Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
Bitterer Nachmittag für SC Mühlried – Lange Gesichter auch in Langenmosen – TSV Hohenwart siegt standesgemäß

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 21:16 Uhr

Um die Mauer gezirkelt: Fabian Schmidt (rote Kleidung) erzielte in dieser Szene den dritten Treffer des TSV Hollenbach II im Kellerduell beim SC Mühlried. Für Letzterwähnten wird die Lage in der Kreisklasse Aichach immer prekärer, Foto: M. Schalk

In der Kreisklasse Neuburg ist das Aufstiegsrennen mittlerweile zu einem Fünfkampf geworden – mit den allerbesten Chancen für den TSV Burgheim, der am Sonntag das Schlagerspiel gegen die SG Münster/Holzheim mit 2:1 für sich entschied. In der Aichacher Gruppe bleibt der TSV Inchenhofen das Maß aller Dinge – während in der Kreisklasse Donau/Isar II der TSV Lichtenau fast schon am Ziel ist. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten TSV Hohenwart beträgt weiterhin acht Zähler – und in jener Liga stehen nur noch drei Spieltage auf dem Programm.

Kreisklasse Neuburg

SV Steingriff - FC Zell/Bruck 2:2: „Wir spielten zu kompliziert, standen uns mit undurchdachten Aktionen oftmals selbst im Weg“, berichtet SVS-Pressesprecher Hans Kramlich. Folgerichtig hatten sich die weiterhin abstiegsbedrohten Zell/Brucker das Remis voll und ganz verdient. Nein, verwöhnt wurden die Zuschauer in Steingriff wahrlich nicht. „Eigentlich war’s ein typisches 0:0-Spiel mit kaum Höhepunkten“, bestätigt Kramlich. Dass dann trotzdem vier Treffer fielen, lag weniger an gelungenen Offensivaktionen denn an bösen Abwehrschnitzern auf beiden Seiten. Die beiden ersten hiervon leisteten sich die heimischen Lilaweißen: Zunächst pennten sie bei eine Freistoßhereingabe (30.), dann bei einem langen Ball (45.+1) – und beide Male war FC-Kapitän Christoph Vetter der Nutznießer davon. Also stand’s beim Pausenpfiff 0:2 aus Steingriffer Sicht – bloß wer dann einen leidenschaftlichen Sturmlauf der Platzherren nach dem Seitenwechsel erwartete, der täuschte sich. Zugegeben, der SVS machte in der zweiten Halbzeit mehr Druck – , aber um zum Anschlusstreffer zu kommen, benötigte er schon einen von Sebastian Heinzlmeier verwandelten Elfmeter (64.). Zuvor war Kai Schilling durchaus unnötig von FC-Keeper Daniel Behr gefoult worden. Und auch bei ihrem 2:2-Ausgleich in der 89. Minute profitierten die Steingriffer von einem Zell/Brucker Lapsus. Genauer ausgedrückt war es Tobias Wintermayr, der da nach einem Abspielfehler der Gäste völlig allein auf das FC-Gehäuse zusteuern durfte – und der 26-Jährige ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. In der Tabelle bleibt der SVS nach diesem Remis auf dem sechsten Rang.

DJK Langenmosen - FC Ehekirchen II 0:5: „Die Gäste wollten die drei Punkte unbedingt, um den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Dementsprechend motiviert traten sie bei uns auf“, berichtet DJK-Spielertrainer Alexander Langen. Für seine Langenmosener ging es zwar nicht mehr um ganz so viel – „aber trotzdem hätte es nicht passieren dürfen, dass wir uns am Ende so abschlachten lassen“, ärgert sich der frühere Regionallliga-Akteur. Lediglich in den ersten zehn Minuten schafften es seine Blau-Weißen, gut dagegenzuhalten. Dann allerdings verloren sie komplett den Faden, leisteten sich eine Vielzahl an individuellen Fehlern – und kassierten folgerichtig schon in der 19. Minute das 0:1 durch Louis Gschwender. Keine 120 Sekunden später sah Dennis Handloser Gelb-Rot – und in Unterzahl wurde die Aufgabe für die DJK komplett unlösbar. Immerhin gelang es den Platzherren, bis zum Pausenpfiff ohne weiteren Gegentreffer zu bleiben. Die Langenmosener Devise dann, für die zweite Halbzeit: in der Defensive kompakt stehen und in der Offensive immer wieder Nadelstiche setzen. „Allerdings ist uns das überhaupt nicht gut gelungen“, muss Langen traurig zugeben. Prompt bauten Simon Schmaus (47.), nochmals Gschwender (59./80.) und Florian Ettenreich das Resultat auf 5:0 für Ehekirchen II aus. „Das ging leider auch in der Höhe in Ordnung“, räumt Langen ehrlich ein. Kleiner Trost für ihn und seine DJK: Trotz der herben Abfuhr durften sie den achten Platz im Zwischenklassement behalten.

Kreisklasse Aichach

SC Mühlried - TSV Hollenbach II 2:3: „Ein Sieg in diesem Kellerduell wäre für uns immens wichtig gewesen. Wir verloren nun zwar – aber so lange eine Rettung noch rechnerisch möglich ist, werden wir uns im Kampf gegen den Abstieg nicht aufgeben“, verspricht Ferdinand Hofmann. Weshalb seine Mühlrieder gegen den bisherigen Tabellenvorletzten komplett leer ausgingen − nach Ansicht des Mühlrieder Co-Spielertrainers sei das schnell erklärt: „Wir belohnten uns leider nicht für eine gute Vorstellung, während die Hollenbacher kaltschnäuzig ihre Gelegenheiten nutzten.“ Nach torloser erster Halbzeit ging der SCM sogar in Führung, als Stefan Jochem einen Freistoß sehenswert in die Maschen setzte (53.). Richtig gelesen: Jocham. Der 34-Jährige war neben Mathias Holzapfel und Tobias Stephan einer von gleich namhaften AH-Akteuren, die an diesem Sonntag ein Blitzcomeback in der Mühlrieder Kreisklassenmannschaft feierten. Aber so schön das zwischenzeitliche 1:0 auch war – es hatte keine 60 Sekunden Bestand, denn schon in er 54. Minute glich Julian Nefzger für Hollenbach II aus. Der Ex-Aresinger Simon Zach (66.) sowie Fabian Schmidt (89.) beförderten den TSV II dann endgültig in die Erfolgsspur, daran konnte auch Hofmanns später Anschlusstreffer nichts mehr ändern (90.+3). Nahezu ebenso bitter wie die Niederlage an sich: Mit Yunus Mete Halici und Spielertrainer Sebastian Slupik verletzten sich an diesem Sonntag auch noch zwei absolute Leistungsträger des SCM. „Es bleibt nur zu hoffen, dass ihre Blessuren nicht allzu schlimm sind“, so Hoffmann: „Denn die Beiden sind bei uns eigentlich nicht zu ersetzen.“

Kreisklasse Donau/Isar II

TSV Hohenwart - TSV Wolnzach 5:1: „Wir haben die Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten souverän gemeistert, und damit ist eigentlich schon alles gesagt“, berichtet Hohenwarts Co-Trainer Tobias Birgmeir. Mit einem Doppelschlag durch Sebastian Herker (6.) und Leon Sedlmair (7.) stellten die Paartaler früh die Weichen auf Heimsieg. Zwar kam die Elf aus Wolnzach dank eines von Alexios Trouboukis verwandelten Strafstoßes (13.) kurzzeitig noch einmal bis auf ein Tor heran – aber nach dem 3:1 von Daniel Liebhardt (19.) sowie dem 4:1 von Sedlmair (30./Elfmeter) war das Match endgültig zugunsten des Tabellenzweiten entschieden. Prompt ging er in der zweiten Halbzeit nicht mehr mit der allerletzten Konsequenz zu Werke – aber zu einem weiteren Tor reichte es trotzdem noch. Erzielt wurde dieses von Nico Prause (89.) – „und für ihn war das die verdiente Belohnung für die gute Arbeit, die er an diesem Sonntag leistete“, sagt Birgmeir. In der Tabelle liegen die Hohenwarter jetzt schon vier Punkte vor dem drittplatzierten FC Geisenfeld, eine Teilnahme an der Kreisliga-Aufstiegsrelegation zur wird also immer wahrscheinlicher.

SZ