Erste Überraschung im DEL-Viertelfinale
„Hexer“ Franzreb und „zwei scheiß Tore“: Bremerhaven verpasst Red Bull München ein blaues Auge

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:56 Uhr

Im Getümmel behält einer die Nerven und den Überblick: Bremerhavens Torhüter Maxi Franzreb (rechts). −Foto: Kolbert-Press/dpa

Die Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft haben ihre erste Sensation: Der mit 122 Punkten (aus 56 Spielen) unangefochtene Hauptrundensieger EHC Red Bull München hat das erste Viertelfinale der Serie best of 7 am Mittwochabend gegen Bremerhaven mit 1:3 verloren. Pinguins-Torwart Maximilian Franzreb parierte 50 (!) Torschüsse.

Die Münchner bissen sich vor 4832 Besuchern im nichtausverkauften Olympia-Eisstadion die Zähne am Gästetorhüter Franzreb aus. Ross Mauermann traf mit der Schlittschuhkufe zur Bremerhavener Führung (29.), Markus Vikingstad erhöhte zu Beginn des Schlussdrittels auf 2:0 (42.). Austin Ortega gelang nur noch der Anschlusstreffer (58.), Vikingstad traf 24 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.

Der souveräne Hauptrunden-Gewinner der Deutschen Eishockey Liga hatte etliche Chancen, kam aber erst in der Schlussphase erstmals am Bremerhavener Torhüter Maximilian Franzreb vorbei. Der späte Anschlusstreffer von Austin Ortega (58. Minute) nach Vorlage von Nationalstürmer Yasin Ehliz, dem Spieler des Jahres, fiel am Ende zu spät. Bremerhavens Markus Vikingstad erzielte 24 Sekunden vor dem Ende ins verwaiste Tor mit seinem zweiten Treffer den Endstand.

Nationalstürmer Hager: „Werden uns nicht verrückt machen“



„Wenn du die Chancen reinmachst, wird es ein komplett anderes Spiel“, sagte Münchens Nationalstürmer Patrick Hager bei MagentaSport: „Wir haben uns unglaublich viele Chancen herausgespielt. Deswegen werden wir uns jetzt nicht verrückt machen.“

Bremerhaven hatte die Vorrunde als Tabellenachter abgeschlossen und sich in der ersten Playoff-Runde gegen die Nürnberg Ice Tigers durchgesetzt. München war direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Am Freitag hat Bremerhaven nun Heimrecht gegen den EHC. Matchwinner Franzreb kommentierte den überraschenden Startsieg seiner Bremerhavener so: „Wir waren im zweiten Drittel nicht das bessere Team, konnten aber die Chancen vereiteln. Zum Ende haben wir uns auch das nötige Glück erarbeitet und auf Deutsch gesagt zwei scheiß Tore geschossen – das sind die Playoffs. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Die Playoffs sind die fünfte Jahreszeit. Wir wollen jetzt noch eine Schippe drauflegen. Wir haben den Druck nicht, den machen wir uns nicht.“

− dpa/mid