"Zauberer des Spiels"
Magisch am Ball, demütig neben dem Platz: Jungstar Musiala verzückt die Bayern

12.09.2021 | Stand 19.09.2023, 2:17 Uhr

Einer gegen alle: Der kurz vor der Pause eingewechselte Jamal Musiala zeigte eine überragende Leistung und sorgte mit dem Treffer zum 2:0 für die Vorentscheidung. In dieser Szene lässt er Josko Gvardiol (v.l.), Mohamed Simakan und Dominik Szoboszlai stehen. (Foto: imago images)

Thomas Müller rückte im TV-Interview nach dem klaren 4:1 des FC Bayern bei RB Leipzig gleich mal die Verhältnisse zurecht. "Ich bin hier eigentlich nur der Platzhalter", sagte der Routinier bei Sky. "Jamal Musiala war der Zauberer des Spiels."

In der Tat ragte der 18 Jahre alte Fußball-Nationalspieler bei den ohnehin starken Bayern noch einmal heraus, nachdem er kurz vor der Halbzeit für den verletzten Serge Gnabry ins Spiel gekommen war. Dabei war es nicht nur sein Tor zum 2:0 oder die Vorlage zum 3:0. Das war eher für die Statistik wichtig.

Vielmehr bekam das Spiel der Bayern mit der Einwechslung Musialas eine gewisse Leichtigkeit, einen Tick mehr Aha-Effekt. "Es hat Spaß gemacht. Wir üben Spielzüge wie bei meinem Tor im Training. Da muss man nicht viel nachdenken", gab Musiala zu Protokoll.

Hinzu kommen bei Musiala Talent und Instinkt des Teenagers, so dass auch sein neuer Trainer ins Schwärmen gerät. "Er ist ein Straßenfußballer oberster Kategorie", sagte Julian Nagelsmann. Sportvorstand Hasan Salihamidzic staunt über die Coolness des Jung-Profis auf dem Platz: "Der Junge ruht in sich selbst. Er hat im Sechzehner einfach keinen Stress", sagte er am Sonntag bei Sky.

Neben der fußballerischen Gabe passt bei Musiala auch der Charakter. "Er ist sehr demütig, will arbeiten, hört zu. Man hat nie das Gefühl, dass er abgehoben sei", sagte Nagelsmann. "Er hat Selbstvertrauen, aber nicht in der Art, dass er mit der Nase nach oben durch die Kabine läuft", berichtete Müller. Nächste Station für Musiala: Dienstag, Camp Nou, Champions League gegen FC Barcelona.

Dort droht den Bayern ein Ausfall von Serge Gnabry (Rücken). "Es wird eng", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Sonntag im TV-Sender Sky zu den Einsatzchancen des Flügelstürmers. Er rechnet eher mit einem Ausfall des Angreifers.

− dpa/red

Hier lesen Sie: Machtdemonstration in Leipzig: Pfiffe gegen Nagelsmann, dann lässt Bayern die Muckis spielen