SSV weiter ungeschlagen
Starke Eggenfeldener trotzen Traunstein einen Zähler ab – und der Schiri rennt Torschütze Sujic um

26.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:15 Uhr

Sie hatten ihn fast über 90 Minuten im Griff – doch in einer Szene entwischte der Traunsteiner Kurt Weixler den Eggenfeldenern mit Daniel Kerscher (l.) und Tobias Huber und erzielte das 1:0 für den Sportbund. −Foto: mb.presse

Starkes Spiel, verdientes Remis: Der SSV Eggenfelden hat auch sein zweites Spiel in der neuen Landesliga Süd (teil-)erfolgreich bestritten, durch das 1:1 gegen den favorisierten SB Chiemgau Traunstein holten die Rottaler nach dem 2:2 in Unterföhring gestern Abend den nächsten Zähler. Zunächst hatte Goalgetter Kurt Weixler die Gäste in Führung gebracht (55.), doch quasi im Gegenzug glich der eminent starke Goran Sujic aus (57.). „Wir haben gegen eine Top-Mannschaft der Liga einen verdienten Zähler geholt“, sagte Sportlicher Leiter Joe Stinglhammer nach intensiven 90 Minuten vor 300 Fans im Stadion an der Birkenallee.



Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für den SSV, denn schon in der ersten Minute landete der Ball am rechten Pfosten des von Marius Koskowski gehüteten Tores. Die spielstarken Gäste machten von Beginn an Druck – aber die Hausherren setzten durch Konter Nadelstiche. Und wie. Sujic drang in Minute 5 in den Strafraum ein und landete nach einem Zweikampf auf dem Boden, doch Schiri Michael Freund (SV Perlesreut) winkte ab, kein Elfmeter. Die Elf von Trainer Danijel Majdancevic bestimmte weiterhin das Spiel, hatte deutlich mehr Ballbesitz, aber in Strafraum-Nähe war‘s dann mit der Herrlichkeit vorbei, weil die Gastgeber kompakt standen und ein enormes Laufpensum abspulten. Richtig gefährlich wurde es für den SSV im ersten Abschnitt nur noch bei einer Szene, als Goalgetter Weixler mustergültig per Steilpass bedient wurde, aus 14 Metern haute er die Kugel aber über den herausgeeilten Koskowski am Tor vorbei.

Gegen Ende der 1. Halbzeit konnten sich die Truppe von Spielertrainer Tobias Huber befreien, und nach der Pause übernahmen sie sogar zunächst klar das Kommando. Das 1:0 für die Hausherren lag in der Luft – doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Der eminent schnelle Patrick Dressl ließ Michel Schiermair über links einfach stehen, servierte den Ball mustergültig hoch in die Mitte, wo Torjäger Weixler per Kopf gegen die Laufrichtung des Torwarts einköpfte. Klasse Vorarbeit, klasse Abschluss, klasse Tor (55.).

Doch die Eggenfeldener reagierten kein bisschen perplex, im Gegenteil. Quasi im Gegenzug durften sie jubeln: Sujic schickte einen Nebenmann steil in den Strafraum, doch der Traunsteiner Torwart Alin Goia kam vor diesem an den Ball und wehrte diesen mit den Händen zentral ab, genau in den linken Fuß von Sujic, der sich artig bedankte und die Kugel aus 19 Metern an Freund und Feind vorbei in die Maschen legte – ein Tor mit Köpfchen und ganz viel Gefühl (57).

Danach waren die Hausherren am Drücker, feldüberlegen und hätten sich ein 2:1 verdient. In der Schlussphase drückte der Sportbund den SSV nochmal tief in die eigene Abwehr, die Huber-Elf lauerte auf Konter – ein Treffer wollte indes beiden Teams in einer spielerischen anspruchsvollen Landesliga-Partie aber nicht mehr gelingen.

Doch eine kuriose Szene gab’s noch in Minute 75: Nach einem Foulspiel ging Sujic und sein Gegner Andrii Pelypenko in den verbalen Nahkampf, duellierten sich Kopf an Kopf. Schiri Michael Freund eilte im Vollsprint aus 15 Metern auf die beiden zu und rauschte voll in den Eggenfeldener hinein, der daraufhin zu Boden ging. Aber dann folgte die große Geste: Der Unparteiische half dem SSV-Angreifer wieder auf die Beine, umarmte ihn und entschuldigte sich mehrmals. Daraufhin wandte er sich dem Traunsteiner Pelypenko zu und gab ihm Gelb – und alles war wieder gut.

− mis