Außergewöhnliche Fußball-Familie
„Mein Ziel ist die 3. Liga“: Reichenhaller Luca Schmitzberger kickt in der Bayernliga – Bruder Marco ist Bezirksligist

26.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:02 Uhr
Hans-Joachim Bittner

Der „Nachwuchs“ der Fußballer-Familie Schmitzberger aus Bad Reichenhall mit (von links) Bayernliga-Spieler Luca, Anna vom SBC und Bezirksliga-Akteur Marco.

„1:0 Sascha Mölders (25.), 1:1 Luca Schmitzberger (42., Elfmeter)“ ist in einem Eintrag auf der Online-Seite des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) vom 8. Oktober 2022 zu finden. Zwischen den beiden Kickern liegen 17 Lebensjahre – im Fußball eine Welt. Der eine war Profi und erzielte vor allem in der 2. Bundesliga Treffer am Fließband, der andere steht immer noch im Frühling seiner Karriere – und kickt bereits in der Bayernliga, Deutschlands fünfthöchster Klasse. Luca Schmitzberger ist 21 und seit Sommer 2020 beim SV Kirchanschöring unter Vertrag.

Mehrmals erzielte er bereits das entscheidende Siegtor für die Gelb-Schwarzen. Sechs Treffer in 35 Spielen in der vergangenen Saison, bei diesem Wert steht er in der aktuellen Spielzeit bereits nach 30 Spielen. Da bleibt nicht aus, dass höherklassige Vereine bereits auf den Reichenhaller aufmerksam geworden sind.

Im September also war Kirchanschöring beim TSV Landsberg angetreten, und somit auch beim von den Münchner Löwen geschassten Aktivcoach Mölders. „Wir sind uns am Platz eher nicht begegnet“, erinnert sich Luca Schmitzberger. Lediglich beim Elfmeter, da war er eher nicht so nett zu mir“, schmunzelt der offensive Mittelfeldspieler. „Doch es ist schon beeindruckend, weil er einfach immer richtig steht und weiß, wie er seinen Körper einsetzen muss. Das ist schon absolute Stürmer-Klasse.“ Luca hat einen Bruder: Marco spielt beim ESV Freilassing, aus regionaler Sicht also ebenfalls nicht gerade unterklassig. Der 22-Jährige zählt seit Sommer 2020 zu den absoluten Stützen der Eisenbahner, markierte in der Vorsaison 16 Tore in 27 Spielen. Am 25. März dieses Jahres schoss Marco Schmitzberger gegen den SV Ostermünchen das wohl späteste Tor der ESV-Historie: Der 2:2 Ausgleich vom Strafraumeck ins entlegene Kreuzeck fiel in der 16. Minute der Nachspielzeit.

Die Schwester spielt in der Regionalauswahl

Schließlich haben die beiden Schmitzberger-Brüder noch eine Schwester, die gar nicht anders konnte, als Fußballerin zu werden: Anna, elf Jahre jung, kickt bei den U11-Buben des SB Chiemgau Traunstein, trainiert schon mal bei den älteren U12-Buben mit und spielt in der Regionalauswahl. Sie begann beim TSV Bad Reichenhall unter Coach Thomas Pfeilschifter (jetzt SC Weißbach). In Ermangelung heimischer Mädchen-Teams hofft sie, möglicherweise bei Red Bull Salzburg unterzukommen. Der nahe gelegene Profi-Verein baut gerade eine Mädchen-Abteilung auf.

Für Annas Brüder begann alles beim WSC Bayerisch Gmain, mit je vier Jahren. Nach lediglich einer Spielzeit ging’s zum TSV Bad Reichenhall – dort, wo Papa Günther während seiner aktiven Zeit unter anderem als Torwart agierte. Er war ihr erster Trainer, gemeinsam mit Thomas Sprinzing und Pfeilschifter. Später übernahm Peter König für lange Zeit das Coaching der Schmitzberger-Brüder. Als Stützpunkt-Mitglieder des BFV wechselten sie mit Florian Sprinzing im Sommer 2010 zum SV Wacker Burghausen. Dort nahm sich Alex Götzinger der talentierten Jungs an. Doch schulische Gründe zogen Marco nach nur einem halben Jahr zurück nach Reichenhall, in die B-Jugend von Hansi Haas, obwohl er noch D-Jugendlicher war. Bis zum Erwachsenen-Kader blieb er – mit einer kurzen Unterbrechung als Ringer beim SC Anger und beim AC Bad Reichenhall – bis zur Corona-Phase bei seinem Heimatverein, kickte am Ende ein gutes Jahr im Kreisklassen-Team der Kurstädter. Luca gewöhnte sich gut bei Wacker ein, blieb über drei Jahre, ehe es kurz zurück nach Reichenhall zu den Übungsleitern Johannes Kampfl und Michael Kantsperger ging.


Mehr dazu lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Donnerstag, 27. April 2023 – unter anderem im Reichenhaller Tagblatt und in der Südostbayerischen Rundschau.