Sein Ziel ist die Langlauf-Champions-League
Er läuft schon mal nachts 200 Kilometer weit: Johannes Kuchl bastelt an Skimarathon-Karriere

08.04.2021 | Stand 08.04.2021, 18:00 Uhr

In seinem Element ist Johannes Kuchl, wenn er auf Langlaufbrettern über frisch gespurte Strecken gleitet. Mit gerade mal 18 Jahren hat sich der Lehramtsstudent einer straffen Karriereplanung unterworfen. −Foto: ad

Johannes Kuchl (18) ist ein junger Mann mit klarem Plan: In den nächsten Jahren will der Skimarathonläufer aus Bodenmais den Skadi Loppet gewinnen, er will Podestplätze in der Euro-Loppet-Serie erstürmen und die großen Rennen bei den Visma Ski Classics laufen.

In der Champions League des Skimarathons will er sich mit den norwegischen und schwedischen Stars der Szene vergleichen. Dafür bewältigt der 18-Jährige Umfänge wie wenige in diesem Alter. 5400 Schneekilometer, so rechnet Kuchl hoch, hat er in diesem Winter auf den Strecken oben am Arber gesammelt. Vergangene Woche, nach der letzten Semesterprüfung an der Uni, hat er einen Lauf über 200 Kilometer absolviert. Gelaufen ist er die Nacht durch, um den frühlingshaften Temperaturen auszuweichen und eine harte Schneeunterlage zu haben. Nach knapp zwölf Stunden war Kuchl frühmorgens wieder am Auto. "Ein bisserl müde", sagt Kuchl, sei er tagsüber dann zwar schon gewesen, für einen lockeren Zwei-Stunden-Lauf hat’s aber gereicht.

Früh hat sich der Lehramtsstudent für den langen Weg im Nordischen Skisport entschieden. Rennen über vier, fünf Stadionrunden, wie im klassischen Langlaufsport üblich, habe er nichts abgewinnen können, sagt der junge Waidler. Für ihn liegt der Reiz in mehrstündigen Herausforderungen, bei denen "jeder Meter neu" ist. Jetzt will Kuchl allerdings erstmal "ein bisschen Pause" machen, wie er sagt. Zehn Tage gibt er sich, in denen er nur "locker laufen" will. Danach geht’s wieder los mit Skirollern und Training mit der Langhantel.