Interview vor Topspiel gegen Weiden
DSC-Torwart Timo Pielmeier über die Spielvorbereitung und einen besonderen Fan

27.10.2023 | Stand 27.10.2023, 5:00 Uhr

Nach sieben Siegen in acht Spielen haben die Deggendorfer um Timo Pielmeier Grund zur Freude über einen Traumstart. − Foto: Helmut Müller

Zum Topspiel im Eisstadion an der Trat empfängt der Deggendorfer SC am Freitagabend (Bully 20 Uhr) die Blue Devils Weiden, den haushohen Meisterfavoriten und ungeschlagenen Tabellenführer der Eishockey-Oberliga Süd. Kein Team ist so torgefährlich wie der letztjährige Finalist. DSC-Goalie Timo Pielmeier (34) kann sich auf einen arbeitsreichen Abend einstellen. Vorab hat sich die Heimatzeitung mit ihm darüber unterhalten.

Herr Pielmeier, was bevorzugen Sie: Einen Sieg mit vielen Schüssen auf ihr Tor oder einen Sieg mit relativ wenig gegnerischer Angriffsgefahr?
Timo Pielmeier: Ich hab’ gern was zu tun. Dann schmeckt hinterher das Essen besser. (lacht)

Jetzt steht das erste Duell mit Tabellenführer Weiden an. Die Blue Devils haben in den ersten neun Spielen im Schnitt fast sechs Tore pro Partie erzielt. Insgesamt 336 Mal aufs Tor geschossen, 53 Schüsse waren drin. Befassen Sie sich mit solchen Zahlen?
Timo Pielmeier: Eigentlich nicht. Wir bereiten uns natürlich als Mannschaft auf den Gegner vor, aber persönlich achte ich nicht viel auf Statistiken. Was der Gegner so im Powerplay macht, das schaue ich mir an.

Über einzelne Schützen informieren Sie sich nicht? Weiden hat mit Tyler Ward, Kurt Davis (beide 17 Scorerpunkte), Tomas Rubes (15) oder David Elsner (14) viel Offensivpower.
Timo Pielmeier: David Elsner beispielsweise kenne ich noch aus Landshut und Ingolstadt. Grundsätzlich gilt: Schießt ein Stürmer in einem Spiel öfter auf die Fanghand, macht er das eben nicht im nächsten Spiel genauso. Und wenn du als Torwart zu überlegen anfängst, hast du eigentlich schon verloren.

„Wenn jemand Weiden knackt, dann wir...“



Wieso ist Weiden so stark?
Timo Pielmeier: Das haben wir in der Vorbereitung gesehen. Da haben sie uns überrollt (0:7, Anm.d.Red.). Aber wir hatten da keinen guten Tag. Inzwischen haben wir viel Selbstvertrauen gesammelt. Wenn sie jemand knacken kann, dann wir...

Was muss am Freitagabend passieren, damit die DSC-Fans einen Sieg feiern dürfen?
Timo Pielmeier: Das wird ein playoffähnliches Spiel. Wir müssen defensiv sehr gut stehen. Ich denke, das Spiel wird über die special teams in Überzahl und Unterzahl entschieden. In diesen Momenten müssen wir voll da sein.

Die Saison ist noch jung, aber haben Sie schon ein Gefühl, was der DSC heuer leisten kann?
Timo Pielmeier: Ich glaube, es ist zu früh, um die Tabelle zu bewerten. Wir haben einen Traumstart hingelegt, aber wir hatten viele enge Spiele. Wir können dennoch selbstbewusst auftreten: Wir wollen mindestens Vierter werden.

Wasserspritzer und bekannte Gesichter hinter dem Tor



Viele Zuschauer beobachten Ihre Rituale auf dem Eis. Sie spritzen beispielsweise erst einmal Wasser in die Luft, bevor Sie aus der Flasche trinken. Machen Sie das alles bewusst oder läuft das sozusagen automatisiert ab?
Timo Pielmeier: Ehrlich gesagt, nehme ich vieles gar nicht mehr wahr. Das hat sich irgendwann eingebrannt. In Deggendorf wird vieles gesehen, weil die Fans nah dran sind. Ich nehme sogar das ein oder andere bekannte Gesicht wahr, aber bin natürlich im Tunnel. Es ist also nicht so, dass ich dann ständig Servus sage. Eine Ausnahme mache ich aber...

Bei wem?
Timo Pielmeier: Der Oma. Sie wird natürlich gegrüßt, wenn ich sie mal zufällig sehe.

Im Sommer nächsten Jahres läuft Ihr Vertrag aus. Laufen die Gespräche schon über Ihre Zukunft?
Timo Pielmeier: Es gibt noch keine Neuigkeiten. Mein Ziel ist es, mit der Mannschaft so gut und erfolgreich wie möglich zu spielen.

Wie man hört, stecken Sie mitten im Hausbau: Vor Spielen muss Timo Pielmeier aber nicht als Handwerker ran, oder?
Timo Pielmeier: Nein, nein, an Spieltagen bereite ich mich brav zuhause vor. Aber an freien Tagen versuchen mein Bruder Thomas und ich so viel es geht selbst zu machen. Da haben wir schon bei seinem Bau zusammengeholfen.