Kein "Hotspot" werden: Herzogsreut lässt Spielbetrieb ruhen – BFV verweist auf Spielordnung

02.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:42 Uhr

Duelle mit dem Gegner wird es auf dem Platz des SC Herzogsreut (grüne Trikots) in diesem Jahr nicht geben. −Archivfoto: Duschl

Ein kleiner Verein aus dem Landkreis Freyung-Grafenau wird sich dem Vorstandsbeschluss des Bayerischen Fußball-Verbands, die Saison 2019/20 ab September fortzusetzen und sportlich zu beenden, nicht fügen. Der SC Herzogsreut hat angekündigt, den Spielbetrieb bis Ende des Jahres ruhen zu lassen, was einer Einstellung des Spielbetriebs gleicht. Der als "alternativlos" bezeichnete Schritt sei nicht leicht gefallen: "Mit dieser Vorgehensweise wollen wir dafür sorgen, dass unser Verein am Leben bleibt." Der Trainingsbetrieb bleibt aufrechterhalten. Bezüglich etwaiger Konsequenzen verweist der Verband auf die Spielordnung.

Als Begründung nannte der Verein in einer Pressemitteilung, dass das Hygiene-Konzept aufgrund von fehlendem ehrenamtlichen Personal nicht umgesetzt werden könne. Man wolle nicht die Verantwortung dafür übernehmen, "dass unser Verein womöglich zum Corona-Hotspot wird". Folglich könne man derzeit keine Trainingsspiele veranstalten. Diese fehlende Vorbereitung könne dann wiederum einen Niederlagen-Hagel nach sich ziehen, der wiederum die Moral der Spieler "in den Keller" ziehe, so die Argumentation der Vereinsführung um Abteilungsleiter und Spieler Helmut Weigerstorfer (29).

Da befürchte man, weitere Spieler zu verlieren. Außerdem möchte der Klub unbedingt vermeiden, langjährige Vereinsmitglieder unter Androhung juristischer Schritte vom Platz verweisen zu müssen: Zuschauer bei Trainingsspielen sind laut Bayerischem Innenministerium bis dato nicht erlaubt. Wie die Lage im Herbst aussieht, lässt sich Stand heute nicht beurteilen. Fest steht: Der Verband will die Saison unbedingt mit Zuschauern fortsetzen, kann Geisterspiele an lokalen Hotspots aber nicht mehr gänzlich ausschließen.

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