Trainer und Sportlicher Leiter beim DSC: Der neue starke Mann heißt Henry Thom

19.03.2020 | Stand 18.09.2023, 22:13 Uhr

Neuer Trainer und Sportlicher Leiter: Henry Thom. −Foto: Roland Rappel

Der Deggendorfer SC hat einen neuen Trainer: Henry Thom übernimmt den Oberligisten zur neuen Saison und zusätzlich als Sportlicher Leiter auch die Verantwortung über die Kaderplanung. Der DSC verzichtet außerdem in Zukunft auf einen hauptamtlichen Sportdirektor, Neville Rautert soll allerdings in einer anderen Funktion im Verein gehalten werden.

Der 49-jährige Thom ist damit Nachfolger von Dave Allison, der seine Zeit beim DSC "sehr genossen" hatte und sich stilvoll verabschiedete. Die Gespräche mit Thom wurden aufgenommen, nachdem Allison "Zeichen gegeben" habe, dass er seine Zukunft nicht in Deggendorf sehe, erklärte Artur Frank auf einer improvisierten Pressekonferenz, die live via Facebook ausgestrahlt wurde.

Thom stand zuletzt vier Jahre bei Ligakonkurrent VER Selb an der Bande. Die Niederbayern kennt er daher quasi aus dem Effeff, allzu oft stand man sich in den letzten Jahren gegenüber. Der gebürtige Frankfurter ist außerdem Deutsch-Kanadier, was von Vorteil ist: Beim DSC liefen in den vergangenen Jahren einige nordamerikanische Kontingentspieler auf. In der jüngsten Saison waren das Curtis Leinweber und Kyle Osterberg.

Am Mittwoch hatte sich Thom von seiner norddeutschen Heimat Timmendorfer Strand aus auf den langen Weg nach Deggendorf gemacht und bereits das Gespräch mit dem Team gesucht. "Ich habe ihnen meine Erwartungshaltung erklärt und über die Vorbereitung gesprochen. Wir müssen demnächst sehr kreativ sein", sagte Thom angesichts der Coronakrise. Ziel aller Spieler müsse trotz aller Widrigkeiten ein Fitnesslevel sein, das genug Kondition und Kraft für eine Eishockey-Saison sicherstelle. Thom selbst ordnet sich als "eher ruhigen, aber sehr kommunikativen" Trainertypen ein. "Wenn es ernsthaft wird oder laut, werde ich das in der Kabine sagen", so Thom. "Es werden Fehler passieren, aber ich erwarte, dass die Spieler alles auf dem Eis lassen, was sie haben; mehr kann man nicht verlangen."

"Ich kenne Henry schon lange und habe seinen Weg verfolgt. Es ist auch sein Weg, junge Spieler besser zu machen", sagte Frank. Als Verein wolle man die Philosophie vorgeben und habe daher einen Trainer gesucht, der genau das liefere. Froh ist der DSC-Geschäftsführer außerdem über die Tatsache, dass Sportliche Leitung und Traineramt wieder in einer Hand liegen: "Wir haben das zwei Jahre mit Neville Rautert probiert, aber als Oberligist braucht man keinen hauptamtlichen Sportdirektor, denke ich."