DEL-Eishockey
Angeschlagene Ice Tigers gehen gefrustet in die Länderspielpause

06.11.2023 | Stand 06.11.2023, 15:06 Uhr
Christian Rupp

Bei den Augsburger Panthern kassierten die extrem auswärtsschwachen Nürnberg Ice Tigers eine 2:6-Pleite. Foto: imago

Die Nürnberg Ice Tigers verabschieden sich mit einer Niederlagenserie in die Deutschland-Cup-Pause: Die letzten fünf Spiele gingen allesamt verloren. Darunter ein 4:5 n.V. gegen die Grizzlys Wolfsburg und ein 2:6 bei den Augsburger Panthern am vergangenen Wochenende.

Viele Verletzte, viele Gegentore und viel Frust. Die Stimmungslage bei den Ice Tigers ist in der Länderspielpause stark gedämpft. Auf Rang zwölf platziert hat Nürnberg bereits vier Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz und blieb damit hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurück.

Coach Tom Rowe ist dennoch zufrieden

Sportdirektor Stefan Ustorf hatte eine Top-10-, Trainer Tom Rowe gar eine Top-6-Platzierung als Saisonziel ausgegeben. „Mit der unerfahrenen Mannschaft, die wir haben, den neuen Importspielern, bei denen wir nicht wussten, wie gut sie sind und den vielen Verletzten, stehen wir ziemlich gut da“, findet Rowe. „Ich bin zufrieden damit.“

Die aktuelle Verletzungsmisere – den mit einem dünnen Kader in die Spielzeit gestarteten Ice Tigers fehlen fünf wichtige Spieler – machte bislang einen Strich durch die Rechnung. Hinzu kommt eine anfällige Defensive und eine eklatante Auswärtsschwäche: Mit bereits 80 Gegentoren (durchschnittlich 4,44 Gegentreffer pro Spiel) stellt Nürnberg die zweitschlechteste Abwehr in der DEL. Alleine in den letzten fünf Partien schlug es 33-mal hinten ein, was einen desaströsen Schnitt von 6,6 Gegentoren pro Partie bedeutet.

Ice Tigers nur mit einem Auswärtssieg in Ingolstadt

Dass die Ice Tigers auswärts nur in homöopathischen Dosen punkten, zieht sich bereits durch die gesamte Saison. Von 30 möglichen Zählern buchten die Franken nur deren drei auf das Punktekonto. Kurios: Den einzigen Auswärtssieg in der laufenden Saison gab es ausgerechnet beim Angstgegner ERC Ingolstadt (5:3).

„Wir haben so viele verletzte Spieler. Viele würden gar nicht spielen, wenn wir nicht ohnehin schon so viele Verletze hätten. Einige sind nicht mal bei 70 Prozent, laufen aber trotzdem auf“, erklärt Rowe. „Die Pause könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. Jeder braucht sie, um sich psychisch und physisch zu erholen. Ich hoffe, dass danach ein paar Spieler zurückkommen. Dann sehen wir weiter.“

Wohl eher psychischer Natur ist das Phänomen, dass Nürnberg nach einem Gegentor auseinanderfällt und oft direkt ein, zwei weitere in kurzer Zeit kassiert. So auch wieder bei den beiden Niederlagen am letzten Wochenende: Gegen Wolfsburg lagen die Ice Tigers bereits mit 2:0 vorne, binnen 18 Sekunden aber hieß es 2:2, zweieinhalb Minuten später stand sogar ein 2:3-Rückstand auf der Anzeigetafel.

Ice Tigers nutzen ihre Chancen nicht

In Augsburg wurde aus einem 1:1 binnen 65 Sekunden ein 1:3. Als spät im Spiel noch einmal Hoffnung aufkeimte, trafen die Panther binnen 25 Sekunden doppelt und entschieden so das Derby.

„Wir konnten unsere Chancen nicht nutzen, haben bei 13 Torschüssen nur einmal getroffen. Augsburg hat bei neun Schüssen vier Tore erzielt“, haderte Rowe auch mit der eigenen Effektivität. „Wir sind am Ende komplett auseinandergefallen. Das ist nie schön zu sehen.“