Knackige Tigers-Strafe: Gesellschafter Stahl zahlt – und will weiter für Transparenz kämpfen

14.02.2019 | Stand 25.10.2023, 11:06 Uhr

Wütende Proteste am Pulverturm – hier Tigers-Fans mit Bannern bei der Partie gegen die Adler Mannheim Ende Januar – zogen umstrittene und nicht transparente Entscheidungen des DEL-Disziplinarausschusses unter dessen Vorsitzenden Tino Boos nach sich. −Foto: Harry Schindler

Nein, sein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung wird sich Hubert Stahl nicht nehmen lassen. Schon gar nicht von der Deutschen Eishockey-Liga, die er als Gesellschafter der Straubing Tigers auch noch mifinanziert – und das nicht zu knapp. "Wir sind doch hier nicht in Russland oder Nordkorea" wettert der niederbayerische Metallbau-Unternehmer aus Perkam, nachdem die DEL "seine" Tigers für zwei von ihm persönlich und nicht im Namen des Clubs verfasste, kritische offene Briefe zu einer empfindlichen Geldstrafe verdonnert hat – wegen angeblich "unsportlichen und ligaschädigenden Verhaltens".

Dabei hatte der sportliche Mäzen am kleinsten DEL-Standort nur auf Ungleichbehandlung und Benachteiligung der Gäubodenstädter hinweisen wollen. Es ging um seiner Ansicht nach höchst fragwürdige und intransparente Entscheidungen des DEL-Disziplinarausschusses bezüglich Spielerstrafen und -sperren im Falle des Münchners Patrick Hager (Kniecheck mit schwerer Verletzung von Tiger-Gegenspieler Fredrik Eriksson) bzw. der Straubinger Sena Acolatse und Mitchell Heard (mehrere Spiele Sperre und Geldstrafen für Faustkampfeinlagen.

Aus Sicht des bekennenden Eishockey-Fans und Chefs über rund 60 Mitarbeiter sind die Sanktionen des Verbandes "zum Lachen". Die Strafe für die Tigers in diesem Fall belaufe sich auf 5000 Euro, die Hälfte davon ausgesetzt zur Bewährung bis 2022. "Das werde ich selber zahlen – aber ich werde auch weiter für mein Anliegen kämpfen." Der Verband und vor allem die Arbeit und Entscheidungen des Disziplinarausschusses müssten viel transparenter werden – wie im Fußball, wo Strafen und deren Höhe öffentlich gemacht werden.

Im Fall einer zweiten Geldstrafe gegen die Tigers wegen ungebührlichen Verhaltens von Maskottchen "Tigo" – der Straubinger Fan-Liebling hatte den "fairen Sport" mit einem Sarg auf dem Eis "begraben" – ist nach PNP-Informationen noch offen, ob seitens des Klubs rechtliche Schritte gegen die DEL-Sanktionen eingeleitet werden.

Einen ausführlichen Bericht und einen Kommentar zum Thema lesen Sie am Donnerstag, 14. Februar, im Sportteil der Passauer Neuen Presse und ihren Heimatausgaben.

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