Erstmals wieder Fußball im Olympiastadion
Grünes Licht: 1860 und Türkgücü dürfen vor Zuschauern spielen – aber die Auslastung sorgt für Unverständnis

07.10.2020 | Stand 19.09.2023, 1:48 Uhr

Die Zuschauer kehren zurück ins Grünwalder Stadion. Die Behörden gaben am Mittwoch Grünes Licht. Allerdings dürfte die Kapazität zunächst auf zehn Prozent begrenzt werden. −Foto: Imago Images

Der TSV 1860 München und Türkgücü München dürfen als erste Clubs aus Bayerns Landeshauptstadt in dieser Saison vor Zuschauern spielen. Nachdem sowohl das Robert Koch-Institut mit 34,7 als auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit 34,66 für München eine Sieben-Tage-Inzidenz knapp unter dem Signalwert von 35 vermeldet hatten, wurde von den Behörden Grünes Licht für Begegnungen vor Zuschauern gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an.

Die "Löwen" dürfen am Samstag (14.00 Uhr) gegen den VfB Lübeck ebenso Fans im Grünwalder Stadion empfangen wie Türkgücü im Olympiastadion gegen den SV Wehen Wiesbaden. Allerdings dürften die Spiele nur mit maximal zehn Prozent der jeweiligen Stadionkapazität stattfinden, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Die bisherigen Heimspiele der Münchner Drittligisten und des FC Bayern in der Bundesliga hatten wegen der Coronavirus-Pandemie als Geisterspiele stattgefunden.

Die Entscheidung einer Zulassung von maximal zehn Prozent stieß beim TSV 1860 "auf Unverständnis und wirft sämtliche Planungen der vergangenen Wochen über den Haufen". Der Club hatte mit einer 20-prozentigen Auslastung geplant. "Von einer Zulassung von zehn Prozent war in geführten Gesprächen der letzten Wochen keine Rede. Es gab eine klare Regelung: Liegt der Inzidenzwert über 35, wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt, liegt der Wert darunter, können 3000 Zuschauer zugelassen werden", hieß es in der Mitteilung.

Nach dem Aufstieg von Türkgücü soll es in dieser Saison erstmals nach 15 Jahren wieder regelmäßigen Profi-Fußball im Olympiastadion geben. Maximal acht Partien kann der Aufsteiger in der Arena im Olympiapark austragen. Die anderen Heimspiele will das Team im Stadion an der Grünwalder Straße bestreiten. Dort tragen weiterhin auch der TSV 1860 München und die zweite Mannschaft des FC Bayern ihre Matches aus.

Der FC Bayern hatte in der Saison 2004/05 letztmals Partien im Olympiastadion mit dem markanten Dach bestritten. Danach zogen der Rekordmeister und Stadtrivale 1860 in die neu gebaute Allianz Arena. Der TSV ist inzwischen in das Grünwalder Stadion zurückgekehrt.

− dpa