Vor zweitem Duell am Pulverturm
Playoff-Halbfinale: Straubing verspricht eine lange Serie und sogar Berlin redet die Tigers stark

02.04.2024 | Stand 02.04.2024, 19:55 Uhr

Mit der Unterstützung ihrer Fans wollen die Straubing Tigers am Mittwochabend das zweite Halbfinalspiel gegen die Eisbären Berlin gewinnen. Gegen die Hauptstädter haben die Gäubodenstädter die letzten fünf Heimspiele allesamt gewonnen. − Foto: Harald Schindler

Warum er so happy sei, wurde Tom Pokel nach dem ersten Halbfinale in Berlin gefragt. Die Straubing Tigers hatten Spiel1 der Playoff-Serie (best of 7) verloren (1:3) und dennoch wirkte ihr Trainer auf der Pressekonferenz gut gelaunt. „Ich bin nicht happy“, erwiderte der 56-Jährige, aber: „Mir gefällt, was ich von meiner Mannschaft sehe. Das wird eine lange Serie“, versprach der US-Amerikaner.


Update: Der DEL-Disziplinarausschuss hat Cody Lampl für drei Spiele gesperrt


Aus der Hauptstadt sind die Straubinger in erster Linie selbstbewusst abgereist, obwohl sie sich geschlagen geben mussten. „Wir wissen genau, was wir gegen die machen müssen. Wir holen uns das zweite Spiel“, sagte Verteidiger Marcel Brandt mit Blick auf das Duell am Mittwochabend daheim (19.30 Uhr/ DF1). Ob Toptorjäger JC Lipon, der zuletzt verletzt fehlte, auflaufen kann, war nicht zu erfahren. Sicher ist: Es wird laut werden im Eisstadion am Pulverturm, ahnt Eisbären-Profi Manuel Wiederer (aus Deggendorf). Zwölf Jahre hat Straubing auf diese Serie, die mindestens vier Partien umfasst, gewartet und der Hunger ist groß, dem Rekordmeister ein Bein zu stellen. „Berlin ist Favorit, aber wir rechnen uns deutlich mehr Chancen aus als damals“, kommentiert Sandro Schönberger bei MagentaSport in Erinnerung an das erste DEL-Halbfinale der Vereinsgeschichte. Der 38-Jährige war als einziger Tigers-Profi schon 2012 dabei, als Straubing gegen Berlin ausschied (Serie 1:3). Vom Finaltraum zum Abschluss seiner langen DEL-Karriere rückt der Kapitän keinen Millimeter ab.

„Haben die ganze Saison Probleme mit Straubing“



Alle waren vor und nach den ersten 60 Minuten in diesem Halbfinale bemüht, die Tigers stark zu reden. Sogar die Eisbären. Co-Trainer Craig Streu, einst Coach der Passau Black Hawks, gestand: „Straubing war im ersten Drittel die klar bessere Mannschaft. Wir haben schon die ganze Saison Probleme mit dieser super Mannschaft“, kommentierte der 55-Jährige. Aus den Erfahrungen der Hauptrunde wissen die Eisbären, dass die Tigers ein unangenehmer Gegner sind. Von vier Duellen haben die Hauptstädter drei verloren und am Pulverturm haben sie die zurückliegenden fünf Auswärtsspiele verloren.

Trotzdem, die Eisbären Berlin bringen ihre Qualitäten aufs Eis. In Torwart Jake Hildebrand haben sie einen klasse Goalie und offensiv haben sie wie im Viertelfinale gegen die Adler Mannheim gezeigt, „dass wir zu den richtigen Zeitpunkten unsere Tore machen“, stellte Stürmer Manuel Wiederer fest. Das hat am Montag den Ausschlag zugunsten des Rekordmeisters vom größten DEL-Standort des Landes gemacht. Unruhig ist von den Tigers deshalb jedoch keiner geworden: „Es ist unheimlich schwierig, gegen Berlin Chancen zu bekommen. Wir hatten viele und wir werden uns nochmal steigern“, weiß Tom Pokel. Aus seinem Gesicht blitzt ein Lächeln.