Rob Cross in Reisbach
Bier, Lederhosen und Triple 20: Dart-Legende „Voltage“ groovt sich in Niederbayern ein

12.12.2023 | Stand 12.12.2023, 16:50 Uhr

Bringt die Darts traumwandlerisch sicher ins Ziel – und zeigt sich im Umgang mit den Fans locker-legere und sympathisch: Weltmeister Rob Cross begeisterte in Obermünchsdorf. Über Niederbayern geht’s für den Weltmeister von 2018 jetzt zur WM nach London. − Fotos: Fabian Bauer

Rob Cross in Obermünchsdorf? Rob Cross in Obermünchsdorf! Der Darts-Weltmeister von 2018 hat sich im Ortsteil der niederbayerischen Gemeinde Reisbach (Lkr. Dingolfing-Landau) für die WM in London eingegroovt. heimatsport.de war dabei.



Er hält nichts von Allüren. Während durch die Halle des Gasthauses Neumeier das Lied „Sweet Caroline“ schallt, befindet sich Robert Cross (33) im Raucherbereich und zieht an einer Zigarette. „Iconic song“, sagt er mit seinem britischen Akzent, um ein Gespräch anzufangen. Ein Anhänger muss kurz überlegen. Statt Deutsch ist er jetzt Englisch gefordert. Dennoch entsteht schnell eine nette Unterhaltung. Jetzt muss „Voltage“ allerdings schon wieder auf die Bühne. Bei seinem Besuch beim Obermünchsdorfer Dart-Verein gibt sich Rob Cross locker-leger, sympathisch, erfüllt die zahlreichen Foto- und Autogramm-Wünsche. Ein Star zum Anfassen!

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Der Kollege ist „noch ruhig“

Insgesamt duelliert sich der Profi mit 20 niederbayerischen Amateuren. Zwei davon sind vom Verein „Dart-Stammtisch Minadorf“. Maximilian Bauer, „Mad Max“, lehnt zwei Stunden vor der besonderen Partie entspannt an der Theke. Er trinkt gemütlich eine Halbe. Trotzdem machen den Arnstorfer der prominente Kontrahent und die 130 Zuschauer bereits nervös.

Sein Vorsatz für heute: „Nicht immer einen 26er werfen.“ Das heißt, er will in einem Leg nicht jeweils das 20er-, Fünfer- und Einser-Feld treffen. „Mad Max“ visiert selbstverständlich die Triple 20 an. Hingegen ist sein Kollege Thomas Kronwinkler „noch ruhig“. Für „Tombo“ zähle das Erlebnis und er nehme sich im Vorhinein nichts vor. „One Hundred and Eighty”, tönt es aus den Lautsprechern.

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Keine Chance für die Niederbayern

Das Publikum hält mehrere Schilder mit der Zahl 180 in die Luft und ist von der Wurftechnik des Weltmeisters von 2018 begeistert. Er tippelt mit seinem rechten Fuß zweimal an der Matte, die für den Abstand von 2,37 Metern da liegt, ehe er seinen Fuß parallel zur Dartscheibe positioniert. Er visiert ruhig sein Ziel an. Dabei zittert Cross kein bisschen. Sein rechter Wurfarm bildet einen 90 Grad-Winkel. Der Unterarm bewegt sich leicht nach hinten und mit Schwung wirft er Richtung Triple 20. Wow! Wieder 60 Punkte weniger. Er lässt den Niederbayern keine Chance. Im Gegensatz dazu kommt der Engländer in Bayern in einem anderen Bereich an seine Grenzen.

„Ich liebe Bayern“, sagt Cross auf Englisch. Kurz versucht er sogar auf Deutsch zu reden. Der Profi ringt mit den Worten. Nach etwas Überlegen nennt er eine bayerische Sache, die er besonders mag: „die Lederhose“. Er selbst hat sogar eine Tracht daheim. In seiner Muttersprache erklärt er jetzt, dass er gerne bayerisches Bier trinkt, „weil es besser und stärker als unseres ist, obwohl ich dann etwas schneller betrunken bin“, sagt Cross und lacht herzhaft.

Cross will „im Groove bleiben“

Momentan befindet sich „Voltage” in der Vorbereitung auf die Dart-Weltmeisterschaft. Für ihn ist es wichtig, „im Groove zu bleiben“. Das Event in Obermünchsdorf sehe er nicht nur als gute Möglichkeit, seinen deutschen Anhängern etwas zurück zu geben, sondern auch als Training. Seine erste Begegnung ist am 21. Dezember. Wenn das Lied „Hot Hot Hot“ von Arrow ertönt, heißt es für Cross: Es ist Showtime im Alexandra Palace. Er hat diesen Song gewählt, weil der Beat des Liedes zu seinem Namen passt. Und das Publikum singt dazu: „Robby Robby Cross Cross Cross“.

Obwohl der Weltranglisten-Achte schon seit 2015 Profi ist, fühlt er sich kurz vor den Spielen immer noch „ein wenig nervös“. Er spürt das Adrenalin, aber er liebt und braucht die Atmosphäre. Immer das Ziel im Ally Pally vor Augen: „Win – nothing else“.

− baf