Mölders verschießt beim 1:1 einen Elfmeter
Löwen-Ärger in Halle, weil der Bus zweimal kontrolliert wird – Auch auf dem Platz läuft’s nicht

12.09.2021 | Stand 19.09.2023, 2:17 Uhr

Sascha Mölders, Kapitän der Löwen, verschoss in Halle einen Handelfmeter und bleibt bei bislang zwei Saisontreffern. −Foto: Imago Images

1860 München hat in der 3. Fußball-Liga ohne Trainer Michael Köllner zumindest einen Punkt geholt. Die Sechziger erreichten am Sonntag beim Halleschen FC, der allerdings mehr als eine Stunde in Unterzahl spielte, ein 1:1 (0:1). Bei Köllner hatte eine Sondergenehmigung für einen Einsatz an der Linie in Halle nicht gegriffen. Der 1860-Chefcoach wurde durch Günter Brandl vertreten.

In Halle kämpften die Münchner Löwen somit nicht nur gegen eine gute Drittligamannschaft, sondern auch gegen behördliche Entscheidungen. Genau genommen waren gleich zwei Duelle, die am Samstag ausgetragen wurden – ein verbales und eines auf dem Platz.

Da berichtete Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel davon, dass der Löwen-Bus auf der Fahrt ins Stadion zweimal kontrolliert worden sei. Offenbar, um herauszufinden, ob sich Michael Köllner nicht doch darin versteckt hatte. "Dass ein lokaler Ordnungsdienst in einen Bus einsteigt, das habe ich selbst in Russland nicht erlebt", meinte Gorenzel. Die Antwort folgte von Halles Sportdirektor Ralf Minge in der Halbzeit: Der Impfstatus des Löwen-Trainers (noch nicht vollständig) sei zu diesem Zeitpunkt der Saison "verantwortungslos". Mit anderen Worten: selbst schuld. Das Ergebnis in diesem Duell: unentschieden.

Zum Hintergrund: Erst war Köllner nach einem positiven Coronafall im Löwen-Team vom Münchner Gesundheitsamt die Freigabe erteilt worden, unter strengsten Auflagen doch in Halle dabei zu sein. Einen Tag später folgte die Kehrtwende: Der Oberbürgermeister und das Gesundheitsamt der Stadt Halle lehnten den Vorschlag ab, verweigerten dem Trainer den Zutritt zum Stadion.

Auf dem Rasen gab es auch keinen Sieger, weil HFC-Neuzugang Jan Löhmannsröben den Ball per Kopf ins Tor wuchtete (13.) und Daniel Wein mit einem Flachschuss nur noch der Ausgleich gelang (65.). Dazu gehört die Vorgeschichte, dass der TSV zu diesem Zeitpunkt längst in Überzahl spielte. HFC-Stürmer Terrence Boyd hatte einen Kopfball von Stefan Salger auf der eigenen Torlinie mit dem Arm abgewehrt. Die rote Karte passte den Sechzigern in den Kram, der verschossene Strafstoß von Sascha Mölders freilich nicht (30.).

− pnp/sid