Kreisliga-Truppe vor dem Aufstieg
Michael Kirner gibt seinen Trainer-Ausstand in Kareth

08.05.2024 | Stand 08.05.2024, 19:15 Uhr
Gerd Winkler

Trainer-Abschied: Michael Kirner will künftig in der zweiten oder dritten Mannschaft in Kareth kicken. Foto: Christian Brüssel

Für Trainer Michael Kirner vom Fußball-Landesligisten TSV Kareth-Lappersdorf (4., 57 Punkte) wird das letzte Saisonspiel am Freitag um 19 Uhr gegen den TB Roding (10., 37) ein ganz besonderes. Nach zwölf Jahren als Spieler, Spielertrainer, Interimscoach und Cheftrainer beendet der gebürtige Aichkirchener seine Laufbahn in der ersten Mannschaft auf und außerhalb des Spielfeldes.

213 Partien als Aktiver hat Kirner seit 2012/13 bestritten, dabei 43 Tore erzielt, nur 11 gelbe Karten kassiert– und keine gelb-rote und gar rote. Ganz vom Fußball zurückziehen wird sich der 29-Jährige indes nicht: Künftig möchte der Linksfuß in der zweiten und dritten Mannschaft spielen.

Michael Kirner geht in die Annalen der Abteilung ein: Egal, ob am Ende als Vierter oder Fünfter – es ist ein historische Erfolg auf Kareths Höhen. Die Fußstapfen die Kirner für seinen Nachfolger Serkan Aygün hinterlässt, könnten also kaum größer sein. „Nach so einem Erfolg ist für jeden Trainer schwer, nachzuarbeiten“, weiß auch Abteilungsleiter Anton Brunnbauer.

„Natürlich ist Wehmut dabei. Es wäre schlimm, wenn das nicht der Fall wäre“, gibt Kirner vor seinem Ausstand einen Einblick in seine Gefühlswelt. Gerade weil die Entwicklung in den letzten eineinhalb Jahren super gewesen sei. „Der wichtigste Gedanke ist jedoch: Wir wollen das Spiel gewinnen“, fügt Kirner an. „Mit einem Sieg wollen wir die Voraussetzungen schaffen, um Tabellenvierter zu werden.“ Das Abschneiden im Fernduell mit Schwandorf-Ettmannsdorf liege jedoch nicht in eigenen Händen: „Vorausgesetzt wir schlagen Roding, müssen die ein Spiel verlieren oder zweimal Unentschieden spielen.“

Für Anton Brunnbauer ist Kirner „ein Menschenfänger“. Er könne die Leute begeistern und auch mit schwierigen Situationen umgehen. „Wenn du 20 Leute im Abschlusstraining hast, aber nur 17 für den Spieltagskader nominieren kannst, ist das nicht einfach.“ Kirner wird mit Co-Trainer Markus Jobst und Torwarttrainer Frank Scheinert im Rahmen der Saisonabschlussfeier gebührend verabschiedet. Womöglich gibt es am Wochenende nach Pfingsten ein weiteres, historisches Ereignis zu würdigen. Die Kreisliga-Mannschaft von Coach Daniel Vöhringen kann aus eigener Kraft im Fernduell mit Burgweinting mit einem Sieg am Sonntag in Sinzing den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen.

Bei etwaiger Punktgleichheit würde das Torverhältnis aktuell (Kareth: +52, Burgweinting: +44) für die Lila-Weißen sprechen. Seit dem Ende der Winterpause ist der TSV ungeschlagen: Dem 3:3 Ende März gegen Sünching folgten sechs Siege mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 20:2. Vor einem Jahr scheiterte der Unterbau in der Relegation auf dem SC-Gelände an Ziegetsdorf mit 1:2. „Wir wollen unbedingt die Meisterschaft klar machen, alles andere wäre ein Riesenenttäuschung“, so Brunnbauer. Mit einem negativen Erlebnis würde es nämlich dann in die Relegation gehen. Um das zu verhindern, sind von Landesliga-Truppe Patrick Wein und Michael Amann abbeordert. Wein hat bereits drei Kreisliga-Einsätze hinter sich, Amann deren fünf.

Derweil hat am Montag der zweite Neuzugang für die Landesliga-Mannschaft für die nächste Saison unterschrieben. Wie vor zwei Wochen bei der Verpflichtung des ersten Neuen möchten die Verantwortlichen noch keinen Namen nennen. Die Kaderplanung sei damit abgeschlossen.