A-Klassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
Aufstiegsrennen wieder völlig offen: TSV Weilach, SV Waidhofen und SV Obergriesbach vor dem Endspurt punktgleich

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 19:22 Uhr

Herr der Lüfte: Weilachs Keeper Julian Lugmair (orange Kleidung) hielt seinen Kasten in der Spitzenpartie gegen den SV Obergriesbach komplett sauber. Am Ende durfte er mit seinem TSV einen eminent wichtigen 2:0-Heimsieg feiern. Foto: A. Goldberg

Spannender könnte es in der A-Klasse Aichach kaum in die letzten vier Spieltage gehen. Nach dem Sieg des TSV Weilach im Topspiel gegen den SV Obergriesbach (2:0) und der Niederlage des SV Waidhofen bei Türkspor Aichach (1:3) sind nun drei Spitzenteams vor dem Endspurt punktgleich.

In der Neuburger Gruppe scheint der SV Bertoldsheim (2:0 gegen den SV Weichering, fünf Punkte Vorsprung) souverän durchzuziehen, während beim munteren Wechselspiel dahinter aktuell wieder der BSV Neuburg die Nase vorne hat. Gratulation außerdem an den TSV Jetzendorf II: Er steht in der A-Klasse Donau/Isar IV seit dem gestrigen Sonntag als Meister 2023/24 fest.

A-Klasse Aichach

• TSV Kühbach II - DJK Brunnen 2:1: Erst in den letzten Minuten drehte die Kühbacher Reserve diese Partie. Von einer unglücklichen Niederlagen spricht Brunnens Fußballchef Michael Hermann trotzdem nicht: „Das war einfach ein bescheidener Tag von uns. Wir waren nicht griffig genug und haben am Ende auch verdient verloren.“ Letztlich könnte es der DJK angesichts ihrer Platzierung eigentlich egal sein. „Ärgerlich ist es aber trotzdem“, so Hermann. Zumal seine Mannschaft – nach einer Hereingabe von Sebastian Harler, die ein Kühbacher ins eigene Netz lenkte (44.) – mit 1:0 in Führung lag. Dieser Vorsprung hielt bis hinein in die Schlussphase, ehe die Gastgeber in Form eines Doppelschlags (85./87.) das Match sogar komplett drehten. Einen Foulelfmeter für die DJK, den diese forderte, gab es danach nicht mehr. Und deshalb – nach zuvor drei Brunnener Siegen in Folge – auch keine Punkte.

• SV Echsheim/Reicherstein II - SV Hörzhausen 0:4: Um noch mal ein Wörtchen weiter vorne mitzusprechen, kommt dieser Aufschwung etwas zu spät. Trotzdem möchte sich Andreas Grepmair nach dem dritten Sieg in Folge natürlich nicht beschweren. „Wir haben noch einmal Fahrt aufgenommen, sind in einem richtigen Flow“, freut sich der SVH-Abteilungsleiter. Dabei das Wichtigste aus seiner Sicht: „Der Spaß ist zurück, die Stimmung ist richtig gut.“ Das lasse sich doch vielleicht auch in die nächste Saison transportieren. Aber zunächst einmal muss die aktuelle Spielzeit zu Ende gebracht werden – und da zeigten die Hörzhausener, obwohl es für sie nicht mehr um wahnsinnig viel geht, bei der Kreisklassenreserve eine „von der ersten bis zur letzten Minute absolut überzeugende Leistung“, wie Grepmair betont. Er selbst hielt übrigens im SVH-Tor die Null. Vorne richteten es derweilen Alexander Böni (30.) und Sebastian Krammer mit einem lupenreinen Hattrick (57./75./ 89.). Wenn überhaupt, dann könne er den Kritikpunkt „Chancenverwertung“ anführen, meint Grepmair. Doch auch darüber möchte er sich nicht beschweren. „Ein 4:0 muss dann auch mal reichen“, sagt er grinsend.

• SG Klingsmoos/Pöttmes II - FC Gerolsbach II 3:4: Durchatmen bei der Gerolsbacher Reserve! Dieser Auswärtssieg bedeutet zwar noch nicht die endgültige Rettung, aber einen ziemlich großen Schritt in diese Richtung. „Es war eigentlich ein Muss-Sieg“, sagt FCG-Fußballchef Korbinian Reiner erleichtert: „Beziehungsweise zumindest ein verdammt wichtiger.“ In Zahlen ausgedrückt haben die Gerolsbacher jetzt fünf Punkte Vorsprung, die SG hat währenddessen noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Aber dass der bis hierhin immer noch sieglose Tabellenletzte an den letzten Spieltagen plötzlich so fleißig punktet, um vorbeizuziehen, wirkt doch eher unwahrscheinlich. Zumal die Gerolsbacher – zum Beispiel im verlegten Heimspiel gegen den TSV Kühbach II (Mittwoch, 15. Mai) – selbst noch weiter punkten können. Ihre gestrige 3:0-Führung durch David Finkenzeller (23.) und Felix Bauer (31./42., Elfmeter) verkürzte Stefan Brosi (44.). Nach Seat Mehovics 4:1 (60.) netzten dann noch Patrick Schmidt (72.) und Martin Brodowski (90.+4) für die Platzherren ein. Definitiv erwähnenswert: SG-Spieler Johannes Brandner gab nach einer Elfmeterentscheidung extrem fair zu, dass er nicht gefoult worden war – woraufhin Schiedsrichter Gerhard Schimak die Entscheidung zurücknahm.

• TSV Weilach - SV Obergriesbach 2:0: Der TSV Weilach ist nach diesem Coup im Spitzenspiel mittendrin im Aufstiegskampf. Blöd nur, dass man das bei den Grün-Weißen am liebsten gar nicht hören möchte. Abteilungsleiter Sebastian Näßl sagt grinsend: „Bei uns spricht jedenfalls keiner vom Aufstieg. Wir wollen einfach nur Woche für Woche unsere Aufgaben erledigen.“ Natürlich räumt aber auch Näßl ein, dass das Rennen um die ersten beiden Plätze jetzt wieder „völlig offen“ ist. Und abgesehen davon: Erledigt der TSV seine Aufgaben wie geplant, ist er mindestens sicherer Zweiter – da er selbst noch auf den SV Waidhofen trifft und zuvor die beiden Konkurrenten direkt gegeneinander spielen. Oder, ein bisschen anders formuliert: In der A-Klasse Aichach stehen hochspannende Wochen im Kampf um Meistertitel und Relegationsplatz bevor, die die Weilacher quasi mit diesem wichtigen Heimerfolg eröffneten. „Die Jungs wollten diesen Sieg unbedingt“, betont Näßl: „Wir haben richtig gut dagegengehalten.“ Er kehrt dabei zwar nicht unter den Tisch, dass auch der SVO in diesem hart umkämpften A-Klassen-Match gute Chancen gehabt hätte, in Führung zu gehen – das habe Keeper Julian Lugmair aber verhindert. „Und danach waren wir voll da“, so der Abteilungsleiter zu den zwei Treffern, die in Form von zwei Distanzschüssen fielen: einmal durch Georg Demmelmair (26.), dann durch Alexander Tyroller (41.).

• Türkspor Aichach - SV Waidhofen 3:1: Eigentlich klingt alles, was Trainer Jürgen Filp über den Auftritt seiner Mannschaft sagt, ziemlich zufrieden. Sie habe gekämpft, voll dagegengehalten und auch spielerisch überzeugt. Einen kleinen, aber entscheidenden Kritikpunkt gibt es dann aber doch: „Wenn man so viele Chancen verballert“, sagt Filp, „muss man sich am Ende wohl nicht wundern“. Ein Türöffner in Form eines Führungstreffers, da ist sich Filp sicher, hätte seinem Team genau in die Karten gespielt und kaum jemanden am Auswärtssieg zweifeln lassen. So aber vergaben die Gäste schon in der Anfangsphase mehrere „hundertprozentige Chancen“, wie ihr Trainer sagt. Eine besonders gute war Lukas Resners verschossener Elfmeter. Das Fatale aus SVW-Sicht: Spielerisch gut drauf waren auch die Aichacher, die wiederum ihre Gelegenheiten viel effektiver nutzten. So gelang den Waidhofenern letztendlich nur ein Tor durch Severin Kugler (66.), während die Gastgeber dreimal zuschlagen – und zwar in Person von Masanneh Manneh (28.) sowie Eren Akin (60./85.). „Auf der Leistung können wir aufbauen“, schlussfolgert Filp: „Aber das hilft uns nichts, wenn wir unsere Tore nicht machen.“ Immerhin: Der SV Waidhofen hat den Gewinn des Meistertitels nach wie vor selbst in der Hand: Er trifft in den restlichen vier Saisonspielen unter anderem sowohl auf den SV Obergriesbach als auch auf den TSV Weilach.

A-Klasse Neuburg

• SV Bayerdilling - BSV Berg im Gau II 1:1: Mit diesem Punktgewinn hat der BSV II nun seine Bestmarke seit dem Wiederaufstieg 2021 eingestellt. Und das auch deshalb, weil das Team beim SVB Moral sowie Comeback-Qualitäten zeigte. Tobias Maiers 1:0 (61.) beantworteten die Gäste nämlich noch mit dem 1:1 durch Johannes Böhm (78.), was auch zeigt, dass die Berg im Gauer Reserve – trotz ihrer komfortablen Position im Mittelfeld – weiterhin ehrgeizig bleibt. In der Tabelle stehen die Berg im Gauer aktuell auf Rang sieben. Das ist ihre beste Platzierung seit dem Wiederaufstieg 2021. In den vergangenen 20 Jahren war eine zweite BSV-Vertretung in insgesamt 13 Spielzeiten in der A-Klasse nur einmal besser platziert (Fünfter).

A-Klasse Donau/Isar IV

• ST Scheyern II - TSV Hohenwart II 2:2: Die Hohenwarter Reserve ist längst gerettet. Dass sie trotzdem noch große Lust hat, gute Ergebnisse zu erzielen, spricht für sie. „Das war ein richtig starkes Spiel von uns gegen eine starke Mannschaft“, sagt TSV-II-Trainer Thomas Stegmeier. Dass Florian Gumbillers zweimalige Führung (19./44.) durch Dominik Spengler (28.) sowie Tobias Wirsching (81.) ausgeglichen wurde, ließ sich da locker verschmerzen. Lust auf gute Partien und Ergebnisse hat die TSV-Reserve auch an den letzten beiden Spieltagen. „Ich nehme mir schon heraus, jetzt ein paar Dinge für die nächste Saison auszuprobieren“, sagt Stegmeier: „Das heißt aber selbstverständlich nicht, dass wir nicht noch weitere Spiele gewinnen wollen.“

SZ