Bittere Niederlage
Ice Tigers geht der „Sprit“ aus: Nach dem Kraftakt gegen München fehlen gegen Frankfurt die Körner

15.01.2024 | Stand 15.01.2024, 11:15 Uhr
Christian Rupp

Auf den großen Sieg folgte die bittere Niederlage: Julius Karrer (v.) und Ryan Stoa sind nach dem 1:3 gegen Frankfurt gefrustet. Foto: Imago/Eibner-T.Hahn

Die Nürnberg Ice Tigers haben am Freitag den EHC Red Bull München in einem Kraftakt mit 2:1 niedergerungen. Dadurch fehlte allerdings auch ein wenig Energie bei der 1:3-Niederlage gegen die Löwen Frankfurt am Sonntag, die den Franken dadurch in der Tabelle auf die Pelle rücken.

Am Sonntagnachmittag war deutlich zu spüren, dass es für beide Teams um wichtige Punkte ging: Sowohl die Ice Tigers als auch die Löwen kämpfen um den begehrten zehnten Tabellenplatz, der noch für die Playoff-Vorrunde berechtigen würde. Somit war durchaus eine gewisse Härte im Spiel, Hochkaräter blieben dagegen lange Mangelware. Im Mittelabschnitt lief hüben wie drüben eher wenig zusammen, doch Nürnbergs Tim Fleischer blieb bei einem Penaltyschuss eiskalt und verwandelte sehenswert zum 1:0 (35.).

Risiko bleibt unbelohnt



Im dritten Drittel aber schaltete Frankfurt einen Gang höher und schien deutlich frischer als die Hausherren. Steve Breitkreuz drehte das Spiel mit einem Doppelpack auf 2:1 für die Löwen (47., 53.). Am Ende nahmen die Ice Tigers ihren Torwart Niklas Treutle für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis. Ein Risiko, das nicht belohnt wurde: Frankfurts Julian Napravnik machte mit einem „Empty-Net“-Tor zum 3:1 den Deckel drauf. Damit rücken die Hessen (11., 45 Punkte) bis auf einen Zähler an die Franken (10., 46 Punkte) heran.

„Sie hatten die frischeren Beine“, sagte Nürnbergs Trainer Tom Rowe. „Im ersten Drittel waren wir richtig gut, im zweiten Drittel haben wir abgebaut und im dritten Drittel ging nichts mehr. Wir haben in der Defensive die Zuordnung verloren und haben in der Offensive zu wenig Verkehr vor dem Tor gemacht. Uns ist der Sprit ausgegangen. Dieses emotionale Spiel am Freitag hat uns mental und körperlich viele Körner gekostet.“

Kraftakt gegen München


Zwei Tage zuvor hatten sich die Ice Tigers mit 2:1 gegen München durchgesetzt. Schon im ersten Drittel startete Nürnberg eine Drangphase, die Dane Fox mit dem 1:0 belohnte (7.). In der Folge wurde die Partie immer hitziger mit zahlreichen grenzwertigen Situationen, die jedoch keine Strafe zur Folge hatten. In einem rassigen Derby waren zunächst die Ice Tigers dem zweiten Treffer näher, doch ausgerechnet in dieser Phase glich Patrick Hager wie aus dem Nichts aus (35.).

Lob für München-Spiel



Bis zur zweiten Pause drückten die „Roten Bullen“, im dritten Drittel gab es wiederum gute Chancen auf beiden Seiten. Mehr und mehr erhielt dann Nürnberg ein Übergewicht. Elis Hede traf nach feiner Einzelaktion zum 2:1 (49.). Bis zum Schluss warf München noch einmal alles nach vorne, doch brachten die Ice Tigers den Sieg über die Zeit.

„Unsere Geschwindigkeit und die Arbeitseinstellung waren herausragend“, so Rowe. „Unsere Jungs haben noch einmal eine Schippe draufgelegt, als es darauf angekommen ist und es physischer wurde.“