Erste Heimpleite nach 45 Partien
Neun-Mann-Rotation geht in die Hose: Salzburg blamiert sich mit 0:1 gegen Blau-Weiß Linz

24.09.2023 | Stand 24.09.2023, 11:54 Uhr

Keine Chance gegen die hartnäckige Linzer Abwehr: Blau Weiß-Profi Paul Mensah (rechts) kocht in dieser Szene Salzburgs Franzosen Lucas Gourna-Douath ab.  − Foto: Bittner

Das ging in die Hose: Die Neun-Mann-Rotation von Salzburg-Coach Gerhard Struber klappte nicht, gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz setzte es in der österreichischen Fußball-Bundesliga eine 0:1-Blamage. Als Goldtorschütze glänzte einmal mehr Urgestein Ronivaldo (34). Für die Mozartstädter war’s die erste Heimniederlage nach 45 ungeschlagenen Partien vor eigenen Fans.

Drei Tage nach dem Champions-League-Auftritt der „Roten Bullen“ in Lissabon lief eine personell stark veränderte Startelf auf, Aleksa Terzic, Mads Bidstrup (angeschlagen), Maurits Kjaergaard, Strahinja Pavlovic und Roko Simic standen erst gar nicht im Kader. Dafür lief Luka Sucic nach Knie-OP erstmals seit über einem halben Jahr wieder von Beginn an auf. Im Tor durfte sich langer Zeit Nico Mantl versuchen. Die zweifelsfrei dominierenden Gastgeber rannten den Linzer Kasten um Keeper Nicolas Schmid vergeblich an: Sekou Koita (15.) und Dijon Kameri (17.) sorgten für die ersten beiden Versuche – jeweils knapp vorbei. Sucic prüfte Schmid aus der Distanz (20.), Koita (27.) schoss ebenso drüber wie Dorgeles Nene (43.). Die beste Gelegenheit vereitelte Schmid per Fußabwehr gegen Sucic (36.).

Blau-Weiß stellte die Hausherren mit starker Abwehrarbeit und schnellen Umschaltaktionen vor Probleme. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Conor Noß nach Fehlpass von Innenverteidiger Kamil Piatkowski die Riesenchance zur Führung, verfehlte das lange Eck jedoch um einen Meter (52.). Wenig später scheiterte der Deutsch-Ire zuerst an Mantl (58.) und drosch das Leder daraufhin haarscharf über die Latte (59.). Die Hausherren ließen in dieser Phase ihre Souveränität vermissen und fingen sich nach neuerlicher Fehlleistung Piatkowskis das 0:1. Der Ball kam über Noß zu Ronivaldo, der ihn gefühlvoll von der Strafraumgrenze ins lange Eck schlenzte (61.).

Coach Struber reagierte vor rund 11500 Zuschauern mit einem Vierertausch, eine echte Gegenoffensive der enttäuschenden Gastgeber ließ aber auf sich warten. Mehr als ein harmloser Versuch Nenes, den Schmid locker bändigte, sprang nicht heraus (77.). Am Ende retteten Schmid bei einem Ratkov-Kopfball (93.) und leidenschaftlich verteidigende Linzer erfolgreich die Sensation. „Enttäuschend, wie wir heute aufgetreten sind. Das ist das Resultat, wenn wir nicht an die Grenze gehen und nicht betriebsbereit sind“, so Struber. Durch diese erste Salzburger Niederlage hatte Sturm Graz gestern bei Rapid Wien die Chance, die Tabellenspitze zu übernehmen – die Partie war bei Reaktionsschluss nicht beendet.

− bit