Warten auf Kyle: DSC-Stürmer Gibbons vier Spiele torlos – Wie gut, dass Weiden kommt

27.10.2017 | Stand 18.09.2023, 21:55 Uhr
Roland Rappel

Vor eigenem Publikum offenbart der Deggendorfer SC bislang keine Lücken. Fürs Heimspiel gegen Weiden heute Abend hoffen die Fans dennoch darauf, dass Kyle Gibbons (rechts) seine gewohnte Treffsicherheit wiederfindet. − Foto: Roland Rappel

Zehn Tage, fünf Spiele: Beim Deggendorfer SC geht’s rund. Das Heimspiel am Freitag (20 Uhr) gegen die Blue Devils Weiden ist der Auftakt zu einer Reihe richtungsweisender Spiele für den Eishockey-Oberligisten. Vor dem Topspiel an Allerheiligen bei den Starbulls Rosenheim steht am Sonntag das Spiel in Memmingen an.

"Mit die stärkste Verteidigung der Liga", hat DSC-Coach John Sicinski den Blauen Teufeln vor der Saison attestiert. Dann schenkte der DSC den Weidenern in deren Stadion am ersten Spieltag sieben Stück ein (7:2), nach nun acht Spielen hat Weiden schon 33 Stück kassiert. Mittlerweile haben sich die Oberpfälzer gefangen, stehen auf dem dritten Tabellenplatz mit 16 Punkten. Das Duell mit Deggendorf ist zum Topspiel geworden.

Eines, in dem mindestens eine Serie reißen wird: Der DSC ist zuhause ungeschlagen, die Weidener haben auswärts jedes Spiel gewonnen und die zweitmeisten Tore der Liga geschossen (37; Regensburg: 42). Sicinski wundert das nicht: "Sie wurden vor der Saison hoch eingeschätzt, allmählich zeigen sie das auch in den Ergebnissen."

Statistisch gesehen kommen die Topstürmer der Liga aus Weiden: Martin Heinisch steht mit 14 Toren auf Platz eins der Torjägerliste, die Scorerliste führt Josef Straka mit 22 Zählern an. Das Duo wird ergänzt von Marcel Waldowsky, der sich in seiner Rolle im ersten Block gut eingefunden hat. Dieses Trio steht im Rampenlicht und genießt die größte Aufmerksamkeit von Sicinski.

Die Blauen Teufel schätzt der DSC-Coach vor allem im Konter- und Überzahlspiel stark ein, aber allgemein "in jeder Situation gefährlich." Einen offenen Schlagabtausch wünscht sich der 43-jährige Deutsch-Kanadier aber nicht. Er verlangt von seinem Team, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren: sattelfest in der Defensive und vorn variabel.

Da würde es helfen, wenn Kyle Gibbons das Tor wiederfindet. Der Topstürmer ist mittlerweile seit vier Spielen ohne eigenen Treffer: eine halbe Ewigkeit für den 26-jährigen US-Boy, der in seiner Debütsaison 2016/17 auf Anhieb die meisten Tore in der Oberliga Süd schoss (46). John Sicinski sorgt sich aber nicht. "Die Chancen waren da. Schlimmer wäre es, wenn er gar keine Chancen hat. Für uns ist es ungewohnt, dass er nicht trifft, aber das passiert im Eishockey. Auch für den Spieler ist es ungewohnt, denn er erwartet von sich selbst, jedes Spiel zu treffen." Die Vorzeichen gegen Weiden stehen jedenfalls gut: Beim 7:2 traf er doppelt, in der vergangenen Saison waren die Devils sein liebstes "Opfer": Ein Dutzend Mal versenkte Gibbons den Puck im Tor der Oberpfälzer.