Kommentar zur Lage beim Oberligisten
Pleiten, Pech und Prinzipien: Wieso der Deggendorfer SC gerade keine gute Figur abgibt

07.02.2020 | Stand 18.09.2023, 22:11 Uhr

Symbolbild für einen gerade etwas chaotischen Verein: Jan Niklas Pietsch (l.) und Goalie David Zabolotny liegen im eigenen Tor. −Foto: Roland Rappel

Es rumort beim Deggendorfer SC. Zuletzt hat der geplatzte Wechsel von Daniel Kruzik an die Trat für Schlagzeilen gesorgt. Die Posse ist nur ein weiteres Puzzleteil eines nicht gerade guten Bildes, das der DSC gerade abgibt, findet unser Autor Roland Rappel. Er kommentiert die Lage beim Eishockey-Oberligisten:

Der geplatzte Wechsel von Daniel Kruzik passt derzeit leider ins Bild eines wackligen Deggendorfer SC – der Eishockey-Oberligist macht derzeit keine gute Figur. Freilich: Fehler passieren, sind menschlich. Die Reaktionen im Stadion, bei Facebook, heimatsport.de und in den Internet-Foren zeigen jedoch, dass ein Großteil der Anhänger mit der Arbeit der Verantwortlichen momentan nicht zufrieden ist. Nicht nur der geplatzte Transfer, auch die sportliche Situation stellt sich – trotz eines 2. Platzes in der Liga – gefühlt als durchwachsen dar. Zu wechselhaft sind die Auftritte, guten Spielen wie gegen Garmisch oder Rosenheim folgen unnötige Pleiten wie in Weiden oder gar Blamagen wie in Höchstadt oder gegen Selb. Problem scheint da die Einstellung der Spieler zu sein. Hinzu kommt ein Verletzungs-Pech, das den DSC immer wieder zurückwirft. Aber: Sportdirektor und Trainer schaffen es offenbar nicht, aus der Mannschaft eine konstante Leistung rauszukitzeln. Schaffen sie das auch in den kommenden Wochen nicht, droht ein schnelles Saisonende Mitte März.

Die Kadersituation trägt sicherlich zur Unruhe bei. Der DSC ist da ein gebranntes Kind, bereits vergangene Saison konnte trotz gegenteiliger Ankündigung keine Verstärkung zum Transfer-Ende nach Deggendorf gelotst werden. Für die Anhängerschaft wirkt es, als wollte der Verein nicht wirklich alles unternehmen, um wieder in die DEL2 zurückzukehren – auch wenn hinter den Kulissen bis kurz vor Toresschluss eifrig an einem Transfer gearbeitet wurde.

Unterdessen schießen Gerüchte aus dem Boden, quasi jede Woche gibt’s neue Spekulationen, vor allem zur finanziellen Situation. Die Verantwortlichen müssen hier wieder näher an die Fans rücken, mehr Transparenz schaffen und den Gerüchten Einhalt gebieten. Mit sportlichem Erfolg lassen sich Missstimmungen kaschieren, bei jeder Niederlage beginnt das ganze Theater jedoch wieder von vorne. Das familiäre Umfeld zwischen Mannschaft, Mitarbeitern und Fans muss wieder gestärkt werden, ansonsten wird sich die Lage nicht stabilisieren.