Vorschau auf die Landesliga Mitte
Waldkirchen gleich mit Krenn? – „Richtig Feuer“ beim Sturm – Deggendorf greift nach erstem Sieg

29.07.2022 | Stand 29.07.2022, 14:05 Uhr

Der Einsatz stimmt: Die Spvgg GW Deggendorf nähert sich dem ersten Saisonsieg an. Co-Spielertrainer Michael Faber (l.) wird gegen Straubing aber möglicherweise passen müssen. −Foto: Stefan Ritzinger

Einen feinen Saisonstart haben die Fußballer des FC Hauzenberg hinter sich, zwei Siege, ein Remis in drei Spielen, klar, dass die „Stimmung im Training top und richtig Feuer drin ist“, wie Sportchef Markus Reischl berichtet.

„Das stimmt mich positiv, dass wir weiter erfolgreich sein werden.“ Dieses Gefühl wolle man jetzt auch nach Lam mitnehmen, denn „dort wird auf uns ein Gegner warten, der uns mit Sicherheit alles abverlangen wird. Wir müssen wieder an unsere Leistungsgrenze gehen“, mahnt Reischl. Die Osser-Fußballer haben Zu-Null-Pleiten in Regensburg (0:4) daheim gegen Burglengenfeld (0:3) bezogen und nur beim Sieg gegen den VfB Straubing ein Törchen erzielt.

Waldkirchen – Kareth-Lappersdorf (Samstag 16 Uhr): Start-Niederlage bei Titelkandidat Fortuna Regensburg, Derby-Punkt vor über 800 Fans gegen Hauzenberg, Strahberger-Schock in Ettmannsdorf und nun kommt als vierter Top-Gegner in Serie der TSV Kareth-Lappersdorf – das Auftaktprogramm von Landesliga-Rückkehrer TSV Waldkirchen verdient in jedem Fall das Prädikat „anspruchsvoll“. Oder wie Trainer Anton Auten-gruber es plastischer formuliert: „Das waren drei brutal starke Gegner, gegen die wir uns achtbar aus der Affäre gezogen haben.“ Und daran will das personell nach den Langzeit-Ausfällen der Offensivkräfte Mario Strahberger (Kreuzbandriss) und Mario Summer (gesundheitliche Probleme) bereits arg gebeutelte Team um Kapitän Manuel Karlsdorfer diesen Samstag (Anstoß 16 Uhr) in der Knaus-Tabbert-Arena) gegen die Regensburger Vorstädter anknüpfen. Zweckoptimismus ist angesagt bei Coach Anton Autengruber, der dafür schmunzelnd auch ein paar Euro ins Phrasenschwein riskiert: „Jedes Spiel geht bei Null los“ – „Jeder Gegner ist anders“ – und: „Die Tagesform wird entscheiden.“ Auf Nachfrage der Heimatzeitung wird der alte Trainerfuchs aber doch konkreter: „Wir müssen halt die persönlichen Fehler minimieren, dürfen nicht ins offene Messer laufen und müssen vorm gegnerischen Tor durchschlagskräftiger werden, dann ist auch der erste Heimsieg möglich.“ Einer, der dafür sorgen könnte, ist Rückkehrer Tobias Krenn (30). „Er hat gut trainiert und ist auch eine Option für die Startelf“, vertraut Autengruber auf die fußballerischen Qualitäten des „Nothelfers“, der in jedem Fall bis zur Winterpause zur Verfügung stehen will. Bei Mario Strahberger müsse erst die Schwellung im Knie abklingen, ehe voraussichtlich Mitte August die Kreuzband-OP in Angriff genommen werde. Im Blick auf die mehrmonatige Reha und Rekonvaleszenz des 24-Jährigen ist dem Trainer indes nicht bange: „Der Mario ist ein Beißer und wird alles daran setzen, so bald als möglich wieder Fußball zu spielen. Aber das Wichtigste ist, dass erstmal die Verletzung optimal verheilt.“

Deggendorf – VfB Straubing (Freitag, 18.30 Uhr): Es könnte ein geradezu perfektes Wochenende werden für die Spvgg GW Deggendorf. Noch wartet der Aufsteiger auf den ersten Sieg in der Landesliga Mitte. Gegen den schwach in die Saison gestarteten VfB Straubing soll nun der erste Dreier gelingen. Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken geht es dann am Samstag auf die Hochzeit von Kapitän Niklas Hauner. So lautet zumindest der Plan. „Dieses Vorhaben wird aber ein hartes Stück Arbeit, weil die VfB-Truppe mit viel Leidenschaft agiert, sehr lauf- und kampfstark ist“, sagt GW-Trainer Thomas Seidl. Für beide Teams werde das Duell ein „richtungsweisendes Spiel“, zumal auch der VfB noch auf den ersten Dreier wartet. Zuletzt gab es ein deutliches 0:3 zuhause gegen den TSV Seebach. In Deggendorf zeigt die Formkurve nach oben. Beim 1:1 in Bad Kötzting war der erste Sieg greifbar, im Verbandspokal gegen Seebach (0:1) überzeugte die Seidl-Elf am Dienstag zumindest in der zweiten Hälfte. „Wenn wir unser Potenzial aufs Feld bringen, bin ich guter Dinge, dass es mit dem ersten Saisonsieg klappt“, sagt Seidl, der noch um den Einsatz seines Co-Trainers Michael Faber (muskuläre Probleme) bangen muss. Mit einem Sieg wäre man „punktemäßig im Soll“ – und könnte anschließend den Kapitän samt Braut noch etwas mehr hochleben lassen.

Neukirchen b. Hl. Blut – Osterhofen (Freitag, 19.30 Uhr): Sind das schon Durchhalteparolen? „Unser Teamspirit ist überragend“, sagt Osterhofens Trainer Christian Dullinger vor dem Auswärtsspiel in Neukirchen b. Hl. Blut. Nach drei Niederlagen zum Auftakt ist der Neustart nach dem unvermeidlichen Komplett-Umbruch im Sommer zumindest sportlich als misslungen abzustempeln. Und die Hoffnung, dass sich beim Gastspiel an der tschechischen Grenze Besserung einstellt, ist nicht besonders groß. Das liegt nicht nur daran, dass die Neukirchener mit sechs Punkten aus den ersten drei Partien stark in die Spielzeit gestartet sind (Dullinger: „Eines der besten Teams der Liga“), sondern auch am weiterhin äußerst dezimierten Kader der Herzogstädter: Kapitän Mirza Hasanovic ist mit Trainingsrückstand aus dem Heimaturlaub zurückgekehrt. Definitiv nicht dabei sind Benjamin Bär und Julian Trautwein. Beide sind im Urlaub. Angeschlagen sind Denis Sharankov, Darius Chiocan und Clirim Ndrecaj. „Für uns bleibt bei der momentanen personellen Situation eigentlich nur voll dagegen zu halten“, sagt Dullinger trotzig.

Seebach – Burglengenfeld (Samstag, 16 Uhr): Der TSV Seebach hat den perfekten Saisonstart hingelegt – neun Punkte aus drei Spielen, kein Gegentor kassiert. Auch im BFV-Pokal unter Woche gegen Deggendorf hat man sich schadlos gehalten. Nun empfängt der TSV die ebenfalls noch ungeschlagenen ASV an der Waldsportanlage. „Mit Burglengenfeld erwarten wir uns erneut einen sehr tief stehenden Gegner“, sagt Teammanager Manuel Ebner. Das einzige Manko im Seebacher Spiel: Die Chancenverwertung. „Wir müssen die Torausbeute erhöhen“, sagt Ebner. Das ist freilich Meckern auf hohem Niveau. Ziel sei es auch gegen Burglengenfeld, „dem Gegner unser Spiel aufzudrücken und die drei Punkte zu holen.“ Dabei wird wohl auch der zuletzt urlaubende Neuzugang Marius Weiderer (von Bayernligist Jahn Regensburg II gekommen) helfen. Auch der von einer leichten Knieblessur genesene Sandro Nickl wird wohl im Kader stehen.

Tegernheim – Bad Kötzting (Samstag, 15 Uhr): Vor den Toren Regensburgs gilt es für den 1. FC Bad Kötzting, an die letzte Auswärtsleistung in Osterhofen anzuknüpfen. Am Samstag (15 Uhr) ist der Mitte-Landesligist zu Gast beim FC Tegernheim. Zuletzt mussten sich die Rotblauen im Heimspiel gegen den Aufsteiger GW Deggendorf mit einem Remis zufriedengeben. Unterm Strich ein gerechter Spielausgang nach intensiven neunzig Minuten. Vier Zähler also bislang aus drei Partien für die Badstädter und damit ist Trainer Erich Hartl auch insgesamt zufrieden. Nach wie vor greift noch nicht ein Rädchen ins andere, der neuformierte Kader wird noch seine Zeit brauchen, um stabil und konstant abzuliefern. „Wir hatten zuletzt sieben Neuzugänge auf dem Feld und das sind noch dazu durch die Bank ganz junge Burschen. Wir brauchen da etwas Geduld, das geht nicht von heute auf morgen. Aber es geht voran, wir machen Fortschritte und verbessern uns stetig“, so der Trainer. Dennoch, der Blick geht nach vorne und da wartet jetzt der FC Tegernheim. Eine Mannschaft, die ebenfalls etwas holprig gestartet ist. Zuletzt kamen die Regensburger Vorstädter zwar in Osterhofen zum ersten Dreier, eine Woche zuvor setzte es aber gegen Aufsteiger Roding eine deftige 1:6-Klatsche auf eigenem Terrain. Schwer einzuschätzen also, was die Badstädter erwartet. Erich Hartl möchte jedenfalls die Hürde in Tegernheim gerne mit einem Dreier nehmen. „Wir wollen einen weiteren Schritt nach vorne machen und schon auf Sieg spielen.“ Dieses Mal vielleicht wieder mit dabei ist Miroslav Spirek in der Schaltzentrale. Eine Alternative könnte auch wieder Jakub Süsser nach überstandener Muskelverletzung sein. Zumindest auf der Bank.


4. Spieltag, Freitag, 18.45 Uhr: Deggendorf – Straubing; 19 Uhr: Bogen – Regensburg; 19.30 Uhr: Neukirchen – Osterhofen; Samstag, 15 Uhr: Tegernheim – Bad Kötzting; 16 Uhr: Waldkirchen – Kareth-Lappersdorf, Amberg – Roding, Seebach – Burglengenfeld; 17 Uhr: Lam – Hauzenberg; Sonntag, 15 Uhr: Pfreimd – Ettmannsdorf.