Deggendorfer erzielt 4:3-Siegtreffer für Berlin
DEL-Halbfinale: „Eisbär“ Manuel Wiederer setzt starke Duftmarke gegen die Adler

21.04.2022 | Stand 18.07.2022, 9:30 Uhr

Von Werner Schötz

Sehenswerter Siegtreffer in der Overtime, Vorlagen zu zwei weiteren Toren – das war mal eine starke Duftmarke made in Niederbayern beim ersten DEL-Halbfinal-Duell am Mittwochabend zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim: 9500 Eisbären-Fans feierten den gebürtigen Deggendorfer Manuel Wiederer (25) in der Mercedes-Benz-Arena als Matchwinner.

Und das nicht nur für sein spektakuläres „matchwinning goal“ vom Bully weg zum 4:3 nach Verlängerung , sondern auch für zwei Vorlagen, die der Stürmer aus Niederbayern zuvor zu den Treffern von Jonas Müller (2:0) und von Yannick Veilleux geleistet hatte.

„Wir sind mit dem Erfolg natürlich sehr glücklich. Es war eine enge und hart umkämpfte Partie. Genau so, wie wir es alle erwartet haben“, sagte der Rechtsschütze nach dem Match dem „Eishockey-Magazin – und blickte bereits in der Serie voraus: „Durch die körperbetonten Spiele im Viertelfinale gegen Köln waren wir gut vorbereitet. Unsere Kadertiefe hat uns heute sehr geholfen. Ich freue mich über meinen Treffer. Es ist aber egal, wer die Tore schießt. Spiel zwei der Serie wird sicherlich mindestens genauso intensiv wie die heutige Partie.“

Spiel 2 steigt am Freitag (19.30 Uhr/Magenta TV) in Mannheim, wo die Adler zuvor im Viertelfinale die Straubing Tigers in vier Spielen (Serie 3:1) ausgeschaltet hatten. Für die Tigers hatte Wiederer als 18-Jähriger seine DEL-Premiere gefeiert und 29 Erstliga-Partien bestritten. In der vermutlich dann rappelvollen Mannheimer SAP-Arena dürfte Wiederer freilich nicht gerade freundlich empfangen werden – und zwar nicht nur wegen seines Siegtreffers. In der regulären Spielzeit am Mittwochabend hatte der schlaksige niederbayerische „Eisbär“ (1,86 m/83 kg) im zweiten Drittel nämlich Mannheims Star-Stürmer David Wolf ziemlich heftig in die Bande gecheckt und ihm eine blutige Lippe verpasst. Die Schiedsrichter sahen aber offenbar keinen Ellbogen im Spiel, weshalb Wiederer straflos ausging – andernfalls hätte er eine Spieldauer-Strafe kassiert und wäre nicht zumumjubelten Matchwinner geworden.

Wiederers spielerische Klasse kommt zum Ende seiner Premierensaison beim deutschen Rekordmeister immer mehr zum Tragen – zwei Tore und zwei Vorlagen in den ersten vier Playoff-Partien der Hauptstädter sprechen für sich. In 51 Hauptrundenspielen hatte er vergleichsweise bescheidene zehn Scorerpunkte (5 Tore, 5 Assists) verzeichnet. Doch rechtzeitig zur „Crunchtime“ in der DEL scheint der Deggendorfer nach jahrelangem Nordamerika-Abenteuer (u.a. NHL-Vertrag bei den San José Sharks ohne Einsatz, dann drei AHL-Spielzeiten fürs Farmteam San Jose Barracuda) endgültig angekommen in der Beletage des deutschen Eishockeys.