Noch vor einem Monat lag der SV Bruckmühl ganz klar vorn in der Fußball-Landesliga Südost. Nach dem 25. Spieltag hatte das Team von Ex-Profi Mike Probst elf Punkte Vorsprung auf den damals zweitplatzierten TSV Eintracht Karlsfeld. Es folgte eine Negativserie von zuletzt fünf Niederlagen und einem Remis – am vergangenen Spieltag schnappte sich der SB Chiemgau Traunstein Rang 1. Was ist los beim SVB?
Was war das für eine tolle Hinrunde. In 17 Partien gab’s elf Dreier, daneben ein Remis und fünf Niederlagen. Mit 34 Punkten führte Bruckmühl die Liga an. Nur der TSV Ampfing – damals noch mit Trainer Rainer Elfinger – konnte mit der selben Punkteausbeute mithalten. Die ersten beiden Partien in 2023 verlor die Probst-Truppe jedoch. Auf die 0:3-Pleite beim derzeitigen Tabellenführer SB Chiemgau Traunstein folgte ein 0:2 gegen Freising. Mit drei Erfolgen am Stück – 2:0 beim TSV Brunnthal, 2:0 bei TuS Holzkirchen und 1:0 gegen Aufsteiger VfB Forstinning – schien sich der SVB wieder gefangen zu haben. Das bedeutete elf Zähler Vorsprung auf Karlsfeld. Der Aufstieg in die Bayernliga nach gerade mal zwei Jahren in der Landesliga war in greifbarer Nähe. Es wäre ein Wahnsinnserfolg für Bruckmühl, das noch in der Saison 2014/15 in der Kreisklasse kickte.
Dann jedoch der Einbruch. Los ging’s mit dem 0:3 im Spitzenspiel in Karlsfeld. Auch gegen den TSV Grünwald 0:2, FC Unterföhring (1:2) und Kirchheimer SC (1:3) – nichts Zählbares. Deutlich wurde es im Match beim FC Sportfreunde Schwaig, in dem es eine 1:5-Klatsche setzte. Den einzigen Punkt für das Team aus dem Landkreis Rosenheim in zuletzt sechs Begegnungen gab’s beim 1:1 beim TSV Wasserburg.
„Wir sind durch eine Grippewelle ein wenig außer Tritt gekommen“, erklärt Sportlicher Leiter Stephan Keller auf Anfrage von Heimatsport.de. „Aktuell tun wir uns schwer, an die Leistungen der Vorrunde anzuknüpfen.“ Der Schlüssel sei die Defensive. Mit nur 41 Gegentreffern stellt der SVB hinter Forstinning (40) immer noch die zweitstärkste Abwehr der Liga. Und eben diesen Schlüssel „gilt es in den letzten drei Spielen wieder zu finden“, so Keller.
Spannend ist das Aufstiegsrennen in der Landesliga Südost aktuell sowieso. Neuer Spitzenreiter ist der SBC, der mit 54 Zählern vor den punktgleichen Bruckmühlern und Kirchheimern (je 53) liegt. Dahinter haben Karlsfeld, Wasserburg, Landshut (alle 49), Unterföhring (48), Ampfing (47) und Grünwald (46) theoretisch Chancen, sich Rang 1 – was den direkten Aufstieg bedeutet – oder zumindest Relegationsplatz 2 zu holen. Ein Kracher und möglicherweise entscheidendes Spiel ist das Aufeinandertreffen zwischen Kirchheim und Traunstein am Freitag, 12. Mai, um 19.30 Uhr. Auch für Bruckmühl wird’s nicht einfach, zumal zur selben Zeit das Duell in Ampfing ansteht. Am 20. Mai steigt die Heimpartie gegen Geretsried und zum Saisonabschluss die Begegnung in Landshut. Vielleicht kann Mike Probst sein Team noch einmal in die Spur zurückbringen – von Rang 1 bis zu einem Platz im Mittelfeld ist jedenfalls noch alles drin.
