Seeon
Marco Lebesmühlbacher entscheidet mit einem Doppelpack für die SG Kirchweidach den Relegationskrimi gegen Aschau

09.06.2019 | Stand 18.09.2023, 6:57 Uhr
Thomas Donhauser
Felix Anderl bejubelt seinen Treffer zum 0:1. −Foto: Foto: wtz

"Die SGK ist wieder da!", so schallte es aus mehr als der Hälfte der 650 Kehlen durch sie Seeoner SVS-Arena Der Fußball-A-Klassist SG Kirchweidach/Halsbach hat es nach fünf Jahren wieder geschafft und steigt als Vizemeister der A5 nach einem irren Relegationskrimi mit drei Toren in den letzten sieben Minuten in der Verlängerung in die Kreisklasse auf. Dabei hatte der Gegner, der Zweite der A-Klasse 2, der WSV Aschau der Elf von Manfred Reidinger alles abverlangt. Matchwinner war beim 3:2-Sieg SGK-Kapitän Marco Lebesmühlbacher, der mit zwei Treffern und einer Vorlage glänzte.

"Kompliment an die Mannschaft!", der freudtrunkene Kirchweidacher Abteilungsleiter Christian Lebesmühlbacher konnte sein Glück kaum fassen. "Aber so spannend hätten sie es heute nicht mehr machen brauchen".
Es herrschte Volksfeststimmung in Seeon, mit Trommeln, Trompeten und Fanutensilien ausgerüstet, verwandelten sie die SVS-Arena in ein rotes Meer und duellierten sich stimmgewaltig.
Beide Mannschaften zeigten sich durch das Umfeld beeindruckt und hatten in den ersten 45 Minuten damit ihre Probleme. Zwei Großchancen konnte dabei Aschau Maik Ramminger, der jeweils alleine vor dem SG-Keeper Florian Wollner auftauchte, nicht nutzen. Stattdessen ging die Reidinger-Elf in Führung. Lebesmühlbacher zog eine lange Freistoß-Flanke vor das Tor, Torwart Markus Auer kam nicht aus seinem Kasten, Felix Anderl startete durch und nickte per Kopf ein (29.).
Rasanter wurde der zweite Durchgang, der gleich mit einem Tor begann. Pascal Hohndorf nahm eine Kopfballverlängerung auf, narrte an der Strafraumgrenze zwei Gegenspieler und schob unter Wollner hindurch ins Tor – 1:1 (47.). In der Folgezeit ging das Spiel hin und her, beide Teams schenkten sich unter der souveränen Spielleitung von Referee Ronny Schmidt (TSV Emmering) nichts, Tore fielen aber erst, als viele schon mit dem Elfmeterschießen spekulierte. In Minute 113 zog Michael Breucker aus 20 Metern ab, Auer konnte den scharfen Flachschuss nicht festhalten, Lebesmühlbacher setzte entscheidend nach und staubte zum 2:1 ab. Doch der Jubel ging drei Minuten später ins andere Lager über. Martin Habl war mit einem Freistoß á la Arjen Robben von der rechten Seite über die Abwehr ins lange Kreuzeck erfolgreich. Aber damit noch nicht genug. Noch im Freudentaumel hebelte Lebesmühlbacher die Aschauer Deckung im Gegenzug aus und versetzte sein Lager wieder in Extase. Er setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und traf unter dem herausstürzenden Auer hindurch zum 3:2-Siegtreffer, denn kurz darauf pfiff Schmidt den Krimi ab. "Ein unfassbarer Tag mit einer unglaublichen Truppe", der zweifache Torschütze ist stolz auf sein Team. Der scheidende SGK-Coach Manfred Reidinger sagte: "Genau so ein Spiel habe ich erwartet, die Chancen standen 50:50, am Ende waren wir die Glücklicheren!" Kompliment gab es von Aschauer Seite. Nico Altmann zollte dem Gegner ein dickes Lob: "Am Ende hatten wir zu viele Fehler gemacht und es haben auch in der Verlängerung die nötigen Körner gefehlt!"
Es spielten sich nach dem Spiel unbeschreibliche Szenen ab, am Ende feierten beide Lager - ob Sieger oder Verlierer - am Rasen bis spät in die Nacht hinein...

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der Heimatzeitung vom Dienstag, 11. Juni 2019