Sein Herz hängt an den Hawks: Popp und Passauer Eishockey – das passt seit 10 Jahren

09.10.2015 | Stand 18.09.2023, 21:49 Uhr

Familienmensch Andreas Popp: Der Vater, Ehemann und Eishockeyspieler sitzt mit Ehefrau Christiane und seinen beiden Kindern Niklas (2.v.l., zwei Jahre alt) und Luisa (drei Jahre alt) auf der Couch der gemeinsamen Wohnung. Bislang konnte er in 319 Spielen 251 Punkte (95 Tore, 156 Assists) für die EHF Passau Black Hawks erzielen. − Fotos: STOCK4Press

Es ist angerichtet: Nach einer langen Vorbereitung mit sieben Testspielen, in denen sich die Passau Black Hawks unter ihrem neuen Trainer Ivan Horak spielfreudig präsentieren, beginnt für die Dreiflüssestädter jetzt die Saison in der neu strukturierten Landesliga Bayern. Die Black Hawks starten am Sonntag beim EC Bad Tölz 1b (17.30 Uhr). Und dabei feiert ein Spieler ein Jubiläum: Andreas Popp (32) – der Stürmer geht in seine zehnte Saison für die Niederbayern. Bislang konnte er in 319 Spielen sage und schreibe 251 Punkte erzielen, davon 95 Tore und 156 Assists.

Geboren am 1. April 1983 im russischen Novosibirsk, wechselte der 1,84 Meter große und 88 Kilogramm schwere Stürmer zur Saison 2006/2007 von den Roten Teufeln Bad Nauheim ins damalige Bayernliga-Team der Black Hawks, schaffte nach einer umkämpften Finalserie gegen den Rivalen Deggendorf den Aufstieg in die Oberliga – und hält dem Verein seitdem die Treue. "Nachdem die Roten Teufel insolvent waren, war ich vereinslos. Irgendwann hatte ich Kontakt zu einigen alten Straubinger Jungs wie Christian Setz oder Helmut Kößl, die in Passau gespielt haben. Die haben von der Stadt geschwärmt, vom Eishockey-Hype und der guten Mannschaft, und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mitzuspielen – da habe ich schnell zugesagt."

Bereut hat Popp diesen Schritt nicht, im Gegenteil: "Das war die richtige Entscheidung. Passau ist mein Lebensmittelpunkt geworden." Privat hat er in der Dreiflüssestadt seine Frau Christiane kennengelernt und geheiratet, "absolute Höhepunkte waren die Geburten unserer Kinder Luisa (3) und Niklas (2)". Beruflich läuft es ebenfalls rund für den Familienvater: Im vergangenen Jahr absolvierte er seine Meisterprüfung, seitdem arbeitet er in einem großen Logistikunternehmen nahe Passau.

Ein prägendes Erlebnis war für den gebürtigen Russen der Rückzug der Black Hawks aus der drittklassigen Ober- in die sechstklassige Bezirksliga vor der Saison 2012/2013. "Anfangs war ich schockiert, vor allem, weil ich davon ausgegangen bin, dass der Verein das schon reißt." Doch Popp verließ nicht das sinkende Schiff, hielt dem Verein die Treue. "Ich liebe Passau, habe hier meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit. Da wäre nichts anderes in Frage gekommen." Popp half beim Wiederaufbau mit, fungierte zwei Spielzeiten als Spielertrainer. Die Belohnung folgte prompt: Passau wurde Bezirksliga-Meister, stieg direkt in die Landesliga auf.

Diese Vereinstreue hat dem ohnehin schon beliebten Popp großen Respekt und weitere Sympathien bei Fans, Mitspielern und Vereins-Verantwortlichen eingebracht. Andreas Popp und die Passau Black Hawks – eine Kombination für die Zukunft? "Auf jeden Fall. Ich kann mir nicht vorstellen, nochmals zu wechseln. Entweder höre ich auf oder bleibe dem Verein in einer anderen Funktion erhalten."

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