Das Interview mit der Heimatzeitung war am Freitag erst wenige Stunden online, da erhielt Christoph Gawlik eine Nachricht auf Facebook. Verfasst hatten sie Vertreter von Fanklubs des Deggendorfer SC, und alle waren einer Meinung: Wir, die Fans, stehen hinter dir.
Diesen Rückhalt durfte der Stürmer des Zweitligisten einen Tag später im Heimspiel am Sonntag in vielerlei Hinsicht spüren: Trainer Otto Keresztes brachte ihn in der Starting Six, obwohl Gawlik, immer noch grippekrank, die ganze Woche nicht trainieren konnte; seine Mitspieler gönnten ihm nach dem 4:1 über Dresden eine kleine Ehrenrunde und die Fans machten mit Sprechchören deutlich, dass Gawlik (31) für die Mehrheit unter ihnen sehr wohl zum DSC gehört.
"So ein erstes Heimspiel nach diesen Wochen, da waren schon Emotionen dabei, das war was Besonderes für mich. Ich habe mich sehr über die Reaktion der Fans gefreut. Am schönsten war dann, dass wir das Spiel auch noch gewonnen haben", sagte Gawlik am Montag. Das längere Schreiben der Fanvertreter, aus dem Gawlik nichts zitierte, habe ihn nochmals bestärkt.
Der Stürmer, der im Sommer als vierfacher deutscher Meister in die Heimat Deggendorf gewechselt war, hatte sich am Freitag auf Anfrage dieser Zeitung im Gespräch offenbart und dabei mit einigen Unwahrheiten aufgeräumt. Diese waren über Wochen immer mehr und immer heftiger geworden – bis sie Gawlik aussehen ließen, als sei er der Alleinschuldige, an Niederlagen, am Tabellenplatz, am Rauswurf des Trainers.
Via Kommentar-Funktion auf heimatsport.de erhielt Gawlik danach sogar Zuspruch aus dem Lager des ERC Ingolstadt. Vom DEL-Klub meldete sich Johannes Langer, der seit zehn Jahren Stadionsprecher bei den Panthern ist. "Es gibt nicht viele Spieler, für deren grundsätzliche Integrität und Einstellung ich meine Hand ins Feuer legen würde, aber ein Christoph Gawlik gehört definitiv dazu", schrieb Langer unter anderem. (Den vollständigen Kommentar finden Sie via Link zum Interview mit Christoph Gawlik.)
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