Stürmer Stefandl: Bayerwaldler bei Bayern auf dem Weg zu alter Stärke – Traumtor im Video

27.04.2016 | Stand 18.09.2023, 23:34 Uhr

"Von nix kommt nix": Marco Stefandl aus Kirchdorf im Wald.

Zwischen immensem Druck und familiärer Atmosphäre – der FC Bayern ist mehr als ein Fußballverein. heimatsport.de hat an der Säbener Straße drei Talente aus der Region besucht, die ihren Profi-Traum leben. Christian Früchtl (16) aus Bischofsmais, Marco Stefandl (18) aus Kirchdorf im Wald und Matthias Stingl (18) aus Winzer haben einen der begehrten 15 Plätze im Jugendhaus des FC Bayern. In einer kleinen Serie wollen wir die drei kurz vorstellen.

Die komplette Geschichte lesen Sie in Ihren niederbayerischen Ausgabe der Passauer Neuen Presse vom 26. April (Online-Kiosk) oder als registrierter Abonnent HIER.



Marco Stefandl

So viel hatte Marco Stefandl gar nicht verlangt. Vor neun Monaten noch wollte der 18-Jährige aus Kirchdorf im Wald (Lkr. Regen) nichts weiter als "der alte Marco" zu werden. Der Hoffenheimer U17-Torhüter hatte ihm damals das Schienbein durchgetreten, als Stefandl gerade dabei war, das größte Spiel seiner noch jungen Karriere zu machen. Vier Tore binnen 20 Minuten hatte er erzielt, am Ende lag er im Krankenhaus.

Heute stürmt Stefandl wieder für die U19 – und wie. "Ich muss sagen, dass Marco stärker ist als zuvor. Er ist unglaublich zielstrebig, akribisch. Wenn ich nach so einer Verletzung zurückkomme und mich wieder in die Mannschaft arbeite, dann habe ich mental sehr viel geleistet", lobt Heiko Vogel, sportlicher Leiter des Junior Teams. Erst jüngst machte Stefandl mit einem Traumtor im Spiel gegen Darmstadt von sich reden – die Vorlage gab mit Matthias Stingl übrigens der zweite Niederbaayern im U19-Team der Bayern.



Stefandl selbst sagt zur seiner schweren Verletzung: "Es heißt, dass man einmal so eine draufkriegen sollte, bevor es in den Erwachsenen-Bereich geht. Es war verdammt hart für mich, aber es war eine wertvolle Erfahrung."

Von Deggendorf wechselte Stefandl einst zum 1.FC Nürnberg, dann lockte der FC Bayern. Sicher, der Abschied vom Club und seinen Kumpels fiel ihm schwer, doch den Schritt an die Isar hat er nie bereut. Im Gegenteil: "Es war immer mein Traum, dieses Trikot zu tragen." Mittlerweile hat Stefandl seinen Realschulabschluss in der Tasche, es bleibt mehr Zeit für Fußball – und die nutzt der ehrgeizige Angreifer auch.

Am Tag des Interviews hatte Stefandl eigentlich trainingsfrei, doch er absolvierte zwei Extra-Einheiten. "Von nix kommt nix", meint er. Und wenn doch mal Zeit bleibt? "Dann rufe ich meine Schwester an, die in München studiert und wir gehen einen Kaffee trinken. Und wenn ich mal daheim bin, dann nicht als Spieler vom FC Bayern, sondern als Marco Stefandl."