"Tiefpunkt", "beschämend", "fassungslos": So reagieren Löwen-Fans aus der Region auf den Bierofka-Rücktritt

07.11.2019 | Stand 19.09.2023, 1:21 Uhr

Warf als Löwen-Trainer hin: Daniel Bierofka. −Foto: dpa

Es war ein großer Schock für alle Löwen-Fans: Daniel Bierofka, die Vereinslegende, hat am Dienstag sein Handtuch als Trainer des Drittligisten geworfen. Er fühlte sich zermürbt von der Vereinspolitik und der daraus resultierenden Perspektivlosigkeit. Wir haben uns bei Löwen-Fans aus der Region umgehört, wie sie den Bierofka-Rücktritt aufgenommen haben – sie finden harte Worte:

Rudolf Fehrer (Donautal-Löwen Obernzell, Lkr. Passau): "Ich habe Verständnis für Daniel Bierofka. Es wurde ja schon länger geschrieben, dass er irgendwann aufhören möchte, daher kam die Meldung für mich nicht überraschend. Aber er hinterlässt eine große Lücke im Verein, er ist ein Sechzger-Idol. Wenn sie sich im Verein nicht langsam mal einig werden, dann wird das lange nichts mehr mit dem Verein. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie wissen ja: Einmal Löwe, immer Löwe."

Hans Schinko (Löwen-Fanclub Bad Reichenhall): "Wenn man glaubt, es ist ein Tiefpunkt erreicht, kommt wieder ein neuer. Es ist beschämend, dass sich die Verantwortlichen im Verein nicht an einen Tisch setzen und damit die Leute vergraulen. Ich habe seit 42 Jahren eine Dauerkarte und werde auch weiterhin ins Stadion gehen. Das Schlimme ist, dass auch die Fans heillos zerstritten sind. Wenn man eine andere Meinung hat, wird man angefeindet. Das ist traurig."

Reinhold Lang (Löwenfreunde Zenting, Lkr. Freyung-Grafenau): "Ich war fassungslos, als ich vom Rücktritt gehört habe, auch wenn es sich schon angedeutet hatte. Daran hat ganz klar der e.V. mit Robert Reisinger schuld. Bierofka hat zu 1860 gehört, er ist ein Urgestein. Zurzeit habe ich überhaupt keine Hoffnung für den Verein."

Michael Rank (Löwenfanclub Plattling, Lkr. Deggendorf): "Auch wenn wir sportlich nicht immer einverstanden waren mit den Entscheidungen von Daniel Bierofka, ist er natürlich als Identifikationsfigur ein herber Verlust. Das Verhalten des Investors geht aus unserer Sicht gar nicht. Er hat Bierofka immer wieder vor den Karren gespannt und versucht, Leute zu diffamieren. Fakt ist: Es wird 1860 auch ohne Bierofka weitergeben – nur hoffentlich bald ohne Hasan Ismaik.

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