Äußerst effiziente Vorbeugung
Große US-Studie liefert Beweis: Sport schützt vor schweren Corona-Verläufen

16.04.2021 | Stand 16.04.2021, 9:42 Uhr

−Foto: dpa

30 Minuten moderat Sport treiben – das hilft, um schweren Corona-Verläufen vorzubeugen. Das ist das Ergebnis einer US-Studie, bei der Forscher im vergangenen Jahr Gesundheits-Daten von knapp 5000 Menschen mit Covid-19 analysiert haben.

Wissenschaftler aus den USA haben die Gesundheitsdaten von 48440 Erwachsenen von Januar bis Oktober 2020 mit einer COVID-19-Diagnose analysiert, wie jetzt aus einer Forschungsarbeit hervorgeht, die im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde. Dazu hatten die Forscher bei jeder Begegnung mit den Patientinnen und Patienten, die dem US-Gesundheitskonsortium Kaiser Permanente angehören, abgefragt, an wie vielen Tagen der Woche sie sich moderat bis anstrengend bewegt hatten. Dabei zeigte sich: 6,4 Prozent aller Befragten waren demnach durchgehend aktiv und 14,4 Prozent durchgehend inaktiv, die übrigen wurden der Kategorie "inkonsistent aktiv" zugeordnet. Von allen Corona-Patienten wurden 8,6 Prozent ins Krankenhaus eingeliefert, 2,4 Prozent mussten auf die Intensivstation, 1,6 Prozent von ihnen starben.

Bei der Analyse der Zahlen zeigte sich: Wer sich Corona-Infizierter nicht konsequent bewegt hatte, für den war die Wahrscheinlichkeit einer Krankenhaus-Einweisung mehr als doppelt so hoch wie bei Patienten, die mehrmals die Woche sportlich unterwegs waren. Sogar Patienten, die "inkonsistent aktiv" waren, hatten ein geringeres Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung im Vergleich zu denen, die sich überhaupt nicht bewegt hatten. Heißt im Klartext: Körperliche Aktivität ist immer nützlich sei, egal wie stark oder anstrengend sie ist. "Selbst nachdem wir Variablen wie Fettleibigkeit und Rauchen in die Analyse einbezogen haben, sahen wir immer noch, dass Inaktivität stark mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit von Krankenhausaufenthalten, Intensivstation-Aufnahmen und Tod assoziiert war, verglichen mit moderater körperlicher Aktivität oder überhaupt keiner Aktivität", sagte Co-Autorin Deborah Rohm Young von der Kaiser Permanente Southern California Abteilung für Forschung und Evaluation.

Daher rät Sportmediziner Dr. Robert E. Sallis, der ebenfalls an der Forschungseinrichtung arbeitet: "Gehen Sie 30 Minuten am Tag, fünf Tage die Woche in einem moderaten Tempo und das wird Ihnen einen enormen Schutzeffekt gegen Covid-19 geben." Aber was ist "moderates Gehen"? Nach den Worten des US-Mediziner ist das ganz: "Wenn man beim Laufen sprechen kann, aber nicht singen."

− mis