1:1 gegen Spanien
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

01.12.2022 | Stand 01.12.2022, 22:24 Uhr

Thilo Kehrer - Hinten rechts in der Viererkette spielte dieses Mal Thilo Kehrer (l). - Foto: Federico Gambarini/dpa

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielte im zweiten WM-Spiel 1:1 gegen Spanien. Das DFB-Team in der Einzelkritik:

Neuer: Der Kapitän lenkte Olmos Schuss so eben an die Latte (7.). Ein schlimmer Fehlpass blieb folgenlos. Beim 18. WM-Einsatz gegen Moratas perfekten Abschluss machtlos.

Kehrer: Kam als rechter Außenverteidiger ins Team, ist aber keine Lösung. Der West-Ham-Profi wird zu oft überlaufen. Beim 0:1 konnte er Flankengeber Jordi Alba nicht stören.

Süle: Im Abwehrzentrum ist er besser aufgehoben. Klärte oft. Aber beim Tor der Spanier hob der Dortmunder das Abseits auf und grätschte dann bei Moratas Schuss ins Leere (62.).

Rüdiger: Der Verteidiger von Real Madrid ist ein echter Zweikämpfer. Beim Kopfballtor nach Kimmichs Freistoß knapp im Abseits (40.). Ist der stabilste deutsche Verteidiger.

Raum: Anfangs war der Leipziger links hinten ein Unsicherheitsfaktor. Ging dann beherzter in die Zweikämpfe. Steigerte sich im Spielverlauf. Seine Flanken flogen vorn ins Nichts.

KImmich: Barças Pedri nahm der Bayern-Profi komplett aus dem Spiel. Musste seine Offensivaktionen dosieren. Dennoch nahe am 1:0, Unai Simon hielt seinen Schuss (56.).

Goretzka: Die Dynamik und Körperlichkeit des Kraftpakets taten dem deutschen Spiel gut. Bekämpfte Barças Jungstar Gavi. Ungenaues Zuspiel auf Gnabry nach Vorstoß (10.).

Gnabry: Der Bayern-Angreifer zündet nicht mehr im Nationaltrikot. Seit über elf Monaten nun schon torlos. Ein gefährlicher Schuss (25.). Ihm misslang viel zu viel - ausgewechselt.

Gündogan: Der Techniker rückte im Vergleich zum Japan-Spiel vor auf die Zehn. Dort nicht so produktiv. Die Auswechslung nach 70 Minuten war diesmal verständlich.

Musiala: Bayerns Jungstar kam erst auf dem Flügel nicht zur Geltung. Warf sich mutig in einen Schuss von Ferran Torres (36.). Zentral drehte er dann auf: Scheiterte selbst am Torwart (73.), bereitete aber das Tor von Füllkrug vor.

Müller: Als Angriffsspitze erster Anläufer der Spanier. Hohes Arbeitspensum, aber die großen Offensivaktionen fehlten im 120. Länderspiel. Der WM-Zauber von 2010 und 2014 ist weg.

Füllkrug: Kam für Müller - und zündete als Joker. War gleich aktiv im Strafraum. Kam nach Musialas Hereingabe zu spät, das zweite Zuspiel aber verwandelte der Bremer stark (83.).

Klostermann: Löste Kehrer rechts ab (70.), ohne besonders auffällig zu werden.

Sané: Der Münchner kam nach Knieproblemen als Joker. Starker Pass auf Musiala, der am Torwart scheiterte (73.). War ein Aktivposten - mit großer Chance in der Nachspielzeit.

Hofmann: Kam nach dem 1:1 für Gnabry. Der Gladbacher fand nicht mehr ins Spiel.

Schlotterbeck: Löste Raum in den Schlussminuten hinten links ab. Wichtige Grätsche im Strafraum gegen Morata.

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