Topscorer und Tölzer Bua
EVL mit Goldhelm Kornelli in die Playoffs: „Landshut ist wie eine zweite Heimat für mich geworden“

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 12:05 Uhr

Aufmerksamer Blick, sichere Hand: Julian Kornelli hat sich beim EV Landshut zum Topscorer entwickelt. − Foto: Imago Images

Er ist einer von nicht einmal einer Handvoll Landshuter Spielern, die alle 52 Hauptrundenspiele mitgemacht haben. Und der Goldhelm weist ihn als besten Scorer seiner Mannschaft aus: Keine Frage, wenn es mit den Playoffs nun in die entscheidende Phase der Spielzeit der Deutschen Eishockey-Liga 2 geht, rechnen sie beim EV Landshut ganz schwer mit Julian Kornelli (26), ihrem Mr. Zuverlässig.

„Ja, es läuft definitiv gut für mich“, sagt der Stürmer mit Eishockey-Gardemaß (187 m groß, 91 Kilo schwer). Der gebürtige Tölzer spielt seine dritte Saison beim EV Landshut – nie war er so wertvoll wie heute. Kein Teamkollege brachte mehr Punkte auf sein persönliches Scoreboard als der Mann mit dem mächtigen linken Hammer. 37 waren es zum Ende der Hauptrunde. „Ich konnte mich in diesen Jahren hier gut entwickeln“, bestätigt der Linksschütze die Eindrücke – die sich auch an den Zahlen festmachen lassen: Von 16 Scorerpunkten im ersten Jahr ging es über 25 nun an die Spitze der Wertung. Wobei dieser Umstand, wie Kornelli bescheiden feststellt, „auch mit unseren vielen Verletzungsausfällen zu tun hatte“. Gedanken, die für ihn sprechen, aber den Fans nie in den Sinn kommen würden. Bei seinem Hattrick gegen Hauptrundensieger Kassel Ende Januar wurde zuletzt noch einmal ziemlich deutlich, wohin sich der Tölzer Bua in Landshut entwickelt hat: zu einem Stammspieler, der seine Qualitäten als dynamischer Stürmer unter Beweis stellt.

In Schwenningen hat er 68 DEL-Spiele gemacht, mit den Ravensburg TowerStars wurde er Zweitliga-Meister, die Zeit beim Villacher SV, überschattet von Corona, endete nach einem Jahr. In Landshut fühlt er sich angekommen. Mit Freundin Theresa wohnt er in der Stadt, er hat ein abgeschlossenes Studium in Sportmanagement, und die relative Nähe zur Bad Tölzer Heimat rundet das stimmige Gesamtpaket in Niederbayern ab. „Landshut ist wie eine zweite Heimat für mich geworden“, stellt Kornelli fest.

Eine Einstellung, die schon mal tragen kann, wenn’s schwierig wird. So wie anfangs der Saison, als dem EVL wochenlang kein Heimsieg gelingen wollte und die Fans rebellierten. „Wir haben uns gesagt, einfach weitermachen. Wir wussten ja, was wir können“, sagt Kornelli. Fanproteste sind schon lange kein Thema mehr, und von Platz vier aus geht’s nun am Mittwoch in die Viertelfinal-Serie gegen den ESV Kaufbeuren. In den vier Hauptrundenspielen gegen die Allgäuer ging der EVL viermal als Sieger vom Eis, wenn auch dreimal Verlängerung oder Penaltyschießen herhalten mussten. „Es werden knappe Spiele werden“, sagt Kornelli, „aber wir wollen ins Halbfinale.“ Mr. Zuverlässig wird alles tun, um zu liefern – und vielleicht ja auch bei der Unterschrift. Sein Vertrag in Landshut endet mit dieser Saison. Gespräche hat’s nach Kornellis Auskunft schon gegeben.