Fußballtrainer Christian Streich vom SC Freiburg positioniert sich erneut gegen Parteien wie die AfD. Er sieht für sich eine besondere Verantwortung darin, die Stimme zu erheben.
Christian Streich hat erneut vor einem Rechtsruck in Deutschland gewarnt.
„Jetzt kommen die Hetzer und die probieren, eine Plattform zu finden, um Macht zu erlangen“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg in einem RTL-Interview. Diese würden polarisieren und alles negativ darstellen, „mit übelsten Schuldzuweisungen“. Jetzt müsse darum gekämpft werden, dass Parteien wie die AfD nicht an die Regierung kommen, sagte der 58-Jährige.
„Sonst können die Deiche brechen, und dann bricht's über uns hinein.“ Streich hatte bereits vor knapp einem Monat im Zuge der deutschlandweiten Proteste gegen Rechtsextremismus dazu aufgefordert, sich klar zu positionieren.
Streich nennt Putin „Diktator“
Streich, der nach dem Besuch der Hauptschule Geschichte auf dem zweiten Bildungsweg studierte, sieht für sich eine besondere Verantwortung darin, die Stimme zu erheben. Er habe viel über die Entstehung des Nationalsozialismus in Deutschland gelesen, auch mit Zeitzeugen darüber gesprochen. Deshalb müsse er etwas sagen, „weil ich weiß, wie Abläufe sind, wie totalitäre Systeme funktionieren und wie sie kommen. Und deshalb muss ich das weitergeben.“
Natürlich gebe es viele Leute, die Probleme haben, sagte der Fußballtrainer und nannte als Beispiel steigende Lebensmittelpreise. „Aber sie sollten vielleicht mal überlegen, warum. Warum die Energie so viel kostet.“ Das liege nicht an den Politikern in Deutschland, sondern an Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Putin, den Streich einen „Diktator“ nannte, sei dort für ein unglaubliches Leid verantwortlich.
Mit Blick auf Deutschland sagte Streich: „Es ist schon teilweise erschreckend, dass ein Viertel oder ein Fünftel in unserem Land, und teilweise noch mehr, nur noch auf Politiker einhauen.“ Und die wahren Verantwortlichen in Russland würden teilweise noch von Vertretern der AfD besucht und bekämen Sympathien ausgedrückt, „was ja dann alles sagt“.
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