Verdienter 2:0-Sieg gegen Deggendorf
Seebacher Machtdemonstration vor 550 Fans: Müller und Beck sorgen für frühe Derby-Entscheidung

20.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:57 Uhr

Die Seebacher feiern das Tor zum 1:0 durch Marcel Müller (r.). −Foto: Helmut Müller

Von Alexander Augustin

Der TSV Seebach hat seine Stellung als fußballerische Nummer eins in der Stadt Deggendorf untermauert. Im ersten Pflichtspiel-Derby seit knapp 2500 Tagen siegte die Elf von Trainer Manfred Stern verdient mit 2:0 (2:0) gegen die Spvgg GW. Marcel Müller (9.) und Christoph Beck (34.) erzielten die Tore vor 550 Zuschauern auf der Seebacher Waldsportanlage.

Der TSV beginnt wie angekündigt druckvoll, setzt die nicht immer sattelfeste SpVgg-Hintermannschaft durch hohes Anlaufen unter Stress. Die Folge: das frühe 1:0. Einen halbhohen Ball durchs Zentrum legt Müller ab auf Beck, der seinen Sturmpartner direkt mustergültig in die Tiefe schickt. Müller zieht von halblinks aus 15 Metern ab und versenkt die Kugel trocken im Kreuzeck.

Deggendorf zeigt sich in der Folge bemüht, kommt über die rechte Seite auch zu zwei gefährlichen Abschlüssen, doch Seebach bleibt durch blitzschnelle Umschaltsituationen gefährlicher. Erst vergibt Beck noch kläglich freistehend fünf Meter vor dem Tor (28.), dann macht er es besser: Der gerade für den angeschlagenen Thomas Lösl eingewechselte Patryk Richert bedient mit einem schnell ausgeführten Einwurf perfekt den einstartenden Beck, der dieses Mal eiskalt bleibt, Spvgg-Torwart Lukas Groll umkurvt und zum 2:0 einschiebt.

Bei immer noch sengender Abendhitze findet Deggendorf auch weiter keine Mittel gegen abgezockte Seebacher. Erst in der 57. Minute prüft Sami Mohamad TSV-Keeper Mathias Loibl mal aus spitzem Winkel - ohne Erfolg. Deggendorf läuft an, Seebach lauert auf Konter. Doch große Chancen bleiben, bis auf eine hundertprozentige des eingewechselten Edward Hinz in der Nachspielzeit, aus. So macht der TSV seinen Traumstart mit sechs Punkten ohne Gegentor perfekt. Deggendorf steht nach 1:1 gegen Bogen zum Auftakt bei einem Punkt.

„Seebach hat uns gezeigt, wie man in dieser Liga spielen muss. Sie haben sehr geradlinig, einfach gespielt und unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Es darf dir nicht passieren, dass du aus einem Einwurf heraus ein Tor kassierst. Wir waren in den entscheidenden Momenten einen Tick langsamer, deswegen haben wir verdient verloren“, resümierte hinterher Deggendorfs Coach Tom Seidl.

Sein Gegenüber Manfred Stern sprach von einem „absoluten Traumstart“ – und lobte den Gegner: „Deggendorf wird fleißig punkten und hat eine starke Mannschaft.“ Entscheidend für den Sieg sei die Defensivarbeit gewesen. „Und da sind wir da, das war auch in Kötzting schon so. Wir hatten gute Umschaltmomente und mehr Torchancen. Wir müssen aus einer gewissen Grundstabilität heraus spielen und das funktioniert schon sehr gut“, sagte Stern.