Nur vom Weltmeister geschlagen: Haselbacher Edbauer (18) mit fulminanter Sixdays-Premiere

17.01.2019 | Stand 25.10.2023, 11:05 Uhr

Grund zur Freude: Elias Edbauer (2.v.r.) aus Haselbach im Landkreis Passau feierte mit 18 Jahren seinen Premiere bei den "Sixdays" in Bremen – und wurde hinter Weltmeister Maximilian Levy ganz starker Zweiter. −Foto: frontalvision.com/Arne Mill

Der Jüngste sorgte mal wieder für die größte Überraschung: Gleich bei seiner allerersten Einladung zu einem Sechstage-Rennen hat Bahnrad-Talent Elias Edbauer (18) aus Haselbach im Landkreis Passau die arrivierten Größen der Sprint-Profis das Fürchten gelehrt und ist bei den "55. Sixdays Bremen" mit Spitzengeschwindigkeiten bis knapp 70 km/h sensationell auf den zweiten Platz in der Sprinter-Gesamtwertung aus den Wettbewerben Rundenrekord, Sprint und Keirin gerast – knapp geschlagen nach einer mega-anstrengenden Woche nur vom dreifachen Teamsprint-Weltmeister Maximilian Levy (31)) aus Berlin.

Der Sechstage-Coup des angehenden Bundespolizisten aus Niederbayern kommt umso unerwarteter, als der 18-Jährige seit September letzten Jahres die anstrengende Polizeiausbildung in der Sportfördergruppe der Bundespolizei in Berlin-Kienbaum absolviert – mit intensivem Training nach langen Unterrichtstagen. Zudem steigt der einstige U17-Vizeweltmeister im Teamsprint mit der Saison 2019 auch noch altersbedingt in die U23-Amateurklasse aufsteigt und muss sich somit nicht mehr mit Junioren, sondern mit den Stars der Männer-Eliteklasse messen.

Doch die auf Berufsausbildung mit Leistungssport ("Manchmal war ich so müde und kaputt, dass ich nicht mehr trainieren konnte") hat der 1,94m-Schlaks mit den schnellen Beinen erstaunlich gut weggesteckt, wie sich gleich bei seinen ersten Runden im extrem kurzen und steilen Bremer Holz-Oval (166,66 m/50 Grad Kurvenneigung) zeigte. Zum Auftakt zeigte der Jungspund beim Rundenrekord-Fahren mit 8,938 Sekunden für die 166m-Runde gleich mal den hochdekorierten deutschen WM- und Olympia-Stars Levy (8,953) und Robert Förstemann (9,031) das Hinterrad. Edbauer begeistert auch vom Zuspruch der vielen tausend Zuschauer: "Die Bahn ist total geil und brutal schnell, es macht total Spaß, hier mit so einem Publikum zu fahren."

Bis August ist der Niederbayer nach seinem ersten polizeilichen Ausbildungsblock nun erstmal komplett für den Sport freigestellt ist. Und dafür geht’s die nächsten achte Monate wieder zurück an seinen angestammten Olympia-Stützpunkt in Kaiserslautern, wo er bis letzten Sommer auch das Heinrich-Heine-Sportgymnasium besucht hatte. Kommenden September folgt dann der nächste Abschnitt der Polizeiausbildung in Berlin-Kienbaum.