Eishockey-Boom
Mehr Zuschauer beim ERC Ingolstadt – 4146 Fans im Schnitt in der Saturn-Arena

31.01.2024 | Stand 01.02.2024, 13:18 Uhr

Zuschauermagnet: 87 075 Fans strömten in dieser Saison bisher zu ERC-Spielen in die Saturn-Arena. Ligaweit besuchten 2 066 166 Millionen die DEL-Teams. Foto: Traub

Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ist auf Rekordkurs: Zehn Spieltage vor Ende der Hauptrunde haben schon mehr als zwei Millionen Fans die Partien der 14 Teams besucht. Nach einer in dieser Hinsicht mauen Spielzeit freut sich auch der ERC Ingolstadt wieder über mehr Zuschauerinnen und Zuschauer.



Hin und wieder ist Michael Garteig so überwältigt von der Stimmung in der Saturn-Arena, da dreht der Goalie völlig am Rad. Buchstäblich – und in voller Montur. Vor zweieinhalb Wochen, nach dem 4:0-Sieg der Panther gegen die Adler Mannheim, war es zuletzt so weit. Garteig, in überbordender Freude über seinen fünften Shut-out der Saison, wurde in die Fankurve gerufen, die Zuschauer feierten, jubelten, sangen – und tauchten die Arena wie so häufig in eine wundervolle Atmosphäre.

Auch wenn die Leistung der ERC-Spieler in dieser Saison hinter den Erwartungen bleibt, ist die Stimmung in der Saturn-Arena zumeist bestens – und im Vergleich zum Vorjahr kommen auch wieder deutlich mehr Fans zu den Heimspielen der Panther. Bisher besuchten im Schnitt 4146 Zuschauer die 21 Hauptrundenspiele in der Schanz, im Vergleich zur Vorsaison kamen damit 767 Menschen mehr. Die Auslastung der 4816 Plätze umfassenden Arena stieg von 70,2 auf 86,1 Prozent.

ERC-Geschäftsführer spricht von Aufholeffekt



„Mit über 4100 Zuschauern im Schnitt sind wir wirklich gut dabei“, sagt ERC-Geschäftsführer Claus Liedy unserer Zeitung. „Man muss bei uns aber wissen, dass wir im Vorjahr trotz einer sportlich gesehen absolut herausragenden Saison eine extrem niedrige Zahl hatten. Insofern ist natürlich der Anstieg, den wir im Vorjahresvergleich haben, ein Stück weit ein Aufholeffekt, um auf Normalmaß zu kommen.“ Doch auch im Vergleich zur Hauptrunde 2019/20, der letzten vor Ausbruch der Corona-Pandemie, konnten die Panther ihre Zuschauerzahlen verbessern: Damals kamen im Schnitt 4039 Fans, die Auslastung betrug 83,9 Prozent.

Dabei hält sich die Spannung für den Tabellenneunten in dieser Saison mit zehn Punkten Rückstand auf die Top Sechs und zehn Punkten Vorsprung auf Rang elf in Grenzen. Und auch die Infrastruktur macht den Stadionbesuch für die Panther-Fans nicht einfach: Im Vergleich zur Vorsaison hat sich die Parkplatzsituation vor der Arena sogar noch verschlechtert. Liedy führt die neu entfachte Begeisterung der Fans, die schon im vergangenen Sommer an der Rekordzahl der verkauften Dauerkarten zu spüren war, vor allem auf die Vizemeisterschaft zurück. „Der sportliche Erfolg vom letzten Jahr wirkt nach. Die Freude auf Eishockey ist da“, sagt der Geschäftsführer. „Und grundsätzlich ist Eishockey in Ingolstadt ja auch fest verankert.“

Rekordzahlen in der DEL



Auch ligaweit sind die Zuschauerzahlen deutlich gestiegen. Die DEL hat in ihrer 30. Saison so viele Stadionbesucher wie nie zuvor: im Schnitt 7015 Fans pro Spiel. In der vergangenen Spielzeit kamen bis zum Hauptrundenende im Schnitt 5879 Zuschauer, der bisherige Rekordbesuch stammt aus der Saison 2015/16 mit einem Schnitt von 6647.

Ein Jahr nach der Vizeweltmeisterschaft des DEB-Teams boomt die Liga, alle 14 Klubs vermelden einen Zuschauerzuwachs. Die DEL rühmt sich selbst als „Nummer zwei unter den deutschen Sportligen hinter dem Fußball“. „Das ist ja immer so ein bisschen ein Battle gegen das Basketball. Aber ich glaube, jetzt haben wir die Nase wirklich vorne“, sagt Liedy lachend.

Der Showdown am Tabellenende mit nur acht Punkten zwischen Abstiegsplatz und Play-off-Rang fasziniert die Fans – und mobilisiert sie: Das Curt-Frenzel-Stadion des Tabellenvorletzten Augsburger Panther ist dauer-ausverkauft. „Die Liga ist spannender denn je. Das sieht man ja, wenn man auf die Tabelle schaut“, sagt Liedy.

Deutlicher Zuwachs der TV-Zuschauer



Mit den Mega-Arenen der Kölner Haie, die im Schnitt 16901 Fans begrüßen, der Eisbären Berlin (13719) oder der Adler Mannheim (11158) kann der ERC naturgemäß bei den Zuschauerzahlen nicht mithalten, im Vergleich liegen die Panther auf Rang zwölf. Ähnlich verhält es sich bei den TV-Zuschauern: Im Schnitt sehen 43000 Menschen die Live-Übertragungen mit Beteiligung der Panther bei Magenta Sport, ligaweit schalten in dieser Saison 50000 Zuschauer ein. Zehn Spieltage vor Ende der Hauptrunde wurde damit die Marke von 14,5 Millionen Zuschauern übertroffen – auch das ist Rekord und im Vergleich zum Vorjahr laut DEL ein Plus von 20 Prozent.  „Das deutsche Eishockey ist auf dem Vormarsch“, sagt Liedy, „nicht zuletzt, weil es tolle TV-Übertragungen gibt, die die Reichweite insgesamt für den Sport noch erhöhen.“