Ski-Weltcup
Kurz vorm Start in Levi: Pechvogel Felix – jetzt ist auch noch der Daumen durch!

16.11.2018 | Stand 16.11.2018, 15:22 Uhr

Das Lachen scheint doch ein bisserl gequält: Felix Neureuther beim Eingipsen seines ausgekugelten und gebrochenen rechten Daumens. −F.: Neureuther/Facebook

Irgendwie klebt Ski-Star Felix (Lateinisch = der Glückliche) Neureuther seit geraumer Zeit zumindest sportlich das Pech an den Skistiefeln: Nach harten Monaten der Kreuzband-Reha ist sein lädiertes Knie gerade zum alpinen Weltcup-Start wieder einigermaßen fit geworden – da bricht sich der 34-Jährige Partenkirchener jetzt auch noch im Training in Finnland den Daumen und droht für den Slalom am Wochenende in Levi auszufallen. Das teilte der Sportler am Freitag selbst in den sozialen Medien mit.

Der Slalom-Spezialist hatte sich im Training unglücklich abgestützt und dadurch die folgenschwere Blessur zugezogen. Der Daumen muss nach seiner Rückkehr nach Deutschland in der nächsten Woche operiert werden, verkündete Neureuther. Er will am Sonntag in Levi (10.15/13.15 Uhr/ARD und Eurosport) zwar gerne mit einer Spezialschiene dennoch starten, realistisch ist es aber wohl nicht. "Die Ärzte sagen eigentlich, dass es nahezu unmöglich ist, den Schmerz da so wegzubringen, dass das Skifahren Sinn macht", sagte Neureuther am Freitagabend.

Nach der Operation erwartet ihn eine längere Slalom-Pause. "Nach der OP dauert es, denke ich, sechs Wochen, bis der Heilungsverlauf abgeschlossen ist. Dann kann ich wieder einsteigen", sagte der 34-Jährige. Im Riesenslalom werde er wohl schneller wieder einsatzfähig sein. Ob der Weltcup in Beaver Creek am 2. Dezember machbar sei, könne er nicht einschätzen. "Das kann ich mir schwer vorstellen, dass Beaver Creek was wird. Aber wenn es geht, dann werde ich es probieren."

Zumindest das lädierte Knie macht ziemlich genau ein Jahr nach dem folgenschweren Sturz im Training in den USA überhaupt keine Probleme mehr. "Was man noch sieht, ist, dass die Muskulatur schwächer ist am linken Bein. Beim Fahren selber: Nullkommanull Probleme. Das Knie ist stabil", sagte Neureuther und klang dabei sehr überzeugend. "Ich glaube schon, wenn wir nach Amerika gehen und auf dem Hang in Copper Mountain trainieren, dass dann die Erinnerungen zurückkommen. Aber jetzt ist das überhaupt nicht in meinem Kopf."

So könnten in Lappland andere im deutschen Fokus stehen. Fritz Dopfer gibt nach langer Trainingspause wegen Adduktorenproblemen eine Art Comeback, der zweite Kreuzbandpatient der vergangenen Saison, Stefan Luitz, sowieso. "Gerade von diesen Athleten dürfen wir im ersten Rennen nicht zu viel erwarten", mahnte Bundestrainer Mathias Berthold. Insgesamt hatte er - inklusive Neureuther - acht Fahrer in das Aufgebot geholt. In Form ist wohl insbesondere Linus Straßer.

− ws/dpa