Leichtathletik
Auch ohne Norm: Alexandra Burghardt darf mit zur EM – Tögingerin für deutsche Sprintstaffel nominiert

26.07.2018 | Stand 26.07.2018, 21:24 Uhr

Bei der Leichtathletik-DM in Nürnberg erzielte Alexandra Burghardt (rechts) vor wenigen Tagen gute Platzierungen, über ihre Zeit war sie aber selbst enttäuscht. − Foto: Kiefner

Zur Heim-EM, die vom 6. bis 12. August in Berlin stattfindet, schickt der Deutsche Leichtathletik-Verband ein so großes Team wie nie zuvor. Unter 128 nominierten Sportlern (66 Männer und 62 Frauen) ist auch Alexandra Burghardt: Trotz nicht erbrachter Einzelnorm wird die Tögingerin für die 4x100-m-Sprintstaffel mitgenommen.

"Mehr Erleichterung" als Freude habe sie über ihre Berücksichtigung verspürt, verriet Burghardt auf Nachfrage von heimatsport.de. Dass sie vom DLV vorgeschlagen werden würde, wusste die 24-Jährige nach eigenen Worten schon nach den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg, "aber das letzte Wort hat ja immer der Leistungssportausschuss", so Burghardt über ihre Zitterpartie.

Bei der DM hatte sie zum vierten Mal zu einem Titelgewinn der MTG Mannheim über 4 x 100 m beigetragen und im Einzelrennen mit Rang 4 ihre beste Karriere-Platzierung bei nationalen Freiluft-Meisterschaften erzielt. Die vom DLV geforderte Norm von 11,35 Sekunden verfehlte Burghardt in 11,54 jedoch deutlich. Die Zeit sei für sie "natürlich enttäuschend, weil ich mir mehr erhofft hatte", gesteht sie offen ein. Denn: Ihr Saisonziel sei "definitiv ein Einzelstart" bei der EM gewesen.

Ob Burghardt in der deutschen Staffel zum Einsatz kommt, ist indes auch sehr fraglich. Als erste Anwärterinnen müssen diejenigen mit erbrachter Norm gelten, allen voran Gina Lückenkemper (Bayer Leverkusen/11,07 Sekunden), Tatjana Pinto (LC Paderborn/11,11), Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF/11,29) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge/11,35). Deutlich schneller als Burghardt waren heuer auch die ebenfalls nominierten Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid/ 11,35) und ihre Mannheimer Vereinskollegin Jessica-Bianca Wessolly (11,37).

Jetzt habe sie "nochmal eine Chance bekommen", stellt Burghardt recht nüchtern fest – und die will sie trotz allem zu nutzen versuchen. Am Montag geht’s erstmal ins DLV-Trainingslager nach Kienbaum bei Berlin.

− ow