseiters in diesen Matches annehmen. Ich würde mich deshalb auch nicht gegen sogenannte ,dreckige Punkte‘ wehren“, sagt der 26-Jährige mit einem Grinsen.
Dass die Mannen um Spielertrainer Aydin Güner einigermaßen befreit in die sonntägige Auswärtspartie in Friedberg gehen können, liegt am 3:0-Heimerfolg zuletzt gegen Stätzling/Igenhausen. „Würden wir in die kommenden Wochen jetzt komplett ohne Zähler gehen, wäre meine Stimmung definitiv um einiges schlechter“, so Reiner, der anfügt: „Ja, dieser erste Saisonsieg war für uns immens wichtig.“

Als Gradmesser will er Stätzling/Igenhausen aber nicht unbedingt sehen – zumindest nicht unter den Voraussetzungen, welche am vergangenen Wochenende herrschten. „Dort stand ein Feldspieler im Tor, es fehlten insgesamt acht Akteure bei unserem Gegner. Allzu hoch brauchen wir unseren Sieg also nicht hängen, was die Wichtigkeit der Punkte aber nicht schmälern soll“, blickt Gerolsbachs Abteilungsleiter auf den dritten Spieltag zurück.
Rang neun haben seine FCG-Kicker nun inne, durften aber – im Gegensatz zum Großteil der Konkurrenz – erst zwei anstatt drei Partien absolvieren. Gleiches gilt für die Friedberger, die wiederum einen perfekten Start aus der Sommerpause hinlegten: Sechs Zähler, 6:1 Tore – so die Ausbeute der sonntägigen Gastgeber.

„Der TSV hat eine junge, technisch sehr versierte Truppe, welche mit René Kunkel einen ausgewiesenen Fachmann als Trainer besitzt und am Saisonende meiner Meinung nach weit vorne landen wird“, so Reiner, der deshalb von einer eher defensiveren Herangehensweise seiner Gerolsbacher ausgeht: „Wir werden sicher unsere Taktik an den Gegner anpassen.“
Kein Thema wird dabei aus FCG-Sicht Sebastian Kempf, der letztjährige Toptorjäger der Friedberger. Auf 22 Treffer und 13 Vorlagen war der 23-Jährige in der abgelaufenen Saison gekommen, was Begehrlichkeiten weckte – wodurch Kempf nun für den Bezirksligisten SV Mering aufläuft. Allerdings auch ohne ihren Knipser besitzen die Friedberger noch eine hohe Qualität.

Derweilen können die Gerolsbacher ihre Außenseiterrolle in Bestbesetzung angehen. „Es befindet sich keiner im Urlaub, keiner ist verletzt“, freut sich Reiner, der somit eine volle Kapelle für den vierten Spieltag ankündigt: „Vielleicht ist es ja auch ein Vorteil für uns, so früh gegen diese ganzen Kaliber ran zu müssen. Immerhin haben wir die Euphorie als Aufsteiger, die durch unseren ersten Sieg in der Kreisliga sicher nicht kleiner geworden ist.“

SZ