Restprogramm scheint machbar
Aufstieg: Der SV Fortuna hat es selbst in der Hand

27.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:00 Uhr

Fortunas Emir Terakaj ist aktuell angeschlagen, spielt eventuell mit Tape. Foto: Christian Brüssel

Aus der Rolle des Verfolgers in die des Gejagten: Der SV Fortuna Regensburg führt inzwischen die Tabelle der Fußball-Landesliga Mitte an, will den Platz an der Sonne unter keinen Umständen mehr hergeben. Doch Verfolger Ettmannsdorf ist nach dem Sieg vom Mittwoch in Lam nur einen Punkt zurück.

„Bis zum Aufstieg ist es noch ein langer Weg“, weiß der Sportliche Leiter der Fortuna, Hans Meichel. Nach 2016 und 2022 ein weiteres Mal in die Relegation gehen zu müssen, das will man an der Isarstraße unbedingt vermeiden. „Da kämen vier schwere Spiele auf uns zu“, überlegt Meichel, „Und dann wäre auch die Sommerpause kürzen.“

Offensivstarker Aufsteiger



Eine ausreichend lange Pause wäre vom Vorteil, sollte es tatsächlich in die Bayernliga gehen. Fünf Spieltage vor Saisonschluss haben Liebherr, Zöllner & Co. alles in der eigenen Hand. Der Marathon an Spitzenspielen ist vorüber, das Restprogramm scheint machbar. An diesem Freitag (18.30 Uhr) ist der offensivstarke Aufsteiger TB 03 Roding (6., 52) zu Gast.

Dass beim 4:0 in Kareth hinten die Null stand, hat eine besondere Note. Letztmals war die Mannschaft von Trainer Helmut Zeiml am 12. August 2022 gegen Straubing ohne Gegentor geblieben! Als Konsequenz des offensiv ausgelegten Spielsystems sei das erst mal nicht das große Problem, findet man beim SV Fortuna – so lange vorne genügend Tore fallen.

Und das gelingt meist. Angesichts der bereits 88 erzielten Treffern ist das Knacken der Marke von 100 Saisontoren nicht utopisch. Diese Marke würde ein Novum in der „neuen“ Landesliga Mitte darstellen. Einmal gelangen Ammerthal als Meister 99 Buden.

Fortunas Spieler wirken tatendurstig und euphorisch. „Am Mittwoch war das Training so gut besucht wie lange nicht“, sagt Meichel. Der erfahrene Fußballkenner weiß aber auch, wie rasch die Stimmung umschlagen kann.

Längst läuft die Planung für nächste Saison. Mario Baldauf und Andrea Nocerino kommen aus Donaustauf. Welche Verträge nicht verlängert werden, ist auch fixiert. Der Kader für 2023/24 ist aber noch nicht komplettiert. Mindestens zwei Spieler sollen noch verpflichtet werden. „Im Offensivbereich sind wir in der Landesliga super besetzt. Für die Bayernliga brauchen wir sicher noch einen guten Stürmer“, überlegt Meichel. „Aber die sind nicht günstig.“ Auch im offensiven Mittelfeld wolle man noch nachjustieren.

Kenner des höherklassigen Amateurbereichs wissen um die Diskrepanz zwischen Landes- und Bayernligafußball. „Das ist schon ein anderes Holz“, sagt Meichel und verweist auf den amtierenden Landesliga-Meister aus Weiden, der gegenwärtig Vorletzter der Bayernliga Nord ist. Nichtsdestotrotz sehen sich die Regensburger prinzipiell gerüstet für die fünfte Liga. „Mit den zwei, drei weiteren Neuen wären wir gut aufgestellt. Ich traue uns von der Qualität her zu, dass wir zumindest im hinteren Mittelfeld der Bayernliga mitspielen“, sagt Meichel. Aber das ist Zukunftsmusik.

Die Gegenwart heißt Roding. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz am Brandlberg. Einige Fortuna-Spieler schleppen Blessuren mit sich herum. Größere Verletzungen gibt es keine, aber Physio Sophia Huhn ist gut beschäftigt. „Sie arbeitet unheimlich viel, macht es gut“, lobt Meichel. Rekonsolvent Julian Wiefern trainiert wieder.

Topleute in der Offensive



Vor den Gästen aus dem Landkreis Cham hat der 76-Jährige Respekt: „Eine der stärksten Mannschaften der Liga, die uns schon im Hinspiel zugesetzt hat. Vor ihren Topleuten im Offensivbereich müssen wir aufpassen und hochkonzentriert zu Werke gehen.“

Aus Sicht von Rodings Trainer Adi Götz verfügt der kommende Gegner über den „klar stärksten Kader der Liga“.

ofw