Führung verspielt und doch gewonnen
Reichlich Emotion: Eisbären Regensburg bieten gegen Selb ein Spektakel zum Hauptrunden-Abschluss

03.03.2024 | Stand 03.03.2024, 21:45 Uhr

Zum ersten Mal seit dem 17. Dezember stand Tomas Schwamberger (in Rot) wieder für die Eisbären auf dem Eis. Foto: Andreas Nickl

Was für ein Spektakel im letzten Hauptrundenspiel der zweiten Eishockey-Liga! Mit einem 4:3 (1:0, 1:1, 1:2, 1:0) vor mit 4712 Zuschauern ausverkaufter Donau-Arena wurde aus einem 2:0 ein 2:3 und am Ende doch der 15. DEL-2-Heimsieg in Serie.

nmal Spielpause bis zum ersten Playoff-Heimspiel am 13.März. Nach zwei Trainingstagen ab Dienstag gibt Max Kaltenhauser, der gegen Selb kurzfristig krank fehlte und das Trainerzepter an Jan Suran übergab, in dieser Woche auch noch einmal drei Tage frei. Für die ersten beiden Partien in der Donau-Arena, für die der Gegner in der Playoff-Qualifikation erst noch ermittelt wird, waren am Sonntag noch rund 700 Tickets für die Eisbären-Anhänger zu haben.

Mit David Kubik stand zur ungewöhnlich abendlichen Startzeit von 18.30 Uhr ein Torwart-Youngster der Jung-Eisbären, die zum Start des Playoff-Viertelfinales mit Sieg und Niederlage von den Eisbären Juniors aus Berlin zurückkamen, erstmals im Kader. In der Defensive kehrte Petr Heider im Vergleich zum Freitags-1:4 von Landshut zurück, Andre Bühler und Lucas Flade pausierten.

Schwamberger kehrt zurück

Vor allem aber feierte Tomas Schwamberger nach langem Hin und Herr und zweieinhalb Monaten Pause sein erstes Spiel seit dem 17. Dezember. Damals ging es ebenfalls in der Donau-Arena gegen Selb und Schwamberger, der wieder einmal gegen seinen Bruder Daniel im Wölfe-Trikot spielte, erzielte das letzte seiner bisher fünf Saisontore. Andrew Schembri setzte dafür aus.

Während es für die Eisbären „nur“ ums Gewinnen und den 15. Heimsieg in Folge ging, war für Selb die Frage: Geht es als Elfter gegen Bietigheim oder als Zwölfter gegen Dresden? Für die Oberfranken ging es schlecht los und zunächst konkretisierte sich der zwölfte Platz: Nach 70 Sekunden bediente Andrew Yogan Corey Trivino, der Michael Bitzer keine Chance ließ. „Absteiger“ höhnten die Eisbären-Fans Richtung Gästefans. Es hätte nur 28 Sekunden später noch besser für die Eisbären kommen können: Constantin Ontl bediente Tomas Schwamberger, der aber frei an Bitzer scheiterte. Danach versäumten es die Regensburger, bei drei Überzahlspielen zwischen der 8. und 17. Minute mehr daraus zu machen – und hatten bei einer Situation im Powerplay sogar Glück, dass Tom McCollum gegen Frank Hördler parierte, als Daniel Schwamberger gerade von der Strafbank kam und so eine Überzahl vor dem Regensburger Tor entstanden war (13.).

Auch im zweiten Durchgang tat ein Tor in der Anfangsphase wieder gut: Yogan netzte nach 25:53 Minuten nach Vorarbeit von Abbott Girduckis und Jakob Weber ähnlich souverän wie Trivino beim 1:0 ein. Wert legen auf die Defensive war jetzt die Hausherren-Devise. Erst als Jordan Knackstedt mit einer Zwei-Plus-Plus-Strafe Emotion ins Spiel brachte, Patrick Demetz mit auf die Strafbank nahm und dazu David Booth Sekunden später eine Strafe kassierte, meldete sich Selb zurück: Verteidiger Peter Trska traf trocken (35:24) – und fortan hatten die Wölfe sichtlich neuen Schwung für den Rest des Drittels.

Selb dreht Spiel

Dabei blieb es auch zum Schlussdrittel-Start – zumal anfangs in Überzahl. Und nach 47:31 Minuten war es auch soweit: Fedor Kolypaylo vollstreckte aus zentraler Position. Nach dem Ausgleich verstrich mit Überzahl sogar die Selber Chance zur Komplettwende, die aber Nick Miglio bei einem Zwei-gegen-eins-Situation vollendete (51:31).

Nach Videobeweis und Foul an Kevin Slezak musste Lukas Vantuch dann mit Fünf-plus-Spieldauerstrafe vom Eis (53:14), die Selb aber herunterverteidigte. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse: Kurz darauf hämmerte Jakob Weber den Puck doch zum 3:3 ins Netz (58:58). Und nach Trska-Foul bekamen die Eisbären 43,8 Sekunden vor Ende einen Penalty zugesprochen – und Andrew Yogan vergab: Verlängerung! Dort ging es hin und her, bis, ja bis Abbott Girduckis das Siegtor gelang (62:56).

Statistik: Regensburg – Selb n. V. (1:0, 1:1, 1:2, 1:0)

Eisbären Regensburg:
McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Tomas Schwambertger, Heger, Ontl; Schmidt, Grimm, Slezak

Selber Wölfe: Bitzer – Trska, Hördler; Plauschin, Raab; Campbell, Gläßl – Marusch, Gelke, Krymsky; Heljanko, Bassen, Knackstedt; McNeill, Vantuch, Daniel Schwamberger; Miglio, Kruminsch, Kolupaylo

Tore: 1:0 (1:10) Trivino (Yogan), 2:0 (25:53) Yogan (Girduckis-Weber), 2:1 (35:24) Trska (Miglio bei 4-4), 2:2 (47:31) Kolupaylo (Kruminsch-Miglio), 2:3 (51:31) Miglio (Trska), 3:3 (58:58) Weber (Girduckis-Gajovsky), 4:3 (62:56) Girduckis (Hammond-Yogan)

Schiedsrichter: Thorsten Lajoie/Alexander Singer. – Zuschauer: 4712 (ausverkauft). – Strafminuten: Regensburg 12 – Selb 14 + 5 + Spieldauer für Vantuch (53:14)