Uli und die "Pomperlhaum": Wie Hoeneß einen Fanklub aus der Region berühmt machte

15.11.2019 | Stand 19.09.2023, 1:22 Uhr

Mit "Pomperlmütze": Uli Hoeneß im Dezember 2004. −F.: imago images

Uli Hoeneß ist nicht als Mützenträger bekannt. Umso erstaunter klangen die Reporter-Nachfragen nach der Strickhaube mit dem Bommel, die er an diesem Dezembertag 2004 trug. Er antwortete – und verschaffte dem Bad Griesbacher Fanclub "Pomperlbuam" bundesweite Aufmerksamkeit.

"Wir haben ihm die Mütze bei unserer Weihnachtsfeier geschenkt", erinnert sich Hans Fischer, 2. Vorsitzender des Vereins. Die Mütze mit dem "Pomperl", Markenzeichen der Rottaler, sollte Hoeneß als Glücksbringer beim nächsten Bundesliga-Spiel aufsetzen. Dieser willigte ein – unter einer Bedingung: Er verschenkte 350 Karten für das anstehende Champions-League-Spiel gegen Anderlecht. Würden die Fans aus Bad Griesbach da Glück bringen und die Bayern ins Achtelfinale einziehen, werde er die Mütze beim darauffolgenden Liga-Spiel tragen. Bayern gewann – und Hoeneß hielt Wort: "Was er sagt, hat Hand und Fuß", sagt Fischer über den scheidenden FCB-Präsidenten.

So auch einige Jahre später, als Hoeneß als Ehrengast zur Passauer Leukämiegala geladen war. "Wir wollten auch hin", erzählt Fischer. "Vorher war aber noch ein Bundesliga-Spiel, bei dem wir natürlich auch waren. Wären wir mit dem Bus zurückgefahren, hätten wir es nicht rechtzeitig geschafft. Also haben wir Uli Hoeneß gefragt, ob er uns im Auto mitnimmt. Kurz darauf waren wir mit ihm auf der Autobahn." Noch heute grüße Hoeneß die "Pomperlbuam" auf der Jahreshauptversammlung persönlich.

Ein Glücksbringer war die Mütze 2004 übrigens nicht. Der FC Bayern spielte 2:2 gegen den VfB Stuttgart – nicht gerade historisch. Im Gegensatz zur "Pomperlmütze". Sie ist heute in der FC-Bayern-Erlebniswelt ausgestellt.