Aufregender Zittersieg
Elf Treffer und ein gestohlenes Tor: Passau Black Hawks gewinnen Spektakel gegen Weiden

14.02.2021 | Stand 18.09.2023, 22:20 Uhr
Umstrittene Szene: Dieser Schuss war laut Fotos im Tor, die Schiedsrichter gaben den Treffer beim Stand von 5:3 allerdings nicht. −Foto: Michael Sigl

Sie haben es wieder getan: Die Passau Black Hawks schafften am Sonntagabend erneut eine bemerkenswerte Aufholjagd und drehten ein 0:3, indem sie in 8:20 Spielminuten fünf Tore erzielten! Ab der 26. Minute lagen die Passauer im Heimspiel gegen die Blue Devils Weiden vorne und feierten am Ende einen extrem wichtigen 6:5-Sieg (2:3, 3:0, 1:2). Damit bleibt die Tür in die Playoffs der Oberliga Süd einen Spalt offen. Für Aufregung sorgte ein nicht gegebener Treffer für Passau beim Stand von 5:3 (37. Minute).

Einmal mehr lieferte sich die Mannschaft von Trainer Ales Kreuzer mit ihrem Gegner ein Spektakel. Elf Tore fielen am Ende und bis zur Schlusssirene mussten die Mannen um den zweifachen Torschützen Dominik Schindlbeck um den Dreier zittern. Dieser war verdient, weil die Black Hawks großartig kämpften und sehenswertes Eishockey zeigten. Die sechs Treffer von Schindlbeck (2), Jonas Franz, Michael Franz, Paul Pfenninger und Jan Kana waren teils schön herausgespielt – drei davon in Überzahl, wo die Black Hawks in dieser Saison meistens enttäuschten. Allerdings drehten die Dreiflüssestädter erst ab 16. Spielminute auf, als sie bereits mit 0:3 zurücklagen. Wie vor einer Woche in Memmingen (7:6 nach 1:6) kam die Kreuzer-Truppe in beeindruckender Manier zurück. Binnen 28 Sekunden verkürzten sie noch im ersten Drittel auf 2:3.

Referees verweigern vermeintlichem 6:3 Anerkennung

Das zweite Drittel war "mit das Beste, was ich von unserer Mannschaft in dieser Saison gesehen habe", kommentierte Vorstand Christian Eder den Mittelabschnitt in dem die Passauer auf 5:3 davon zogen und sogar höher hätten führen müssen. Aber einem Treffer (zum 6:3) von Simon Franz verweigerten die Schiedsrichter die Anerkennung – auch nach Rücksprache. Ein Foto des PNP-Fotografen Michael Sigl zeigt dagegen: Die Scheibe war hinter der Linie, ehe sie zurück ins Feld sprang. Auf den Bewegtbildern von Sprade.tv war der Treffer nach Aussagen der Live-Kommentatoren nicht eindeutig zu erkennen. Kurz nach diesem mutmaßlich "gestohlenen Tor" scheiterte Liam Blackburn an der Latte, so dass die Gäste aus Weiden mit dem 3:5 aus ihrer Sicht gut bedient waren.

Im Schlussdrittel pirschten sich die Blue Devils nach dem Vorentscheidungen Tor von Michael Franz (44. Minute) mit zwei Treffern wieder heran. Die Habichte mussten in den letzten zehn Minuten mächtig zittern, der Dreier war ernsthaft in Gefahr, aber sie brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. "Verdient", wie Ales Kreuzer stolz feststellte.

Am Dienstag (Bully 20 Uhr) kommt es bereits zum Wiedersehen der beiden Rivalen im Kampf um Platz 10. Dann sind die Black Hawks in Weiden zu Gast und wollen den Acht-Punkte-Rückstand auf den Zehnplatzierten weiter reduzieren. "Das ist das nächste Sechs-Punkte-Spiel", schickt Kreuzer voraus.

EHF Passau Black Hawks – Blue Devils Weiden 6:5 (2:3, 3:0, 1:2) / Tore: 0:1 Edgars Homjakovs (5.); 0:2 Louis Latta (11.); 0:3 Dennis Thielsch (16.); 1:3 Jonas Franz (17.); 2:3 Dominik Schindlbeck (18.); 3:3 Paul Pfenninger (21.); 4:3 Jan Kana (24.); 5:3 Schindlbeck (26.); 6:3 Michael Franz (44.); 6:4 Marco Habermann (48.); 6:5 Martin Heinisch (49.); Strafminuten: 4 – 10.