Schiedsrichter-Job als Familiensache
Vater, Bruder, Sohn und Tochter Kis aus Töging: Ihre Passion ist das Pfeifen

09.12.2021 | Stand 18.09.2023, 7:17 Uhr

Fußball-Schiris aus Leidenschaft: der Töginger Ladislau Kis (von rechts) mit Sohn Oliver, Tochter Jennifer und Bruder Lorincz. −Foto: Aicher

Schiedsrichter Ladislau Kis, Assistenten Jennifer und Oliver Kis: Wer sich im September beim Spiel des TuS Bad Aibling gegen den FC Grünthal in der Fußball-Kreisliga1 verwundert die Augen gerieben und vielleicht einen Druckfehler vermutet hat, der hat sich getäuscht. Denn zum ersten Mal hat das Vater-Sohn-Tochter-Trio aus Töging ein Match gemeinsam geleitet. Das hat vor allem Papa Ladislau gefreut, der seinen Nachwuchs mit dem Schiedsrichter-Fieber angesteckt hat. Und auch Bruder Lorincz ist seit ein paar Jahren begeisterter Referee.

Seit 2000 lebt der Ungar Ladislau Kis, der in Rumänien aufgewachsen ist, in der Region. Zunächst war er in Waldkraiburg, ehe es ihn nach Töging verschlug. Für Fußball hat er sich schon immer interessiert, wie der 43-Jährige erzählt. Jahrelang hat er selbst gekickt, zuletzt beim FC Töging. Eine Knieverletzung hat ihn zum Aufhören gezwungen. Zudem war beziehungsweise ist er als Trainer verschiedener Altersklassen aktiv. "Ich bin dann im Verein angesprochen worden, ob ich mich nicht als Schiedsrichter versuchen möchte", so Kis. Das war 2015. Er besuchte den Neulingskurs und war begeistert. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im Gegenteil: "Es macht mir genauso viel Spaß wie das Fußballspielen selbst."

"Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich erst so spät angefangen habe", meint der 43-Jährige. Aufgrund seines Alters darf er keine höherklassigen Begegnungen als Kreisliga-Spiele leiten. "Heute würde ich sogar das Pfeifen dem Fußballspielen vorziehen", sagt er. "Vielleicht schaffen es ja meine Kinder in noch höhere Ligen." Glücklich ist er darüber, dass er mit seinem Nachwuchs beziehungsweise mit seinem Bruder bereits gemeinsam auf dem Platz stand. Und dazu kann es durchaus noch ein paar Mal kommen – denn "ich pfeife so lange, bis ich nicht mehr laufen kann".

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